Plexiglas und seine Vorteile
Plexiglas ist nichts anderes als Kunststoff. Daher lautet die allgemeine Bezeichnung eigentlich Acrylglas. Plexiglas bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die es sehr beliebt bei Heimwerkern machen.
- sehr flexibel
- extrem bruchfest
- preiswert
- leicht bearbeitbar
- in allen nur erdenklichen Größen und Stärken erhältlich
Das Bohren von Plexiglas
Wenn Sie ebenfalls Plexiglas einsetzen, bleibt es auch nicht aus, dass Sie es immer wieder bohren müssen. Sie müssen nicht einmal spezielle Bohrer dafür kaufen. Stattdessen können Sie einen alten Metallbohrer entsprechend aufbereiten. Aber auch mit anderen Bohrern können Sie Plexiglas hervorragend bohren.
- leicht modifizierte Metallbohrer
- Kegelbohrer
- Stufenbohrer
Plexiglas mit einem modifizierten Metallbohrer bohren
Herkömmliche Metallbohrer bohren sich schneidend in das Werkmaterial. Für Acrylglas ist das nicht vorteilhaft. Stattdessen sollte das Plexiglas mehr abgeschabt werden. Deshalb müssen Sie zunächst den Spitzwinkel des Metallbohrers verändern.
Den Metallbohrer für Plexiglas präparieren
Metallbohrer haben einen Winkel von 118 Grad. Das ist für Plexiglas zu spitz. Stattdessen flachen Sie den Bohrerwinkel ab auf ein Maß zwischen 60 und 90 Grad. Achten Sie zudem darauf, dass der Freiwinkel, also das Abfallen des Bohrers hinter der Schneidkante bei mindestens drei Grad bestehen bleibt.
Plexiglas mit einem Stufenbohrer bohren
Stufenbohrer bestehen aus einem zumeist dreiteiligen Bohrerset, mit dem Sie zunächst mit einem kleinen Bohrer beginnen und schrittweise den nächstgrößeren Bohrer verwenden. Ist der Durchmesser des größten Bohrers zu groß, können Sie ihn dennoch verwenden, um das Bohrloch zu fasen. Das Bohren mit Stufenbohrern hat einige Vorteile.
- riefenfreies Bohren
- keine Rattermarken
- abfasen möglich
- kein Aussplittern der Bohrkanten
- absolut zylindrische Bohrung
Plexiglas mit einem Kegelbohrer bohren
Ähnlich Vorteile zeigt auch der Kegelbohrer beim Bohren von Plexiglas. Sie verhindern ebenfalls ein Aussplittern der Bohrkanten. Insbesondere beim abschließenden Durchbohren bzw. Herausbohren aus dem Plexiglas neutralisieren Sie dieses Risiko deutlich. Das Bohrloch wird mit einem Kegelbohrer leicht konisch.
Grundsätzliches zum Bohren von Acrylglas
Unabhängig davon, welche Bohrer Sie nun verwenden, müssen Sie einige prinzipielle Regeln beachten, damit das Bohrergebnis wirklich perfekt wird. Durch die Verwendung von Bohröl oder Bohremulsion verhindern Sie eine zu starke Erhitzung vom Plexiglas. Andernfalls könnte Hitze die statischen Eigenschaften verändern und zum Reißen des Acrylglases führen. Darüber hinaus bleibt die Bohrfläche klar und riefenfrei.
Drehzahl und Vorschub
Entsprechend wichtig ist es auch, in der richtigen Drehzahl zu bohren. Das gilt grundsätzlich bei sämtlichen Techniken, aber ganz besonders für das Bohren mit einem umfunktionierten Metallbohrer. Zu hohe Drehzahlen führen zum Schmelzen vom Plexiglas und damit eventuell zu Rissen.
Zu langsames Bohren reißt dagegen förmlich am Plexiglas, Rattermarken sind ebenso möglich wie Ungleichmäßigkeiten der Bohrwand. Auch der Vorschub (Anpressdruck beim Bohren) muss stimmen, darf also nicht zu stark oder zu schwach sein.
Plexiglas ist wie Eternit (Faser- oder Wellbeton) oder die Flex (Winkelschleifer) eine Markenbezeichnung. Die korrekte Benennung für den transparenten Kunststoff lautet Acrylglas.
Sie erhalten im Hausjournal natürlich noch weitere Artikel und Ratgeber zum Bohren unterschiedlichster Materialien wie zum Beispiel dem Bohren von Granit.