Heizen mit Solarstrom?
Viele Bauherren gehen mit der Annahme an die Planung, dass eine Photovoltaikanlage generell genug Strom erzeugt, um auch damit zu heizen, die Solarthermie ist daher häufig schnell außen vor.
Im Jahresmittel stimmt die Rechnung: Mit den Überschüssen, die die PV-Anlage im Sommer erwirtschaftet, könnte theoretisch das Haus ganzjährig mit Strom beheizt werden. Die Speicherung von Strom ist aber sehr teuer, in der Realität muss das Haus also im Winter „aus der Steckdose“ beheizt werden. Der Strom, den die PV-Anlage erzeugt wird im Winter zum größten Teil für die Haushaltselektrik verbraucht.
Strom ist allerdings eine verhältnismäßig teure Ressource, die Erzeugung von eigenem Solarstrom mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist daher dennoch attraktiv und auch sinnvoll.
Vorteile von Solarthermie-Anlagen
Im Vergleich zu Photovoltaik-Anlagen erzielen Solarthermie-Kollektoren das 3-6 fache des Ertrages. Etwa 70-80 der verbrauchten Energie in einem Haus werden für das Heizen benötigt – hier punktet also die Solarthermie-Anlage deutlich. Durch die Nutzung wird warmes Wasser erzeugt. Dieses kann einfach und kostengünstig gespeichert werden und den Löwenanteil der Energie, die benötigt wird decken.
Solarthermie und Photovoltaik: Optimal im Zusammenspiel
Ideal ist die Nutzung beider Formen der Energiegewinnung. So kann der größtmögliche finanzielle und ökologische Nutzen aus der Energiegewinnung durch die Sonne gezogen werden.
- Die Photovoltaik-Anlage nutzen Sie für Haushaltsstromanwendungen, echten Überschuss sollten Sie für Mobilität oder andere Nutzer im Stromnetz nutzen.
- Solarthermie nutzen Sie für Wärmeanwendungen im Haus, also für das Heizen und die Brauchwasser-Erwärmung.
Bei Platzmangel können Sie bei Solarthermie auf Vakuum-Röhrenkollektoren setzen. Bei gleicher Fläche ernten diese Kollektoren den doppelten Ertrag wie Flachkollektoren. Besonders effektiv arbeiten Röhrenkolletoren in den Übergangsjahreszeiten und im Winter.
Röhrenkollektoren sind teurer in der Anschaffung, schaffen aber schlussendlich den nötigen Platz, um Solarthermie und Photovoltaik auf nur einem Dach ideal kombinieren zu können.
Wenn die Architektur es erlaubt, können Solarthermie-Module auch auf der Fassade montiert werden: Der Neigungswinkel des Daches ist für die PV-Anlage deutlich wichtiger.