Welche Techniken gibt es?
Plexiglas mit Plexiglaskleber kleben
Unter den Begriff „Plexiglaskleber“ fallen verschiedene Produkte, die auf Arcyl- oder Polymerisationsbasis hergestellt werden. Sie härten transparent aus und können auffüllend verwendet werden – so lassen sich Werkstücke aus Plexiglas praktisch unsichtbar zusammenfügen, da die Klebenaht nach der Aushärtung fast nicht zu sehen ist. Zu den weiteren Vorteilen dieser Klebstoffe gehören außerdem die hohe Belastbarkeit und der starke Halt.
Allerdings sollten Sie bei der Verwendung von Plexiglasklebern darauf achten, dass diese eine recht flüssige Konsistenz aufweisen. So ist es mitunter schwierig, den Klebstoff ohne ein unerwünschtes Tropfen an die richtige Stelle zu bringen. Entscheiden Sie sich daher für eine Applikation mit einer feinen Dosierspitze und gehen Sie langsam und vorsichtig vor.
Plexiglas mit Aceton kleben
Im Gegensatz zu Plexiglaskleber kann Aceton nicht füllend, sondern verbindend eingesetzt werden. Bei Aceton handelt es sich um ein Lösungsmittel, das das Material von Kunststoffen angreift und verändert. Beim Verkleben von Plexiglas werden die Kanten aufgeweicht und miteinander verbunden, sodass eine neue Molekülbrücke entsteht. Das hat beispielsweise den Vorteil, dass Sie die Abmessungen Ihrer Plexiglasplatten nicht beeinflussen – nicht einmal im Millimeterbereich.
Damit die Kanten optimal verklebt werden können, sollten sie vorher mit einem feinen Schleifpapier oder mit einer Handschleifmaschine bearbeitet werden. Tragen Sie für den Einsatz von Aceton außerdem Handschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz. Aceton sollte nicht eingeatmet werden, da es auf den menschlichen Organismus narkotisch wirkt.
Produktempfehlungen
Plexiglas kleben
Um Plexiglas zu kleben, benötigen Sie sowohl einen passenden Klebstoff als auch Reinigungsalkohol. Dafür können Sie sich entweder für Isopropanol oder für Feuerzeugbenzin entscheiden. Achten Sie beim Kauf des Klebers außerdem auf eine Eignung für Plexiglas, die Verpackungsgröße und die Trocknungszeit. Werfen Sie außerdem einen Blick auf etwaige Anwendungshinweise.
Bei diesem Reinigungsalkohol handelt es sich um ein vielseitig anwendbares Produkt, das zu 99,9% aus Isopropanol hergestellt wird. Der Alkohol wird gänzlich ohne Farb- und Duftstoffe hergestellt. Dadurch verdampft er rückstandsfrei und ohne unangenehme Gerüche. Pro Flasche sind 1.000 ml des Reinigungsalkohols enthalten.
Dieser Plexiglaskleber zählt zu den Klassikern und eignet sich für alle Werkstücke aus Polysterol und Polycarbonat. Er arbeitet fugenfüllend und ist viskos, sodass das Risiko für ein Tropfen und Verlaufen reduziert wird. Der Plexiglaskleber auf Acrylbasis wird in einer Tube mit 100 ml Inhalt und einer präzisen Dosierspitze geliefert.
Alternativ kann dieses Aceton verwendet werden, das ebenfalls ohne Parabene, Mineralöle, Sulfate und Co. hergestellt wird. Es erfüllt alle EU-Sicherheitsvorschriften und kann auch auf ungeschützter Haut zu Anwendung kommen. Das Aceton ist vegan und tierversuchsfrei. Die Verpackungsgröße wird mit 300 ml angegeben.
Schutzausrüstung
Egal, für welchen Klebstoff Sie sich entscheiden – eine Schutzausrüstung gehört in allen Fällen dazu. Wählen Sie am besten Einmalhandschuhe aus Vinyl, die nach der Verwendung entsorgt werden können. Arbeiten Sie außerdem mit einer geeigneten Schutzbrille, bei der insbesondere das Material und die Passform eine wichtige Rolle spielt.
Diese Einweghandschuhe werden in den Größen S, M, L und XL angeboten, sodass sie passgenau ausgewählt werden können. Als Material kommt Vinyl zum Einsatz. Dadurch sind die Handschuhe nicht nur für Personen mit verzögerter Überempfindlichkeit, sondern auch für Latex-Allergien bestens geeignet. Pro Box sind 100 Einmalhandschuhe enthalten.
Bei dieser Schutzbrille handelt es sich um ein besonders leichtes Modell, das dank seiner 26 g kaum zu spüren ist. Die Brille besitzt ein durchdachtes Design und sitzt fest im Gesicht, ohne dass dabei der Tragekomfort negativ beeinträchtigt wird. Die Gläser sind mit einer kratzfesten Beschichtung versehen und sowohl schlag- als auch stoßfest.
Anleitung: Plexiglas in 4 Schritten mit einem Plexiglaskleber kleben
- Werkstücke aus Plexiglas
- Reinigungsalkohol
- Plexiglaskleber auf Acrylbasis
- Einweghandschuhe
- Schutzbrille
- weiches Tuch
- Klemm- und Haltevorrichtung
- Blatt Papier
- evtl. UV-Lampe
1. Vorbereitung
Arbeitsfläche reinigen. Bevor Sie mit dem Verkleben Ihrer Plexiglasteile beginnen, sollten Sie in einem ersten Schritt für eine saubere und staubfreie Arbeitsfläche sorgen. Sobald Sie die Schutzfolie vom Kunststoffglas entfernen, können darauf ansonsten schnell Kratzer entstehen. Das gilt übrigens nicht nur für das Kleben, sondern auch für das Zuschneiden des Materials.
Schutzfolie entfernen. Apropos Schutzfolie – entfernen Sie diese nur an jenen Bereichen, die Sie beim Verkleben direkt bearbeiten. Ziehen Sie die Folie folglich nur im unmittelbaren Bereich der Klebeflächen ab und schützen Sie den Test des Plexiglases weiter. Auch dadurch lassen sich Kratzer verhindern.
Schutzkleidung anlegen. Denken Sie ebenfalls daran, vor Beginn eine geeignete Schutzkleidung anzulegen. Insbesondere Ihre Hände und Ihre Augen sollten vor dem Reinigungsalkohol und dem Klebstoff geschützt werden. Andernfalls drohen Reizungen und Hautirritationen. Arbeiten Sie zusätzlich in einem gut durchlüfteten Raum, um einem Einatmen der geruchsintensiven Dämpfe des Klebstoffs vorzubeugen.
Klebestellen reinigen. Reinigen Sie dann das Plexiglas gründlich an jenen Stellen, die verklebt werden sollen. Dafür kommt Reinigungsalkohol bzw. Isopropanol infrage. Alternativ können Sie auch Feuerzeugbenzin verwenden. Rauen Sie die Bereiche vorsichtig an.
2. Plexiglas ausrichten
Plexiglas fixieren. Um den idealen Abstand zwischen den Plexigläsern halten zu können, müssen diese in einem nächsten Schritt ausgerichtet werden. Dafür können Sie Klemmen oder eine Haltevorrichtung verwenden. Diese lässt sich beispielsweise aus Restholz auch ganz leicht selber bauen. Die Distanz zwischen den Klebeflächen sollte dabei weniger als einen Millimeter betragen. Gute Werte sind üblicherweise 0,2 bis 0,5 mm.
Den richtigen Abstand finden. Um diese zu finden, können Sie einen einfachen Trick anwenden: Legen Sie ein Blatt Papier zwischen die Klebestellen und richten Sie das Plexiglas so aus, dass es an beiden Seiten anliegt. Ziehen Sie das Papier danach heraus – in der Regel ist dann der richtige Abstand gegeben.
3. Kleber auftragen
Nun kann der Plexiglaskleber aufgetragen werden. Platzieren Sie ihn direkt neben den Spalt und achten Sie darauf, nur eine moderate Menge zu verwenden. Der elastische Klebstoff zieht sich dann von ganz alleine passgenau in die Fuge ein. Wollen Sie die Werkstücke hingegen flächig verkleben, sollte der Acrylglaskleber in einem gekreuzten Muster direkt auf die Klebeflächen aufgetragen werden.
4. Aushärten lassen
In einem letzten Schritt erfolgt die Aushärtung. Je nach Kleber bietet es sich an, das Werkstück im direkten Tageslicht oder mit einer UV-Lampe trocknen zu lassen. Durch die Strahlung mit der Lampe härtet der Klebstoff schneller aus. Die maximale Festigkeit ist bei den meisten Produkten nach etwa 24 Stunden erreicht. Dann ist die geklebte Verbindung des Plexiglases hochfest.
Mögliche Probleme & Lösungen
Hält der Kleber gar nicht oder nicht richtig, können dafür mehrere Ursachen infrage kommen. Überprüfen Sie, ob es sich bei Ihren Werkstücken wirklich um Plexiglas (und nicht etwa um Bastelglas oder andere Alternativen) handelt. Es werden verschiedene Kunststoffe angeboten, die unter Umständen nicht mit den gleichen Klebstoffen zusammengefügt werden können.
FAQ
Wie wird Plexiglas auf Glas geklebt?
Plexiglas kann mit diversen Materialien verklebt werden, zu denen beispielsweise Glas gehört. Da die beiden Stoffe unterschiedliche Härten aufweisen, sollten Sie auf einen elastischen Klebstoff setzen. Gute Varianten sind etwa Kleber auf Silikonbasis.
Lässt sich Plexiglas auf Holz kleben?
Auch mit Holz kann Plexiglas problemlos verklebt werden. Rauen Sie die Holzoberfläche dafür mit einem feinen Schleifpapier an, um die Haftung zu verbessern. Reinigen Sie die Klebestelle außerdem gründlich. Für große Flächen eignet sich vor allem ein Sprühkleber, der sich dünn auf das Holz auftragen lässt.
Kann Plexiglas mit Sekundenkleber geklebt werden?
Obwohl sich einige Plexiglasarten mit Sekundenkleber verbinden lassen, ist das nicht bei allen Zusammensetzungen möglich. In manchen Fällen kann es zu chemischen Reaktionen kommen, die für gräuliche und sichtbare Schlieren sorgen. Setzen Sie daher lieber auf Aceton, Acrylkleber oder Bausilikon.
Wie klebt man Plexiglas am besten?
Entfernen Sie die Schutzfolie und reinigen Sie mit Isopropanol die Bereiche des Plexiglases, die verklebt werden sollen. Richten Sie Werkstücke dann in der richtigen Distanz zueinander aus und tragen Sie den Kleber direkt auf die Klebestellen auf. Danach muss der Klebstoff nur noch aushärten.