Klebezweck und Klebstoffauswahl
Haltbarkeit beim Kleben von Werkstoffen entsteht durch die Haftungsfähigkeit des Klebstoffs auf beiden beteiligten Materialseiten. Um die „Brücke“ dauerhaft und stabil zu verankern, muss der Kunststoff PET vorbereitet werden. Während für mittelstark beanspruchte und ungefährliche Verbindungen wie beim Bau eines Windrads mechanische Unterstützung ausreicht, sollte bei risikobehafteten Konstruktionen wie dem Bau einer Rakete chemisch unterstütztes Anschmelzen der PET Flaschen angewendet werden.
Wichtig bei der Vorbereitung und Auswahl des vorteilhaftesten Klebstoffs sind folgende Faktoren:
- Größe der Klebefläche
- Wasserfestigkeit
- Temperaturbeständigkeit
- Belastungsart und Richtung
- Beteiligter Fremdwerkstoff
Unter allen Klebstoffen stehen folgende vier Reaktionsklebstoffe als PET Kleber zur Auswahl:
- Epoxidharzklebstoff
- Cyanacrylatklebstoff (auch als Sekundenkleber bekannt)
- Acrylatklebstoff
- Polyurethanklebstoff
Vorbereitung
PET Flaschen sind hart und spröde. Um eine Haftungsfähigkeit des Klebers zu erreichen, ist das Einbringen von Ritzen, Riefen und Kratzern hilfreich. Zum Anrauen eignen sich Schmirgelpapier und Drahtbürsten. Drahtbürsten sollten eng und fein beborstet sein. Schleifmittel mit 200er-Körnung eignen sich zum Anrauen der PET Flaschen.
Für bestmögliche Klebeergebnisse kann die Reaktionsfähigkeit der PET Flaschenoberfläche chemisch verbessert werden. Dafür wird Natronlauge eingesetzt, die auch im Flaschenrecycling genutzt wird. Wenn dieser Weg gewählt wird, sollte allerdings größte Vorsicht walten, da Natronlauge ätzend und giftig ist. Ohne Chemiekenntnisse ist von der Methode abzuraten.
Die PET Flasche beziehungsweise die Klebeflächen werden mit auf etwa achtzig Grad Celsius erhitzte Natronlauge behandelt. Ein Laugenbad oder ein mit der Lauge getränkter Lappen werden einige Minuten auf die PET Oberflächen einwirken gelassen. Auf diese Weise „zerfallen“ die starken polaren Atombindungen des Kunststoffs und werden „angreifbar“. Dem Reaktionsklebstoff wird so eine physikalische Möglichkeit gegeben, sich mit dem angelösten PET zu verbinden.