Gründe für den Personenaufzug
Neben dem Erreichen von höher liegenden Stockwerken können körperliche Einschränkungen ein Grund für einen Personenaufzug sein. Behindertenaufzüge unterliegen dabei ganz eigenen Bestimmungen und Verordnungen.
Wohn- und Geschäftshäuser sind ohne einen Aufzug kaum noch zu vermieten, wenn sie höher als etwa drei Etagen sind. Das liegt auch an den Gesetzen zum barrierefreien Bauen und der Teilhabe von behinderten Menschen. Ihnen muss besonders in öffentlichen Gebäuden der Zugang ermöglicht werden.
Zeitersparnis
Selbst wenn ein Arbeitgeber seine Angestellten vielleicht nach einer gewissen Fitness auswählen würde, wäre es allein schon aus Zeitgründen nicht mit der Wirtschaftlichkeit zu vereinbaren, Büroräume oder Fertigungshallen in höheren Stockwerken zu etablieren, wenn kein Aufzug vorhanden ist.
- problemlose Überwindung von Höhenunterschieden in Gebäuden
- Teilhabe und barrierefreier Zugang für gehbehinderte Menschen
- Zeitersparnis
- Krafteinsparung
Kleine Geschichte des Fahrstuhls
Die Personenlifte waren zunächst eine Weiterentwicklung der Speisenaufzüge, die man schon länger nutzte. Allerdings waren die ersten Personenaufzüge wegen minderwertiger Seile und schlechter Technik zunächst nicht sehr beliebt. Das änderte sich erst 1853 als der Firmengründer des Fahrstuhlherstellers Otis demonstrativ das Aufzugsseil durchschneiden ließ, während er sich in dem Fahrstuhl befand.
Damit demonstrierte er sehr wirkungsvoll die Sicherheit seiner selbst bremsenden Aufzüge und setzte sich natürlich an die Spitze seiner Branche. Gleichzeitig hat er damit den Siegeszug der Wolkenkratzer ermöglicht. In Europa brauchte der Personenaufzug etwas länger, um sich durchzusetzen. Der erste elektrische Aufzug in Deutschland stammte von Werner von Siemens und wurde 1880 in Mannheim vorgestellt.
Personenaufzug innen
Ein Personenaufzug ist nicht nur ein Gewinn an Komfort in einem Wohn- oder Bürogebäude der Wert des Gebäudes an sich steigt. Büroräume und Wohnungen lassen sich mit einem Personenaufzug besser und teurer vermieten. Kaum jemand ist heute noch bereit, seine Getränkekisten, Aktenordner oder Kinderkarren über mehrere Treppen zu schleppen.
Bereits vor der Planung eines Gebäudes mit einem Aufzug sollte ein Architekt oder Bauplaner ausgewählt werden, der bereits Erfahrungen mit Fahrstühlen besitzt. So wird sichergestellt, dass nicht nur irgendein günstiges Modell verbaut wird, sondern ein sicherer, effizienter und energiesparender Aufzug nach den neuesten Standards.
Worauf zu achten ist
- Sicherheitssystem
- Entrauchungsanlage
- Grundmasse Aufzugsschacht
- Förderhöhe
- Tragkraft
- Steuerung
- Brandfallsteuerung
- Anzahl Haltestellen
- Energieeffizienz
- Antriebsart
Aufzug nachrüsten
Soll in einem Altbau ein Fahrstuhl nachgerüstet werden, muss dieser an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden. Dabei ist es oft nicht ganz einfach, ausreichend Platz für die Haltestellen und den Aufzugsschacht zu finden. Unter Umständen muss ein Teil des Hauses komplett umgebaut werden. Gerade in Einfamilienhäusern sind die Flure und Dielen meistens nicht für die Installation eines Aufzugs ausgelegt. Die darüber befindlichen Räume sind dies häufig noch weniger.
Behindertenaufzug
Ein Behindertenaufzug muss üblicherweise noch größer sein und unterliegt bestimmten Verordnungen und Gesetzen. Diese Regeln innerhalb eines bestehenden Gebäudes einzuhalten ist oft schwer. Zudem müssen alle Zuwegungen ausreichend breit angelegt werden, damit der Aufzug auch mit größeren schweren Elektrorollstühlen erreicht werden kann. Dafür sind allerdings dann häufig finanzielle Förderungen möglich, wenn ein Behindertenaufzug eingebaut wird.
Personenaufzug außen
Nicht nur wegen der notwendigen Umbauten an einem bestehenden Gebäude werden immer mehr Personenaufzüge an den Außenfassaden von Gebäuden angebracht. Viele Aufzüge sind regelrecht als Stilelement in die Optik des Gebäudes eingeplant. Dies sind meistens Panoramaaufzüge, die rundum verglast sind.
Besonders im Bereich der Behindertenaufzüge sind die Außenaufzüge sehr beliebt. Die Zuwegung ist im Außenbereich leichter barrierefrei zu realisieren und die Aufzugsgröße eines Behindertenaufzugs stellt ebenfalls kaum ein Problem dar.
Seilzugantrieb
Der Platzbedarf ist beim Seilzugantrieb deutlich größer als bei einem hydraulischen Personenaufzug. Neben der Kabine muss das Seil ebenso wie das benötigte Gegengewicht im Aufzugsschacht entlanggeführt werden.
Außerdem muss unter der untersten Haltestelle eine Aufzugsunterfahrt eingebaut werden. Hier geht noch einmal Platz verloren, falls sich noch Kellerräume unter dem Haus befinden. Ansonsten sind schwierige Umbauten notwendig, wenn der Aufzug nachträglich eingebaut wird.
Hydraulischer Personenaufzug
Der hydraulische Aufzug ist deutlich einfacher einzubauen, da der Maschinenraum teilweise gar nicht nötig ist. Allerdings besitzen die meisten hydraulischen Aufzüge keine ausreichende Förderhöhe, um mehr als ein Privathaus mit einem Aufzug auszurüsten.
Sicherheit
Zunächst wurden Aufzüge früher in die Treppenhäuser gebaut und dort lediglich mit einem offenen Schacht und einigen Gittern geschützt. Diese offene Bauweise ist heute bei uns nicht mehr erlaubt. Das ist neben den zahlreichen Sicherheitsbestimmungen einer der Gründe, warum der Fahrstuhl unter den Massentransportmitteln als das sicherste gilt.