Was sind pflanzliche Holzschädlinge und wie erkenne ich sie?
Pflanzliche Holzschädlinge sind Pilze, die Holz durch ihre Enzyme abbauen und strukturelle Schäden verursachen. Diese Pilze gedeihen in feuchten Umgebungen und sind besonders häufig in Bereichen mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit oder in durchfeuchteten Baumaterialien anzutreffen.
Zu den wichtigsten pflanzlichen Holzschädlingen zählen:
- Echter Hausschwamm: Dieser Pilz übersteht trockene Perioden und breitet sich über Myzelstränge aus. Befallenes Holz wird dunkelbraun und brüchig, es kommt zum sogenannten Würfelbruch.
- Nassfäuleerreger: Dazu gehören Kellerschwamm und Weißer Porenschwamm. Sie verursachen Dunkelverfärbungen und zersetzen Holz bei anhaltender Feuchtigkeit.
- Moderfäuleerreger: Typisch für diese Erreger ist eine weiche, käsige Oberfläche, häufig in Wasserbauten zu finden.
- Bläuepilze: Diese Pilze führen zu blauen oder schwarzen Verfärbungen des Holzes und begünstigen das Wachstum anderer holzzerstörender Pilze.
Anzeichen für einen Befall sind:
Farbveränderungen des Holzes:
- Braunfäule: Holz verfärbt sich dunkelbraun, wird brüchig und zerfällt in Würfelform.
- Weißfäule: Holz wird weißlich und fasert auf.
- Bläuepilze: Holz weist blaue oder schwarze Verfärbungen auf.
Veränderungen der Holzstruktur:
- Pulverisierung: Bei fortgeschrittener Braunfäule kann das Holz zwischen den Fingern zu Pulver zerfallen.
- Weiche Oberfläche: Moderfäule macht das Holz weich und käsig.
Zusätzliche Hinweise:
- Pilzgeflechte auf der Holzoberfläche.
- Feine Bohrlöcher und frisches Holzmehl deuten auf einen aktiven Befall hin.
- Sichtbare Myzelstränge, besonders beim Echten Hausschwamm, die sich über trockenes Holz erstrecken.
Eine frühzeitige Erkennung dieser Zeichen hilft, größere Schäden zu verhindern und rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Sanierung und zum Schutz des Holzes einzuleiten.
Methode: Sanierung und Holzschutzmaßnahmen
Zur Sanierung und zum Schutz von befallenem Holz sollten systematische und gründliche Maßnahmen ergriffen werden. Der Erfolg richtet sich nach der Art des Schädlings und dem Ausmaß des Befalls.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Sanierung
- Gutachter beiziehen: Nach dem Bemerken erster Anzeichen sollten Sie einen Sachverständigen hinzuziehen. Er bestimmt die Pilzart und das Schadensausmaß, was für die Wahl der Sanierungsmethode entscheidend ist.
- Befallene Teile entfernen: Entfernen Sie alle betroffenen Holzbauteile sorgfältig, um eine weitere Verbreitung des Pilzes zu verhindern. Überprüfen und behandeln Sie auch angrenzende Bereiche.
- Umgebungsfeuchtigkeit kontrollieren: Reduzieren Sie die Feuchtigkeit in der Umgebung drastisch. Nutzen Sie Trocknungsgeräte, um sicherzustellen, dass Holz und umliegende Baumaterialien ausreichend trocknen.
Holzschutzmaßnahmen
- Imprägnierung: Behandeln Sie die verbliebenen Holzstrukturen fachgerecht mit zugelassenen Holzschutzmitteln nach DIN 68800/4. Diese Imprägnierung schützt vor weiterem Befall.
- Zusätzliche Schutzmaßnahmen: In besonders gefährdeten Bereichen kann der Einsatz von Borverbindungen sinnvoll sein, die langanhaltenden Schutz bieten.
Konstruktive Maßnahmen
Achten Sie auch auf konstruktive Holzschutzmaßnahmen, wie Überdachungen oder ablaufende Kanten, um das Holz vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen.
Durch diese gezielten Sanierungs- und Schutzmaßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihrer Holzkonstruktionen erheblich verlängern und erneute Infektionen verhindern.
Methode: Thermische Verfahren
Thermische Verfahren sind eine effektive Methode zur Bekämpfung von pflanzlichen und tierischen Holzschädlingen. Diese Methode ist besonders nützlich gegen Nassfäulepilze und Insekten wie den Hausbock oder Holzwurm.
Wärmebehandlung
Je nach Beschaffenheit des befallenen Materials kommen verschiedene Techniken zur Anwendung:
- Heißluftverfahren: Erhitzung des befallenen Holzes auf 55°C bis 70°C über mindestens 8 Stunden, um Schädlinge vollständig abzutöten.
- Infrarotstrahlung: Spezifische Lampen erwärmen gezielt abgegrenzte Holzbereiche, ideal für lokale Befälle.
- Mikrowellentechnik: Erzeugung intensiver Wärme durch molekulare Schwingungen, geeignet für massive Bauteile wie Wände und Decken.
Durchführung durch Fachfirmen
Aufgrund der Komplexität und der erforderlichen technischen Geräte sollte die Wärmebehandlung von spezialisierten Fachfirmen durchgeführt werden. Messungen der Materialtemperatur sind unerlässlich, um den Erfolg der Behandlung sicherzustellen.
Thermische Verfahren ermöglichen den Verzicht auf chemische Mittel, was diese Methode umweltschonend und nachhaltig macht. Stellen Sie nach erfolgreicher Behandlung sicher, dass die Ursachen für den Befall behoben sind, um erneuten Befall zu verhindern.
Methode: Bekämpfung des Echten Hausschwamms
Der Echte Hausschwamm erfordert umfassende Sanierungsmaßnahmen. Aufgrund seiner Fähigkeit, Mauerwerk zu durchdringen und Trockenperioden zu überleben, sind spezielle Techniken notwendig.
Inspektion
Führen Sie zunächst eine gründliche Inspektion durch, um Anzeichen eines Befalls wie Fruchtkörper und Myzelstränge zu erkennen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Behandlung
- Befallene Materialien entfernen: Entfernen Sie alle betroffenen Holzbauteile vollständig. Entsorgen Sie das Material als Sondermüll.
- Feuchtigkeit kontrollieren: Reduzieren Sie drastisch die Feuchtigkeit im betroffenen Bereich. Nutzen Sie Entfeuchtungsgeräte und verbessern Sie die Belüftung.
Anwendung moderner Verfahren
- Thermische Behandlung: Erhitzen Sie das Holz auf mindestens 55°C für 8 Stunden, um Myzel und Sporen abzutöten.
- Chemische Barriere: Verwenden Sie Schwammsperrmittel im Mauerwerk, um weiteres Wachstum zu unterbinden. Überwachen Sie die Effektivität dieser Maßnahme sorgfältig.
Überwachung und Nachbehandlung
Kontrollieren Sie den Bereich regelmäßig, um einen erneuten Befall frühzeitig zu erkennen. Mechanische Schutzmaßnahmen, wie das Abschirmen von Holzbauteilen, helfen, Ihr Gebäude langfristig zu sichern.
Vorbeugende Maßnahmen
Kombinieren Sie verschiedene Methoden, um das Holz bestmöglich zu schützen und einem Befall durch pflanzliche Holzschädlinge vorzubeugen.
Feuchtigkeitskontrolle
Kontrollieren und reduzieren Sie die Umgebungsfeuchtigkeit:
- Verwenden Sie Trocknungsgeräte in feuchten Bereichen.
- Verbessern Sie die Belüftung.
- Beheben Sie umgehend Wasserlecks und reparieren Sie defekte Wasserrohre.
Konstruktiver Holzschutz
Schützen Sie Holzkonstruktionen vor Feuchtigkeit:
- Gestalten Sie Konstruktionen so, dass Wasser ablaufen kann.
- Nutzen Sie Abdichtungsmaterialien, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
Widerstandsfähige Holzarten
Verwenden Sie widerstandsfähige Holzarten wie Kernholz, das naturgemäß resistenter gegen Schädlinge ist.
Physikalischer Holzschutz
Tragen Sie Schutzlasuren und Imprägnierungen auf, um das Holz vor eindringender Feuchtigkeit zu bewahren. Erneuern Sie die Schutzschicht regelmäßig.
Chemischer Holzschutz
Setzen Sie zugelassene Holzschutzpräparate ein und wenden Sie diese nach den vorgeschriebenen Verfahren an (Streich-, Sprühverfahren, Kesseldruck- oder Trogtränkverfahren). Verwenden Sie chemische Mittel nur, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.
Lagerung und Kontrolle
Lagern Sie Holz an trockenen, gut belüfteten Orten. Führen Sie regelmäßige Kontrollen der Holzkonstruktionen durch, um frühzeitig Schädlinge oder Feuchtigkeit zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Durch konsequente Anwendung dieser Methoden minimieren Sie das Risiko eines Schädlingsbefalls und erhöhen die Lebensdauer Ihrer Holzkonstruktionen.