Viele Füll- und Ergänzungsstoffe möglich
Die vielseitige Verarbeitungsfähigkeit und Kombination mit anderen Werkstoffen kann eine hochwirksame Dämmplatte ergeben. Typische Füll- und Ergänzungsstoffe sind:
- Zellulose
- Baumwolle
- Geraspeltes Gestein
- Säge- und Holzmehl
- Magnesiumoxid
- Gewebebahnen
- Gewebenetze
- Papier
- Pappe
Die Herstellung der Phenolharzschaum stellt eine Kombination aus „Verrühren“ und Pressen dar. Im Allgemeinen werden die Füll- und Ergänzungsstoffe getränkt und nachverpresst. Hierbei entstehen Hartschaumplatten mit sehr guten Dämmwerten.
Schaumstoffe und Kaschierungen
Durch die Beigabe von schäumenden Zuschlagsstoffen werden unterschiedliche Konsistenzen und Platteneigenschaften erzeugt. Typische Treibmittel in Phenolharzplatten sind:
- Pentan
- Chlorpropan
- Isobutan
Um zusätzliche Funktionseffekte zu erreichen, werden die Phenolharzplatten durch Kaschierungen zu Verbunddämmstoffen aufgebaut. Je nach Einsatzort und Nutzungszweck können auch „typische“ Dämmzuschlagsstoffe wie Mineral-, Stein- und Glaswolle integriert werden.
Gute Dämmwerte schon bei geringer Materialstärke
Phenolharzplatten werden durch entsprechende Herstellungsverfahren ausgehärtet und nach dem Abbinden unterschreiten sämtliche Ausdünstungswerte durch die giftigen Inhaltsstoffe bautechnische Grenzwerte. Beim Verbau im Innenbereich müssen die Phenolharzplatten für die Verwendungsart herstellerseitig zugelassen sein.
Einer der großen Vorteile der Phenolharzplatten ist die hohe Dämmungswirkung auch schon bei verhältnismäßig geringer Materialstärke. Daher sind sie vor allem bei eingeschränktem Platzangebot oder als nachträglich aufgebrachte Dämmung geeignet. Bei der Verarbeitung ist allerdings zu beachten, dass beim Sägen, Schneiden und Glätten gesundheitsgefährdender Staub und giftige Schmutzpartikel entstehen.
Gängige Montage- und Verwendungsarten
Die klassischen Einsatzorte für Phenolharzplatten sind in belüfteten Gebäudeteilen zu finden. In nicht dauerhaft bewohnten Innenräumen können dafür zugelassene und geeignete Platten auch als Deckendämmung eingesetzt werden.
- Dämmung auf Dachsparren
- Dämmung unter Dachsparren
- Flachdachdämmung
- Fassadendämmung außen
- Geschossdeckendämmung
Als Zwischensparrendämmung sind Phenolharzplatten weniger geeignet als beispielsweise artgleiche Platten aus Polyurethan. Bei diesem Einsatz erweist sich die Sprödigkeit des Phenolharzes als aufwandssteigernd.
In Verbindung mit anderen Dämmstoffen werden Phenolharzplatten oft als zugeschnittene Montageunterlagen für Fenster, Türen, Rollladenkästen und anderen Bauwerksteile genutzt, um jede Wärme- oder Kältebrückenbildung zu unterbinden.
Sicherheit und Brandfestigkeit
Phenolharzplatten erfüllen alle feuerrechtlichen Vorschriften für Gebäudedämmungen und sind in der europäischen Baustoffklasse E klassifiziert. Wenn ein Brand eintritt, ist der Phenolharzschaum schwer entflammbar. Selbst wenn er bei einem lange andauernden und hartnäckigen Brand Flammen entwickeln sollte, tropft das Material brandhindern ab und entwickelt nur wenig Rauch.
Die spröden Phenolharzplatten sind mit einer mittleren Druckfestigkeit ausgestattet, die sich entsprechend der Verbundstoffe erhöht oder senkt. Wenn die Dämmplatte beziehungsweise der Hartschaum keiner Druckbelastung ausgesetzt ist und vor Witterungseinflüssen geschützt ist, verfügt Phenolharzschaum über eine nahezu uneingeschränkte Lebensdauer.