Fassaden-Photovoltaik: Möglichkeiten und Voraussetzungen
Die Installation von Photovoltaikmodulen an der Hausfassade bietet zahlreiche Möglichkeiten zur nachhaltigen Energiegewinnung, erfordert jedoch bestimmte bauliche Voraussetzungen.
Möglichkeiten
1. Fassadentypen:
- Vorgehängte hinterlüftete Fassade (Kaltfassade): Solarmodule werden mit einem Abstand vor der Hauswand montiert, was eine gute Luftzirkulation hinter den Modulen fördert und ihre Effizienz erhöht.
- Gebäudeintegrierte Photovoltaik-Fassade (Warmfassade): Die Solarmodule sind direkt in die Fassade integriert. Diese Methode bietet eine ansprechende Optik und verbessert die Wärmedämmung des Gebäudes, ist jedoch kostenintensiver und aufwendiger in der Installation.
2. Modularten:
- Kristalline Module:
- Monokristallin: Diese Module sind besonders effizient und eignen sich hervorragend für südlich ausgerichtete Fassaden.
- Polykristallin: Sie sind kostengünstiger als monokristalline Module, jedoch etwas weniger effizient und gut für verschiedene Ausrichtungen geeignet.
- Dünnschichtmodule: Diese Module sind leichter und flexibler, haben jedoch einen geringeren Wirkungsgrad. Sie eignen sich für Fassaden mit komplexer Geometrie und suboptimaler Ausrichtung.
Voraussetzungen
- Ausrichtung der Fassade: Eine südliche Ausrichtung ist ideal, da die vertikale Montage der Module einen geringen Einstrahlungswinkel hat. Abweichungen von Süden können die Energieeffizienz reduzieren.
- Verschattung: Überprüfen Sie die Verschattung durch umliegende Gebäude, Bäume oder Gebäudeteile. Verschattungen können den Ertrag der Anlage deutlich verringern.
- Größe und Zustand der Fassadenfläche: Eine ausreichend große und tragfähige Fassadenfläche ist notwendig. Prüfen Sie insbesondere bei älteren Gebäuden den baulichen Zustand, um Schäden durch die Installation zu vermeiden.
- Wirtschaftlichkeit: Die Investitionskosten für Fassaden-Photovoltaikanlagen sind höher und der Ertrag kann bis zu 30% geringer sein als bei Dachanlagen. Evaluieren Sie die Wirtschaftlichkeit gemeinsam mit einem Fachmann.
Mit diesen Überlegungen können Sie entscheiden, ob eine Fassaden-Photovoltaikanlage eine sinnvolle Ergänzung darstellt. Lassen Sie sich von einem spezialisierten Fachbetrieb beraten, um das volle Potenzial Ihrer Solarfassade zu nutzen.
Was ist bei der Montage zu beachten?
Die fachgerechte Montage Ihrer Photovoltaik-Fassade ist entscheidend für deren Effizienz und Langlebigkeit. Berücksichtigen Sie folgende Aspekte:
- Genehmigungen und Bauregulierungen: Informieren Sie sich über örtliche Bauvorschriften und Genehmigungspflichten. Denkmalgeschützte Gebäude können besondere Anforderungen haben.
- Wärmedämmung und Bauzustand: Stellen Sie sicher, dass die Wärmedämmung nicht beeinträchtigt wird. Lassen Sie den baulichen Zustand der Fassade prüfen, um Schäden zu vermeiden.
- Auswahl des Montagesystems: Wählen Sie ein Montagesystem, das zu Ihrem Fassadentyp passt. Für Kaltfassaden eignen sich hinterlüftete Systeme, während Dünnschichtmodule bei Warmfassaden direkt integriert werden können.
- Sicherheitsaspekte: Die Installation sollte nur durch qualifizierte Fachkräfte erfolgen, um Sicherheitsrisiken und Leistungseinbußen zu vermeiden.
- Verschattungen und Standortbedingungen: Minimieren Sie Verschattungen und wählen Sie eine möglichst südliche Ausrichtung der Module, um die Energieausbeute zu maximieren.
Eine gründliche Planung und fachgerechte Umsetzung sind essentiell, um die volle Leistungsfähigkeit Ihrer Photovoltaik-Fassade zu gewährleisten.
Welche Modularten eignen sich für die Fassade?
Für die Installation von Photovoltaik an der Fassade gibt es verschiedene Modularten, die je nach baulichen Gegebenheiten und energetischen Anforderungen genutzt werden können:
- Monokristalline Module: Diese bieten den höchsten Wirkungsgrad und sind besonders für Fassaden mit suboptimaler Südausrichtung geeignet. Sie haben eine hohe Lebensdauer, sind jedoch in der Anschaffung teurer.
- Polykristalline Module: Sie sind günstiger in der Produktion und bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese Module eignen sich besonders für Fassaden mit idealer Südausrichtung.
- Dünnschichtmodule: Diese sind leichter und flexibler und können auf verschiedensten Untergründen angebracht werden. Sie haben einen geringeren Wirkungsgrad, sind jedoch weniger anfällig für Leistungseinbußen bei hohen Temperaturen und diffusem Licht.
- Halbtransparente Glas-Glas-Module: Diese Module lassen Sonnenlicht durch und sind besonders ästhetisch, wodurch sie sich gut für Design-orientierte Gebäude eignen.
Jede Modulart hat spezifische Vorzüge, die je nach individueller Gebäudesituation und ästhetischen Präferenzen zu berücksichtigen sind. Bevor Sie sich für eine Modulart entscheiden, sollten Sie sich von einem Fachbetrieb beraten lassen.
Spezielle Montagesysteme
Es gibt verschiedene Montagesysteme, die je nach baulichen Gegebenheiten und ästhetischen Anforderungen ausgewählt werden können:
- Vordachsysteme: Mit diesen Systemen werden Solarmodule schräg an der Fassade angebracht, um den Lichteinfall zu optimieren. Sie eignen sich besonders für größere Fassadenflächen.
- Parallelsysteme: Diese Systeme montieren die Module parallel zur Fassade und sind besonders für bestehende Gebäude geeignet. Eine gründliche Planung bezüglich der Hinterlüftung und thermischen Trennung zur Wand ist notwendig.
Die Auswahl des Montagesystems sollte in Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Installationsbetrieb erfolgen, um bauliche und energetische Optimierungen zu garantieren.
Indem Sie all diese Aspekte berücksichtigen, können Sie das volle Potenzial Ihrer Photovoltaik-Fassade ausschöpfen und einen nachhaltigen Beitrag zur Energiegewinnung leisten.