Sand oder Splitt für die Pflasterbettung?
Die Entscheidung zwischen Sand und Splitt für die Pflasterbettung hängt von der geplanten Nutzung der Fläche ab. Beide Materialien haben spezielle Vor- und Nachteile, die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten.
Sand
Sand ist aufgrund seiner feinen Körnung und der einfachen Verarbeitung besonders für Bereiche mit geringerer Beanspruchung beliebt, wie Terrassen und Gartenwege. Hier sind einige Vorteile von Sand:
- Leichte Verarbeitung: Sand ist einfach zu verteilen und zu ebnen.
- Kostenaspekt: Er ist in der Regel günstiger als Splitt.
Allerdings gibt es auch Nachteile, die Sie in Betracht ziehen sollten:
- Geringe Tragfähigkeit: Sand bietet nicht die Stabilität von Splitt und ist daher weniger geeignet für stark beanspruchte Flächen wie Einfahrten.
- Anfälligkeit für Absenkungen: Unter Belastung und Nässe kann Sand absinken.
- Frostschutz: Sand kann bei niedrigen Temperaturen zur Frostbildung beitragen, was Schäden an der Pflasterfläche verursachen kann.
- Unkraut und Ameisen: Sand begünstigt das Wachstum von Unkraut und das Ansiedeln von Ameisen.
Splitt
Splitt ist ein gebrochenes Gestein mit scharfkantigen Körnungen und wird für Bereiche mit höherer Verkehrslast bevorzugt. Seine Eigenschaften bieten mehrere Vorteile:
- Hohe Tragfähigkeit: Die scharfkantigen Teilchen verzahnen sich und bieten eine stabile Unterlage.
- Effektiver Wasserabzug: Splitt ermöglicht eine gute Drainage und reduziert Staunässe sowie Frostschäden.
- Hemmung von Unkraut: Das dichte Gefüge erschwert es Unkraut, sich zu etablieren.
Zu den Nachteilen von Splitt gehören:
- Schwierigere Verarbeitung: Die gröbere Körnung und das höhere Gewicht erschweren die Handhabung.
- Kosten: Splitt ist teurer in der Anschaffung und Verarbeitung als Sand.
Die Auswahl des richtigen Materials sollte auf den spezifischen Anforderungen Ihrer Pflasterfläche basieren. In manchen Fällen kann eine Kombination beider Materialien sinnvoll sein.
Die richtige Körnung
Die Wahl der richtigen Körnung für Sand oder Splitt ist entscheidend für die Stabilität und Haltbarkeit Ihrer Pflasterfläche. Abhängig vom Einsatzbereich sollten Sie die passenden Materialien verwenden:
Für die Pflasterbettung
Sand:
Lehmfreier Pflastersand mit einer Körnung von 0-2 mm bietet eine glatte Oberfläche und ist einfach zu verteilen. Diese feine Körnung eignet sich besonders für weniger belastete Flächen wie Gartenwege oder Terrassen.
Splitt:
Ein Brechsand-Splitt-Gemisch mit einer Körnung von 0-5 mm ist ideal, um eine stabile und tragfähige Bettung zu schaffen. Diese Mischung sorgt besonders bei stark beanspruchten Flächen wie Einfahrten für eine hohe Druckfestigkeit.
Für die Fugenfüllung
Splitt:
Für die Fugenfüllung empfiehlt sich Splitt mit einer Körnung von 0-2 mm oder 0-3 mm. Diese feinen Körnungen ermöglichen eine gute Verankerung der Pflastersteine und fördern die Wasserableitung, um Staunässe und Frostschäden vorzubeugen.
Besonderheiten beachten
- Wasserdurchlässigkeit: Gröbere Körnungen von Splitt unterstützen die Bildung breiterer Fugen, was die Wasserdrainage verbessert und Pfützenbildung auf nicht überdachten Flächen verhindert.
- Unkrauthemmung: Splitt in den Fugen kann Unkraut und Pflanzenwuchs effektiv hemmen, was die Pflege der Pflasterfläche erleichtert.
- Stabilität: Im Gegensatz zu Sand, der bei starker Belastung zur Verformung neigt, bietet Splitt aufgrund seiner Verzahnung eine höhere Stabilität und ist daher für belastbare Pflasterflächen die bessere Wahl.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflasterverlegung mit Splitt
- Untergrund vorbereiten: Heben Sie den Boden auf etwa 20-30 cm Tiefe aus und entfernen Sie alle organischen Materialien und größere Steine. Dies sorgt für eine stabile Grundlage.
- Tragschicht einbauen: Bringen Sie eine 20 cm dicke Tragschicht aus Schotter oder Kies ein, um eine gute Drainage und Frostfestigkeit zu gewährleisten. Verdichten Sie die Schicht gründlich mit einer Rüttelplatte.
- Splittbett vorbereiten: Tragen Sie eine 4-5 cm dicke Schicht aus Splitt (Körnung 2/5 mm) auf die verdichtete Tragschicht auf. Verwenden Sie Abziehstangen, um die Splittschicht gleichmäßig zu verteilen und zu ebnen, bevor Sie die Stangen entfernen und die entstandenen Rillen wieder mit Splitt füllen.
- Verlegemuster festlegen: Bestimmen Sie vor dem Verlegen der Pflastersteine das gewünschte Verlegemuster. Ein Plan oder eine Zeichnung hilft, die Steine korrekt anzuordnen.
- Pflastersteine verlegen: Beginnen Sie in einer Ecke und setzen Sie die Steine leicht geneigt, damit sie bündig abschließen. Verwenden Sie einen Gummihammer, um die Steine in das Splittbett zu klopfen, und achten Sie auf gleichmäßige Fugenabstände.
- Pflasterfläche abrütteln: Verdichten Sie die gesamte Fläche mit einer Rüttelplatte, die mit einer Gummimatte versehen ist, um die Steine nicht zu beschädigen.
- Fugen füllen: Verteilen Sie feinen Splitt oder speziellen Fugensand über die Pflasterfläche und kehren Sie das Material in die Fugen. Dies stabilisiert die Steine und verhindert Unkrautwachstum.
- Erneut abrütteln: Nachdem die Fugen gefüllt sind, rütteln Sie die Fläche erneut leicht ab, um die Verankerung der Pflastersteine zu optimieren.
Diese Schritte helfen Ihnen, ein dauerhaft stabiles und ästhetisch ansprechendes Pflaster mit Splitt zu erstellen. Arbeiten Sie sorgfältig und geduldig, um eine langlebige Pflasterfläche zu erhalten.