Die Möglichkeiten im Überblick
Plastik kleben mit Sekundenkleber
Sekundenkleber zählt zu einem Klebstoff, der in den meisten Haushalten verwendet wird, damit Plastik verklebt werden kann. Er kommt meistens in kleinen Tuben vor und er reagiert mit dem Sauerstoff in der Luft. Vor allem im Modellbau werden die teils kleinen Bauteile damit schnell gefügt. Die Aushärtung erfolgt innerhalb weniger Sekunden, nachdem die zu verklebenden Stellen unter Druck gefügt wurden.
Neben Plastik kann der Sekundenkleber auch für viele weitere Materialien wie Gummi oder Metall verwendet werden. Dieser Kunststoffkleber ist günstig in der Anschaffung und die Klebestellen sind wasserfest ausgeführt. Um die Verklebungen optimal durchführen zu können, muss die Fügestelle angeraut und gereinigt werden.
Plastik kleben mit der Heißklebepistole
Die Verwendung einer Heißklebepistole ist beim Kleben von Plastik ebenfalls sehr beliebt. Beim Basteln ist dieses Gerät mittlerweile nicht mehr wegzudenken und auch im Modellbau wird es häufig verwendet. Heißkleber wird in Form von Sticks in die Maschine eingeschoben. Durch das Erhitzen wird der Heißkleber flüssig und die Bauteile lassen sich dadurch dauerhaft verbinden.
Die Kleber sind meist umweltverträglich und auch für Kinder unbedenklich. Durch die hohen Temperaturen an der Spitze müssen Sie sich vor Verbrennungen in Acht nehmen. Auch der Heißkleber selbst trifft mit einer hohen Temperatur auf das Plastik. Eine mittlere Temperaturbeständigkeit des Kunststoffes ist vorausgesetzt.
Plastik kleben mit Hitze
Plastik kann auch ohne Klebstoff gefügt werden. Nur durch Hitze ist das Kleben von Plastik bereits möglich. Mit einem Heißluftföhn oder einer Kunststoffschweißpistole wird die Klebestelle so lange erhitzt, bis das Plastik zu schmelzen beginnt. Unter Druck werden die beiden erhitzten Teile zusammengefügt und beim Erkalten entsteht eine dauerhafte Verbindung, die bei korrekter Ausführung auch wasserdicht ist.
Die Temperaturbeständigkeit der Werkstoffe muss so ausgelegt sein, dass diese unter der Hitze schmelzen, jedoch nicht vollständig verlaufen oder gar verbrennen. Für elastische Materialien wie Gummi ist diese Methode nicht geeignet, da diese sehr beständig gegen hohe Temperaturen sind.
Plastik kleben mit 2K-Epoxidkleber
Epoxidkleber eignet sich hervorragend, um Plastik fest zu verkleben. Dieser Kleber besteht aus 2 Komponenten, die in einer Kartusche gemischt werden. Der Epoxidkleber ist extrem belastbar und die Verklebungen sind auch für höchste Beanspruchungen ausgelegt.
Die Trocknung erfolgt sehr schnell und durch die Doppelkammerspritze wird das perfekte Mischungsverhältnis erzielt. Sie erhalten die zweikomponentigen Plastikkleber jedoch auch in anderen Ausführungen, bei denen Sie das Vermischen selbst durchführen können. Hierbei gilt es die Topfzeit zu beachten, da der Klebstoff nach dem Mischen nur begrenzt verarbeitet werden kann.
Produktempfehlungen
Werkzeug
Plastik kann mit verschiedenen Werkzeugen geklebt werden. Diese arbeiten je nach Prinzip mit einem Klebstoff oder mit Hitze.
Diese Heißklebepistole eignet sich optimal, um Plastik zu kleben. Beim Basteln und im Modellbau gehört die Pistole zur Grundausstattung. Die Leistung liegt bei 20 Watt und der Betrieb erfolgt über ein Kabel. In nur 3-5 Minuten ist die Heißklebepistole aufgeheizt und betriebsbereit. Im Lieferumfang sind bereits 60 Heißklebesticks in transparenter Farbe enthalten.
Mit der Kunststoffschweißpistole lassen sich Bauteile aus Plastik leicht miteinander verkleben. Durch die Spitze kann die Temperatur punktuell auf den Kunststoffen aufgebracht werden. Das Gerät hat eine Leistung von 50 Watt und es wird mit einem Netzkabel sowie 230 Volt betrieben. Ein umfangreiches Zubehör rundet dieses Sortiment ab.
Der Heißluftföhn von Brüder Mannesmann erreicht mit seinen 2.000 Watt eine Temperatur bis zu 550 ºC. Es sind zwei Heizstufen verfügbar, um alle Arten von Plastik entsprechend ihrer Temperaturbeständigkeit verkleben zu können. Das Gerät arbeitet kabelgebunden und wiegt gerade einmal 525 g.
Material
Mit entsprechenden Klebern gelingt das Fügen von Plastik mühelos. Die Trocknung erfolgt in wenigen Sekunden und die Belastung kann anschließend sofort erfolgen.
Der Sekundenkleber von Pattex beinhaltet einen Aktivator sowie den Klebstoff. Er härtet innerhalb weniger Sekunden transparent aus und ist für alle Kunststoffe geeignet. Der Kleber ist flüssig, dringt optimal in enge Spalte ein und ist lösemittelfrei. Der Inhalt beläuft sich auf 4 ml bzw. 2 g und ist für den Modellbau ideal geeignet.
Dieser zweikomponentige Kleber von UHU ist besonders endfest und damit hoch belastbar. Die Aushärtung erfolgt transparent und es handelt sich um einen Epoxidkleber. Das Verwischen der beiden Komponenten erfolgt automatisch und das richtige Mischungsverhältnis wird jederzeit gewährleistet. Der Inhalt liegt bei 25 g und der Kleber kann 90 Minuten verarbeitet werden.
Anleitung: Plastik mit Sekundenkleber kleben in 5 Schritten
- Sekundenkleber
- Primer
- Reiniger
- Schleifpapier
- Teppichmesser
1. Anschleifen
Die zu klebende Fläche muss zunächst mit feinem Schleifpapier angeschliffen werden.
2. Reinigung
Das Plastik muss staub- sowie fettfrei sein. Als Reiniger kann Waschbenzin oder eine Verdünnung verwendet werden.
3. Auftragung
Die Verwendung von Primer verbessert die Haftung. Den Sekundenkleber präzise auf die betroffene Stelle auftragen. Nicht zu viel Klebstoff verwenden, da dieser sonst seitlich verläuft und anschließend entfernt werden muss.
4. Fügen
Die beiden Plastikteile genau zusammenfügen und mit ausreichendem Druck andrücken. Arbeiten Sie sorgfältig, da eine anschließende Korrektur nicht mehr möglich ist. Achten Sie darauf, dass Sie sich nicht am Bauteil festkleben.
5. Überschüssigen Kleber entfernen
Den herausgelaufenen Kleber können Sie mit einem Teppichmesser entfernen. Achten Sie auf die Vermeidung von Schnittverletzungen. Eine Trockenzeit ist nicht zu beachten, da der Kleber sofort unter Sauerstoff aushärtet.
Mögliche Probleme & Lösungen
Das Plastik lässt sich nicht kleben.
Das Plastik ist entweder nicht zum Kleben geeignet oder es wurde ein falscher Klebstoff verwendet. Auch die Verwendung von Primer sowie eine ausreichende Vorbereitung der Klebestelle wie Anrauen und Reinigen sind erforderlich.
Ich habe mich am Bauteil festgeklebt.
Wenn Sie den Sekundenkleber entfernen möchten, dann weichen Sie die betroffene Stelle in warmem Wasser mit Seife ein. Auch Öl hilft bei der Entfernung. Sie dürfen das Bauteil nicht mit Gewalt abreißen, da sonst schwere Verletzungen entstehen.
FAQ
Warum klebt der Klebstoff nicht in der Tube?
Da der Kleber mit Sauerstoff reagieren muss, ist ein Verkleben in der Tube ausgeschlossen.
Wie müssen die Oberflächen vorbereitet sein?
Die Flächen der Plastikteile müssen staub- und fettfrei, trocken sowie angeraut sein. Eine Verwendung von Primer bildet eine perfekte Grundlage zum Kleben.
Was tun, wenn ich mich am Plastik festgeklebt habe?
Wenn Sie sich festgeklebt haben, dann dürfen Sie nicht mit Gewalt reißen. Die Hand und das Bauteil weichen Sie in warmem Wasser mit Spülmittel ein. Auch Öl kann den Kleber von der Haut lösen.
Was gibt es beim Kleben zu beachten?
Sie müssen beim Kleben sehr genau arbeiten, da eine Korrektur nicht mehr möglich ist. Achten Sie auch auf einen ausreichenden Druck beim Zusammenfügen der Teile. Sorgen Sie außerdem für eine gute Belüftung.
Welche Kunststoffe kann man nicht kleben?
Schlecht bis nicht klebbar sind Kunststoffe wie PE, PP, PET, POM, PTFE und Silikon.
Wie klebe ich Plastik richtig?
Schleifen Sie die Klebestelle an und reinigen Sie diese. Tragen Sie eine geringe Menge Klebstoff auf und fügen Sie die Teile exakt sowie mit ausreichendem Druck zusammen.
Welche Kleber eignen sich für Plastik?
Zum Kleben von Plastik eignen sich Kleber wie Sekundenkleber, Acrylat, zweikomponentige Kleber aus Epoxidharz und spezielle Kunststoffkleber.