Die richtige Dämmstärke für verschiedene Szenarien
Die korrekte Stärke der Perimeterdämmung ist von entscheidender Bedeutung für die Energieeffizienz und hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Art des Projekts und den spezifischen Anforderungen.
Neubau
In Neubauten werden die Anforderungen an die Dämmstärke durch gesetzliche Vorgaben und energetische Standards definiert:
- Standardbauweise: Eine Dämmstärke von mindestens 12 cm im erdberührten Bereich ist erforderlich, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.
- Passivhausstandard: Für einen Passivhausstandard sollte eine Dämmstärke von etwa 30 cm geplant werden, um die hohen Anforderungen an die Energieeffizienz zu erreichen.
Sanierung
Bei der Sanierung von Bestandsgebäuden variiert die geeignete Dämmstärke je nach Zustand des Kellers und dessen Nutzung:
Beheizte Kellerräume: Eine Dämmschicht von mindestens 8 bis 10 cm ist empfehlenswert, um Energieeinsparungen zu erzielen und den Wohnkomfort zu verbessern.
Dämmung im Sockelbereich
Im Sockelbereich, wo die Kellerwand über das Erdreich hinausragt, gelten besondere Anforderungen:
Sockeldämmung: Die Dämmung sollte mindestens 14 cm dick sein, um Wärmebrücken zu vermeiden und den Wärmeschutz zu gewährleisten.
Es ist ratsam, die Dämmstärke entsprechend den spezifischen Gegebenheiten des Hauses und den gewünschten energetischen Standards zu planen. Fachkundiger Rat kann hier besonders wertvoll sein.
Dämmstoffe und ihre Eigenschaften
Für die Perimeterdämmung werden spezielle Dämmstoffe verwendet, die druckbeständig, feuchteunempfindlich und verrottungsresistent sein müssen. Diese Eigenschaften gewährleisten, dass die Dämmung den vielfältigen Belastungen im Erdreich standhält. Hier sind einige der gängigsten Dämmstoffe:
- Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS): XPS ist druckfest und wasserabweisend, ideal für Kellerwände und die Bodenplatte. Dank seiner geschlossenen Zellstruktur nimmt es keine Feuchtigkeit auf.
- Schaumglas: Aus recyceltem Altglas hergestellt, ist Schaumglas druckfest, wasserabweisend und widersteht Verrottung. Es bietet eine hohe Tragfähigkeit und ist frostbeständig.
- Expandiertes Polystyrol (EPS): EPS, auch als Styropor bekannt, eignet sich gut für die Dämmung der Kelleraußenwände. Aufgrund geringerer Druckfestigkeit ist EPS weniger geeignet für die Dämmung unter der Bodenplatte.
Die Wahl des geeigneten Dämmstoffs hängt von den Umgebungsbedingungen und der Nutzung des Kellers ab. Bei hohen Belastungen durch Drücke und Feuchtigkeit ist oft XPS die bessere Wahl, während ökologische Aspekte Schaumglas als Alternative darstellen.
Worauf Sie bei der Perimeterdämmung achten sollten
Der Schutz vor Feuchtigkeit und mechanischen Belastungen steht bei der Perimeterdämmung im Vordergrund. Hier sind einige wichtige Aspekte:
1. Feuchtigkeitsschutz sicherstellen:
- Die Perimeterdämmung sollte auf eine wasserdichte Abdichtungsschicht angebracht werden, um Feuchtigkeit fernzuhalten.
- Verwenden Sie wasserabweisende Dämmmaterialien wie XPS oder Schaumglas.
2. Belastbarkeit der Materialien beachten:
- Die Dämmstoffe müssen druckfest und stabil sein, um dem Druck des Erdreichs und dem Gebäudegewicht standzuhalten.
- Wählen Sie Materialien wie XPS, die hohen Druckbelastungen standhalten.
3. Zusätzliche Schutzmaßnahmen:
- Eine zusätzliche Schutzschicht auf den Dämmplatten schützt diese vor Einwirkungen des Erdreichs.
- Bei starker Feuchtigkeitsbelastung sollten Maßnahmen zur Ableitung des Wassers in Betracht gezogen werden.
4. Lüftung des Kellers:
Der Keller sollte ausreichend belüftet werden, um Feuchtigkeit und Schimmelbildung zu verhindern.
5. Fachgerechte Anbringung:
- Die Dämmplatten sollten lückenlos und versetzt verlegt werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.
- Besonders an Fenstern, Türen und Übergängen ist Präzision gefragt, um eine durchgängige Dämmung zu gewährleisten.
Durch die Berücksichtigung dieser Punkte stellen Sie sicher, dass Ihre Perimeterdämmung effektiv arbeitet und langfristig vor Energieverlusten sowie Feuchtigkeitsschäden schützt. Planen Sie sorgfältig und ziehen Sie gegebenenfalls professionelle Beratung hinzu, um optimale Ergebnisse zu erzielen.