Kostenbeispiel: Aufzug
Beispielsituation:
- Außenaufzug an der Gebäudefassade
- 3-Personen-Korb, rollstuhlgeeignet
- langsame Geschwindigkeit
- 2 Haltepunkte, Förderhöhe 10 m
Posten | Preis |
---|---|
Planung/Genehmigung | 5.200 EUR |
Aufzug | 33.500 EUR |
Einbau | 9.500 EUR |
Gesamtkosten | 48.200 EUR |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Aufzugsart und Einsatzzweck
- Förderhöhe
- Zahl der Haltepunkte
- Technische Merkmale
- Betriebskosten
- Zusätzliche Arbeiten
Aufzugsart und Einsatzzweck
Bei Aufzügen muss grundsätzlich unterschieden werden zwischen:
- Baustellenaufzügen
- Personenaufzügen (Innenaufzüge und Außenaufzüge)
- Lastenaufzügen als kombinierten Personen- und Güteraufzügen
- Lastenaufzügen in Sonderformen (z. B. in Lagerhäusern oder Industriebetrieben, entweder als mobile oder als festeingebaute Varianten)
Baustellenaufzüge. Baustellenaufzüge gibt es in verschiedenen Varianten, vom einfachen Seilwinden-Aufzug mit Seilantrieb bis hin zum Schrägaufzug als Anhänger. Auch für Möbeltransporte werden zum Überwinden mehrerer Stockwerke spezielle Schrägaufzüge an der Gebäudefassade eingesetzt.
Wichtige Preisfaktoren sind Förderhöhe und Tragkraft sowie die individuelle Aufzugsausführung. Die Aufzugskosten bewegen sich dabei gewöhnlich zwischen rund 800 EUR für einfache Varianten bis zu 15.000 EUR für leistungsfähige Varianten.
Personenaufzüge. Personenaufzüge können entweder als Innenaufzug (Schacht im Gebäudeinneren) als auch als Außenaufzug (Verlauf an der Gebäude-Außenseite) ausgeführt sein. Anschaffungskosten und Einbaukosten liegen bei Innenaufzügen deutlich höher als bei Außenaufzügen, da für den Einbau des Aufzugsschachts häufig umfassende Umbauarbeiten notwendig sind. Bei Privathäusern besteht dabei häufig auch keine Einbaumöglichkeit, weshalb in sehr vielen Fällen beim Nachrüsten einer Aufzugsanlage nur Außenaufzüge in Frage kommen.
Mehr zu den Kosten für Personenaufzüge erfahren Sie in unserem Artikel Personenaufzug: Kosten und Preise, mehr zu den Kosten von Außenaufzügen erfahren Sie in unserem Artikel Außenaufzüge: Kosten und Preise. Kostenbestimmend sind vor allem Förderhöhe, die Zahl der Haltepunkte und die Ausstattung der Aufzugskabine sowie die Kabinengröße (Personenzahl).
Lastenaufzüge als kombinierte Personen- und Güteraufzüge. In Ihrer Bauweise entsprechen Sie grundsätzlich Personenaufzügen (Innenaufzug), sie sind dabei aber meist Sonderanfertigungen mit höherer Tragkraft und häufig auch mit einer bestimmten Mindestgröße der Kabine (Transportkapazität). Die Kosten bei der Anschaffung liegen damit meist deutlich höher als bei Personenaufzügen vergleichbarer Größe.
Benutzt werden dürfen Lastenaufzüge nur von Personen, die im entsprechenden Gebäude beschäftigt sind – für den Transport von betriebsfremden Personen sind sie nicht zugelassen, ansonsten würde es sich um einen Personenaufzug handeln.
Lastenaufzüge in Sonderformen. Sie sind sowohl als mobile (fahrbare) Varianten als auch als festeingebaute Varianten und als Teile eines betriebsinternen Fördersystems (Förderband) möglich. Die Kosten belaufen sich von rund 1.000 EUR für einfache, fahrbare Varianten mit geringer Förderhöhe bis zu über 100.000 EUR für leistungsfähige, vollintegrierte Systeme.
Förderhöhe
Die Förderhöhe spielt bei nahezu allen Aufzugstypen eine deutlich preisbestimmende Rolle.Unter Förderhöhe wird gewöhnlich der Höhenunterschied zwischen der niedrigsten und der höchsten Aufzugsposition verstanden.
Zahl der Haltepunkte
Im Verlauf der Förderhöhe kann eine unterschiedliche Zahl von Haltepunkten vorgesehen sein. Jeder zusätzliche Haltepunkt verteuert dabei die Aufzugskosten beträchtlich. Bei Personenaufzügen kann von zusätzlichen Kosten zwischen 15.000 und 30.000 EUR für jeden zusätzlichen Haltepunkt ausgegangen werden.
Technische Merkmale
Zu den technischen Merkmalen gehören die Art des Antriebs, die Tragkraft des Aufzugs und auch die Aufzugsgeschwindigkeit. Alle diese Merkmale haben bei Aufzügen eine deutliche Auswirkung auf den Preis.
Betriebskosten
Bei den Betriebskosten eines Aufzugs muss unterschieden werden zwischen den Stromkosten und den Wartungskosten.
Stromkosten. Für die Gesamtkosten sind sowohl der Stromverbrauch im Standby-Betrieb als auch der Stromverbrauch im Fahrbetrieb ausschlaggebend. Bei kleineren Aufzügen (z. B. im Privathaus) können diese Kosten bei geringer Nutzung sogar annähernd gleich hoch sein.
Wartungskosten. Größere Wartungsarbeiten fallen gewöhnlich bei festeingebauten Aufzügen nur in Intervallen von 10 – 15 Jahren an. Für diese Wartungen sind gewöhnlich Kosten von mehreren tausend Euro zu rechnen.
Die regelmäßig notwendigen Prüfungen in kürzeren Intervallen verursachen meist nur geringe Wartungskosten.
Zusätzliche Arbeiten
Gegebenenfalls müssen noch zusätzliche Arbeiten durchgeführt werden, die die Kosten weiter erhöhen können:
- Planung und Genehmigung
- Einbaukosten
Planung und Genehmigung
Bei festeingebauten Aufzügen sind vor dem Einbau auch Kosten für die Planung und die erforderlichen Genehmigungen zu rechnen. Gewöhnlich liegen diese Kosten bei mindestens 3.000 – 5.000 EUR, oft auch noch höher. Ausschlaggebend für die Höhe der Kosten ist immer der individuelle Planungsaufwand.
Einbaukosten
Die Kosten für den Einbau richten sich nach dem individuell gegebenen Aufwand, von Kosten zwischen 5.000 und 10.000 EUR muss aber in den meisten Fällen ausgegangen werden. Bei Innenaufzügen liegen die Kosten wegen des zusätzlichen Aufwands für den Schacht-Einbau meist sehr viel höher.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Außenaufzug für Rollstuhlfahrer + Begleitperson (3-Personen-Korb)
- höhere Tragkraft
- hohe Fahrgeschwindigkeit
- 2 Haltepunkte, Förderhöhe 12 m
Posten | Preis |
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Planung/Genehmigung | 5.300 EUR |
Aufzug | 52.700 EUR |
Einbau | 16.500 EUR |
Gesamtkosten | 74.500 EUR |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Schrägaufzug (Baustellenaufzug) mit Standhöhe 12 m
- Elektrowinde, Standardschlitten
- Tragkraft 200 kg
- Standard-Ausführung
Posten | Preis |
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Anschaffung | 4.400 EUR |
Zubehör | 900 EUR |
Gesamtkosten | 5.300 EUR |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Sinnvolle Dimensionierung
- Förderungen und Zuschüsse nutzen
- Wartungsvertrag abschließen
- Gebrauchtkauf
Sinnvolle Dimensionierung
Sparpotenzial bei Geschwindigkeit und Ausstattung. Die Förderhöhe und die Zahl der Haltepunkte sind meist zwingend vorgegeben, bei vielen anderen Merkmalen wie der Aufzugsgeschwindigkeit (schneller ist teurer), der Kabinenausstattung und den Zusatzausstattungen besteht allerdings häufig deutlich Sparpotenzial.
Dimensionierung bedenken. Darüber hinaus sollte die passende Dimensionierung gewählt werden – ein zu groß gewählter Aufzug verursacht sehr viel höhere Anschaffungskosten als erforderlich. Umgekehrt muss bedacht werden, dass für einen behindertengerechten Aufzug (Rollstuhlfahrer + Begleitperson) eine Kabinengröße gewählt werden muss, die mindestens einer 3-Personen-Kabine entspricht.
Förderungen und Zuschüsse nutzen
Bei einer Person mit Pflegestufe im Haushalt können gewöhnlich Zuschüsse von der Pflegekasse bezogen werden, wenn ein Aufzug eingebaut wird. In anderen Fällen sind staatliche Förderungen für altersgerechtes Umbauen (KfW-Bank) möglich. Nähere Auskünfte erteilen die jeweiligen Stellen.
Wartungsvertrag abschließen
Regelmäßige Wartungsarbeiten sind zwingend vorgeschrieben. Der Abschluss eines Wartungsvertrags führt meist zu etwas geringeren Wartungskosten, häufig sind daneben weitere Services inkludiert. Der Abschluss eines Wartungsvertrags lohnt sich also in den meisten Fällen.
Gebrauchtkauf
Nicht nur bei Baustellenaufzügen, sondern auch bei allen anderen Aufzugstypen ist ein Gebrauchtkauf prinzipiell möglich. Vor dem Kauf sollte allerdings in jedem Fall eine umfassende technische Prüfung erfolgen.
FAQ
Was kostet ein Aufzug?
In unserem Beispiel kostet der Einbau eines Personenaufzugs 48.200 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind der Einsatzzweck und die Art des jeweiligen Aufzugs, daneben spielen die Förderhöhe, die Zahl der benötigten Haltepunkte und die Transportkapazität des Aufzugs (Kabinen-/Plattformgröße) eine grundlegende Rolle. Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man den Aufzug im Hinblick auf seinen Einsatzzweck sinnvoll dimensioniert, staatliche Förderungen und Zuschüsse nutzt und möglichst einen Wartungsvertrag abschließt. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.