Was ist eine Perimeterdämmung und wozu dient sie?
Eine Perimeterdämmung bezieht sich auf die Wärmedämmung von erdberührten Bauteilen Ihres Hauses, wie Kelleraußenwänden und Bodenplatte. Ihr Hauptziel ist es, Wärme in den Kellerräumen zu halten und den Energieverlust an das umliegende Erdreich zu minimieren. Dies führt zu niedrigeren Heizkosten und einer besseren Temperaturregulierung der Kellerräume. Zudem reduziert sie die Luftfeuchtigkeit im Keller, was Schimmelbildung verhindert.
Die verwendeten Dämmstoffe müssen besonders druckfest und feuchtigkeitsresistent sein, damit die Dämmung den Belastungen durch Erddruck und Feuchtigkeit beständig standhält. Diese Materialien werden an der Außenseite der Kellerbauteile angebracht und unterstützen gleichzeitig die Gebäudedichtung, indem sie das Eindringen von Feuchtigkeit und die Bildung von Kältebrücken verhindern. Insgesamt verbessert die Perimeterdämmung die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes und erhöht den Wohnkomfort deutlich.
Dämmstoffe für die Perimeterdämmung
Für die Perimeterdämmung stehen verschiedene Materialien zur Verfügung, die je nach Einsatzzweck ausgewählt werden können:
Extrudiertes Polystyrol (XPS)
- Eigenschaften: Hohe Druckfestigkeit, geringe Wasseraufnahme, Formstabilität und langanhaltende Haltbarkeit
- Anwendung: Ideal für Kellerwände und unter der Bodenplatte. XPS-Platten können aufgrund ihrer strukturierten Oberflächen gut verklebt und verputzt werden.
Expandiertes Polystyrol (EPS)
- Eigenschaften: Wirtschaftlich und vielseitig einsetzbar, jedoch weniger druckfest und höhere Wasseraufnahme im Vergleich zu XPS
- Anwendung: Geeignet für Kelleraußenwände, jedoch nicht für den Einsatz unter der Bodenplatte zugelassen
Glasschaumplatten und -granulat (Foamglas)
- Eigenschaften: Hergestellt aus recyceltem Glas, ist es wasserabweisend, feuchtigkeitsbeständig und sehr langlebig
- Anwendung: Glasschaumplatten eignen sich hervorragend für Kellerwände, während das Granulat unter der Bodenplatte verwendet werden kann
Durch die Auswahl des passenden Dämmstoffs verbessern Sie nicht nur die Energieeffizienz Ihres Hauses, sondern tragen auch zum Schutz vor Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung bei. Achten Sie darauf, den Dämmstoff je nach spezifischen Anforderungen und baulichen Gegebenheiten bewusst auszuwählen.
Perimeterdämmung anbringen: Kelleraußenwände
Um eine Perimeterdämmung an Kelleraußenwänden anzubringen, müssen zunächst die Kellerwände freigelegt und sauber sowie trocken sein. Eventuelle Schäden sollten repariert werden. Eine Abdichtungsschicht, wie eine Bitumengrundierung, schützt das Mauerwerk vor Feuchtigkeit.
Kleben Sie dann die Dämmplatten direkt auf die Abdichtung. Verwenden Sie einen passenden Perimeterkleber, der schnell aushärtet und eine feste Verbindung herstellt. Die Platten sollten dicht gestoßen und fugenfrei angebracht werden, um Wärmebrücken zu minimieren.
Vorgehensweise bei drückendem Grundwasser
- Vollflächige Verklebung: Damit Wasser nicht hinter die Dämmplatten eindringen kann, müssen die Platten vollflächig verklebt werden.
- Verspachteln der Plattenränder: Damit kein Wasser in die Fugen gelangt, sollten die Plattenränder umlaufend verspachtelt werden.
- Schutzmaßnahmen: Eine Noppenbahn kann angebracht werden, um die Dämmung vor mechanischen Beschädigungen zu schützen.
Abschlussarbeiten oberhalb des Erdreichs
Verputzen: Oberhalb des Erdreichs können Sie die Dämmung durch eine Putzschicht zusätzlich schützen. Dafür wird ein Armierungsgewebe in einen Armierungsmörtel eingebettet und anschließend verputzt.
Diese Maßnahmen schützen Ihre Kelleraußenwände effektiv vor Wärmeverlust und Feuchtigkeit und tragen zur Langlebigkeit der gesamten Kellerstruktur bei.
Perimeterdämmung anbringen: Bodenplatte
Um eine effektive Perimeterdämmung unter der Bodenplatte zu gewährleisten, sind folgende Schritte wichtig:
- Vorbereitung des Untergrunds: Sorgen Sie für einen tragfähigen und ebenen Untergrund. Eine Schicht aus Magerbeton oder verdichtetem Kies eignet sich hierfür.
- Verlegung der Dämmplatten: Verwenden Sie druckfeste und wasserabweisende Dämmstoffe wie XPS oder Schaumglasschotter. Die Dämmplatten sollten fugenversetzt verlegt werden, um Wärmebrücken zu minimieren.
- Einbau der Trennschicht: Eine PE-Folie dient als Trennschicht zwischen Dämmung und Bodenplatte und schützt die Dämmmaterialien vor Betonfeuchtigkeit.
- Herstellung der Bodenplatte: Gießen Sie die Bodenplatte direkt auf die Trennschicht, sodass das Gewicht des Gebäudes gleichmäßig verteilt wird.
Durch diese Maßnahmen schützen Sie die Bodenplatte vor Feuchtigkeit und Frost und tragen zur Energieeffizienz und Langlebigkeit Ihrer Immobilie bei.
Perimeterdämmung im Bestand
Die nachträgliche Installation einer Perimeterdämmung im Bestand ist möglich, jedoch aufwendig. Zuerst müssen alle Hindernisse entfernt und das Erdreich abgetragen werden, um Zugang zu den Kelleraußenwänden zu erhalten. Stellen Sie dabei sicher, dass die Stabilität des Gebäudes nicht gefährdet wird.
Vorbereitende Maßnahmen
- Freilegen der Kelleraußenwände: Tragen Sie das Erdreich um die Kellerwände sorgfältig ab und dokumentieren Sie den Schichtaufbau, falls spätere Wiederherstellungen nötig sind.
- Mauerwerk prüfen und sanieren: Untersuchen Sie das freigelegte Mauerwerk auf Schäden und führen Sie notwendige Sanierungsarbeiten durch.
Anbringung der Perimeterdämmung
- Dämmstoffauswahl: Nutzen Sie druckfeste und feuchtigkeitsresistente Materialien wie XPS oder Schaumglas.
- Verklebung und Abdichtung: Kleben Sie die Dämmplatten fugenfrei mit einem spezialisierten Kleber auf die abgedichteten Wände und dichten Sie die Plattenränder zusätzlich ab.
- Schutzmaßnahmen: Schützen Sie die Dämmung vor äußeren Einflüssen, indem Sie eine Noppenbahn anbringen.
Nachträglicher Wärmeschutz von innen
Eine nachträgliche Dämmung unter der Bodenplatte ist nicht möglich. Stattdessen können Sie den Keller von innen dämmen, indem Sie druckfeste Dämmplatten an den Innenwänden anbringen.
Diese Maßnahmen verbessern den Wohnkomfort und die Energieeffizienz Ihres Bestandsgebäudes, auch wenn sie sorgfältige Planung und Durchführung erfordern.
Sockeldämmung
Die Sockeldämmung bildet den Übergang zwischen erdberührender Perimeterdämmung und Fassadendämmung und muss daher besonderen Anforderungen an Materialwahl und Verarbeitung gerecht werden.
Materialien und Eigenschaften
Für die Sockeldämmung sind meist XPS-Platten geeignet. Diese Platten bieten eine hervorragende Druckfestigkeit und geringe Wasseraufnahme sowie eine strukturierte Oberfläche, die für die Putzbeschichtung optimal ist.
Verlege-Technik und Schutzmaßnahmen
- Vorbereitung und Abdichtung: Der Sockelbereich wird gründlich gesäubert und auf Schäden geprüft. Eine wasserdichte Abdichtung schützt zusätzlich vor eindringendem Wasser.
- Verklebung der Dämmplatten: Kleben Sie die XPS-Platten mit einem wasserfesten Baukleber eng aneinander und fugenfrei im Verband.
- Befestigung und Verdübelung: Fixieren Sie die Dämmplatten zusätzlich mit speziellen Dübeln für langfristige Stabilität.
- Verputzen des Sockels: Eine Putzschicht schützt die Dämmung vor mechanischen Beschädigungen und Witterungseinflüssen. Dies geschieht durch Einbetten eines Armierungsgewebes in Armierungsmörtel.
Vorteile der Sockeldämmung
- Effektiver Wärmeschutz: Durch nahtlose Integration von Perimeter- und Fassadendämmung werden Wärmebrücken verhindert.
- Feuchtigkeitsschutz: XPS-Platten und zusätzliche Abdichtungen verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit.
- Langlebigkeit und Stabilität: Die mechanische Festigkeit gewährleistet eine dauerhafte Stabilität.
Eine gut durchgeführte Sockeldämmung erhöht die Energieeffizienz und schützt die Bausubstanz vor schädlichen Witterungseinflüssen.
Die Beauftragung eines Fachhandwerkers ist empfehlenswert!
Die korrekte Anbringung der Perimeterdämmung stellt hohe Anforderungen an Präzision und Fachkenntnis, die oft nur ein erfahrener Handwerker sicherstellen kann. Ein Fachhandwerker wird:
- Materialien präzise auswählen und abstimmen: Die verwendeten Dämmstoffe und Schutzeinrichtungen müssen auf die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen Ihres Projekts abgestimmt sein.
- Sorgfältig planen und vorbereiten: Vor Beginn der Dämmarbeiten sind gründliche Vorbereitungen und gegebenenfalls Sanierungen nötig.
- Saubere Verlege- und Abdichtungsarbeiten durchführen: Eine vollflächige Verklebung und Verspachtelung von Plattenrändern verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und vermeidet Wärmebrücken.
- Langfristige Gewährleistung bieten: Sie profitieren von einer Gewährleistung, die Sicherheit gegen später auftretende Mängel und Folgekosten bietet.
Die Investition in einen qualifizierten Fachhandwerker zahlt sich langfristig aus, steigert den Wohnkomfort und die Energieeffizienz und verhindert teure Reparaturen. Vergleichen Sie Angebote verschiedener Fachbetriebe, um den besten Service für Ihr Projekt zu finden.