Heizen mit Strom
Strom direkt zum Heizen zu verwenden ist nicht immer rentabel. Stromheizungen sind, bis auf wenige Ausnahmen äußerst ineffizient. Sie verbrauchen so viel mehr Strom für die Heizung in Ihrem Haus, als eigentlich notwendig wäre.
Infrarotheizung
Die gerade erwähnte Ausnahme stellt die Infrarotheizung dar. Als Strahlungsheizung arbeitet sie sehr effizient und kann dazu ohne großen Installationsaufwand und sehr flexibel eingebaut werden. Wie ein Praxisversuch der TU Kaiserslautern gezeigt hat, ist die Infrarotheizung durchaus eine sehr brauchbare Alternative als Vollheizung – umso mehr wenn man den benötigten Strom selbst erzeugt.
Es stehen dabei verschiedene Formen von Heizelementen zur Verfügung. Zusätzlich können Sie auch noch ihre Terrasse an kühlen Herbsttagen wirkungsvoll und effizient beheizen.
Problematik: Speicherkapazität
Wenn Sie in einem Haus mit Passivhausstandard oder mit Niedrigstenergiestandard wohnen, wird Ihnen das keine großen Kopfzerbrechen bereiten. Der Normheizwert des gesamten Hauses ist so niedrig, dass auch der Stromspeicher entsprechend gering ausfallen wird.
Bei Häusern mit höherem Normheizwert stellt die Speichertechnologie allerdings durchaus einen beschränkenden Faktor dar. Sogenannte „Solarbatterien“ sind immer noch sehr teuer – für eine Speicherkapazität von rund 4,5 kWh müssen Sie bereits mit rund 6.000 EUR rechnen.
Zwar gibt es eine Förderung von der KfW für Solarbatterien, den Löwenanteil der Kosten tragen Sie aber dennoch selbst, und mit 4,5 kWh kommen Sie wahrscheinlich nicht allzu weit.
Und Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen, um die Zeiten schwächerer Stromausbeute auszugleichen (nämlich vor allem im Winterhalbjahr) ist nicht besonders rentabel.
Strombetriebene Warmwasserheizung
Wenn Sie sogenannte Thermospeicher verwenden, und den Strom in Wärmeenergie umwandeln, müssen Sie für den Speicher zwar auch tief in die Tasche greifen, aber sie haben eine mehr oder weniger rentable Methode für eine Zentralheizanlage.
Wärmepumpe
Wärmepumpenheizungen brauchen zum Betrieb ebenfalls Strom. Auch hier stellt sich Ihnen das Problem mit der Stromspeicherung oder dem Ausgleich aus dem öffentlichen Netz, wenn der selbst erzeugte Strom nicht reicht.
Nachtspeicherheizung
Theoretisch können Sie den Strom auch in einer Nachtspeicherheizung „zwischenlagern“ und mit ihrer Stromausbeute die Nachtspeicherheizung „nachladen“. Interessant ist die Möglichkeit insofern, als Sie durchaus günstig an zusätzlichen Strom aus dem öffentlichen Netz kommen können – nämlich über überproduzierten Strom aus Windkraftanlagen. Allerdings sind Nachtspeicheröfen nicht unbedingt jedermanns Sache, und das Nachladen der Nachtspeicherheizung bringt sowohl technische als auch rechtliche Probleme mit sich.
Bastler-Lösung
Einen Weg, mit Solarstrom zu heizen hat kürzlich ein Tüftler aus Schwäbisch Gmünd gefunden: Er versorgt die Heizstäbe in seinem Warmwasserkessel mit PV-Strom.
Das Konzept könnte rein rechnerisch aufgehen, wenn man einen Thermospeicher verwendet, wie oben bereits erwähnt, und wie der Tüftler ein eigenes Steuerungssystem entwickelt, in dem jeder überschüssige Stromanteil in einen Brauchwasserspeicher und den Heizwasserspeicher geht.
Experten halten solche Lösungen zumindest theoretisch für durchaus konkurrenzfähig zu modernen Öl- oder Gasheizungen.