Für die Hanggestaltung sind Pflanzsteine gut geeignet
In den meisten Fällen werden Pflanzsteine als eine Kombination aus Sicherung und Gestaltungsmittel für Gärten in Hanglagen verwendet. Durch die Stabilisierung mit einer Böschung aus Pflanzsteinen werden Rutschungen von Erdreich in steilen Hanglagen insbesondere bei Starkregen relativ sicher verhindert. Gleichzeitig können die hohlen Innenräume der Pflanzsteine aber auch die Grundlage für eine dekorative Bepflanzung mit vielen Blühpflanzen schaffen.
Allerdings sollte der Mauerbau auch in Hanglagen mit einseitiger Erdverfüllung und versetzter Position der übereinander geschichteten Reihen nicht ohne ein ausreichend solides Fundament starten. Sonst kann es unter der oftmals unterschätzten Last eines solchen Maueraufbaus rasch zu Instabilität aufgrund eines zu weichen Untergrunds bzw. aufgrund von Auswaschungen durch Wasserabfluss kommen.
Eine Frage der Optik?
In einem Neubaugebiet stellen Pflanzsteine eine durchaus schnelle und günstige Möglichkeit für die Markierung von Grundstücksgrenzen dar. Solange Zeit und Geld für Zaun oder Hecke noch nicht vorhanden sind, kann die Grundstücksgrenze mit einer Reihe Pflanzsteinen einfach und schnell markiert werden. Wenn es sich dagegen um eine dauerhafte Lösung handeln soll, sollten jedenfalls die hierfür relevanten Fragen für den Zaunbau an oder auf der Grundstücksgrenze beachtet und mit den Nachbarn besprochen werden.
Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass die meisten Pflanzsteine wie zum Beispiel Pflanzringe eigentlich als Beeteinfassung und Hangabstützung gedacht sind. So verlockend es auch sein möge, damit mit vergleichsweise einfachen Mitteln und ohne schweres Gerät eine Mauer zu errichten, sollte man sich über die baulichen und rechtlichen Voraussetzungen im Klaren sein. Außerdem ist es in der Tat eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man frei stehende Mauern aus Pflanzsteinen schön findet oder nicht.
Auch bei der Bepflanzung einer solchen Mauer sollten Sie beachten, dass ein frei stehender Aufbau die oberste Reihe der Pflanzsteine gewissermaßen zu einem „Trockengebiet“ macht. Da Gießwasser rasch nach unten abfließt und es durch Wind und Sonne schnell zu einem Austrocknen des Substrats innerhalb der erwärmten Steine kommt, verspricht nur die Bepflanzung mit trockenheitsresistenten Pflanzen Erfolg:
- Kräuter wie Thymian und Rosmarin
- Lavendel
- polsterbildende Steingartenpflanzen
- Sukkulenten
- Wacholder
Zweifelhafte Stabilität frei stehender Mauern ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
Wenn die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind und die Nachbarn gegen einen Zaun aus Pflanzsteinen nichts einzuwenden haben, sollten Sie beim Bau einer solchen Mauer auf die Statik achten. Das ist eher weniger relevant, wenn es sich um eine niedrige Abgrenzung mit maximal zwei Reihen Pflanzsteinen übereinander handelt. In diesen Fällen dürfte ein relativ einfaches Fundament für den Mauerbau ausreichend sein.
Anders sieht die Sache dagegen aus, wenn Sie eine Mauer mit einer Höhe von 1,50 oder 2 Metern errichten wollen, damit zum Beispiel der Hund nicht mehr über den Zaun springen kann. Dafür müssten etwa 5 bis 6 Lagen der üblicherweise etwa 25 bis 40 cm hohen Pflanzsteine senkrecht übereinander geschichtet werden. Hieraus ergibt sich ein gewaltiges Gewicht, welches allein für höhere Windgeschwindigkeiten eine besonders aufwändige Absicherung durch das Fundament erfordert.
Ein Mauerbau aus Pflanzsteinen kann daher nur dann mit der nötigen Sicherheit ausgeführt werden, wenn zunächst ein tiefgründiges Fundament aus Beton gegossen wird. Auch beim Aufbau der einzelnen Schichten ist dann Beton als Verbundstoff nötig. Zusätzlich sollte eine Armierung aus Baustahlstäben eingebracht werden. Nur so kann eine solche Mauer später ausreichend sicher gestaltet sein, damit es nicht irgendwann zu tragischen Unfällen durch umgestürzte Teile der Mauer kommt.