Die außerordentlich hohe Schmelztemperatur von Platin
Schon der hohe Schmelzpunkt von 1.768 Grad Celsius verdeutlicht, dass die Verarbeitung des Edelmetalls das richtige Werkzeug und geeignete Hilfsmittel voraussetzt. Oftmals wollen private Anwender Metalle schmelzen, um so bestimmte Metalle aus Legierungen zu raffinieren. Bei Platin ist das für den Laien so gut wie unmöglich.
Geeignete Verfahren zum Schmelzen von Platin
Daher sei vorab empfohlen, dass zum Aufarbeiten von Platinlegierungen besser eine Scheideanstalt beauftragt werden sollte. Die folgenden Verfahren eigenen sich zum Schmelzen von Platin:
- Knallgas
- Acetylen mit Sauerstoff
- Induktionsöfen, elektrisch
- Erdgas mit Sauerstoff
Nicht jeder Schmelztiegel ist geeignet
Beim der Wahl des Tiegels sind einerseits die erforderlichen Temperaturen zum Einschmelzen von Platin zu berücksichtigen. Andererseits muss aber auch die Reaktionsfähigkeit von erhitztem Platin bedacht werden. So reagiert das Edelmetall auf Kohlenstoff (C). Dieser ist beispielsweise in Graphittiegeln enthalten.
Graphit- und Tontiegel völlig ungeeignet
Damit sind Graphittiegel zum Schmelzen von Platin völlig ungeeignet. Andernfalls wird das geschmolzene und erstarrte Platin reich an Poren sein. Daneben kann auch ein Tontiegel nicht verwendet werden. Die Reaktionen bedeuten Verunreinigungen des Platins. Sehr gut geeignet sind Quarztiegel (beispielsweise Quarzglas), Keramik- oder Kalktiegel.
Porosität trotz des richtig gewählten Schmelztiegels
Doch selbst, wenn Sie sich hier an die richtigen Hilfsmittel halten, kann es zu Porosität der fertig gegossenen Platinbarren kommen. Insbesondere als Legierung mit Iridium oder Rhodium kann das Platin unter Umständen Sauerstoff aus der Luft aufnehmen.
Die Platinnebenmetalle
Übrigens gehören diese beiden Metalle zusammen mit Osmium, Palladium und Ruthenium zu den sogenannten Platinnebenmetallen. Die Eigenschaften entsprechen weitgehend denen von Platin. Bis 1803 gab es nahezu keine Möglichkeiten, diese Metalle überhaupt bei Platin zu unterscheiden.
Die hohe Beständigkeit gegen Oxidation beim Schmelzen ausnutzen
Oft kann das zu schmelzende Platin mit weniger edlen Metallen verunreinigt sein. Da Platin eine hohe Oxidationsbeständigkeit auch an der Luft besitzt, sollte entsprechend geschmolzen werden. Andere metallische Verunreinigungen mit deutlich geringerer Stabilität oxidieren und werden so effizient entfernt.
Das müssen Sie beim „privaten“ Platinschmelzen berücksichtigen
Allerdings wird beim professionellen Schmelzen von Platin auch eine Analyseprobe gezogen, um Reinheit und Qualität zu bestimmten. Diese Möglichkeiten besitzen Sie natürlich nicht, weshalb das geschmolzene Platin im Großen und Ganzen nur für Ihre persönlichen Anforderungen geeignet sein wird.