Kostenbeispiel: Podologie Ausbildung
Beispielsituation:
- Ausbildung an einer öffentlichen Berufsfachschule
- Vollzeitausbildung
- durchschnittliche Kosten, kein Schulgeld
- Ausbildungsdauer 2 Jahre
- Zusatzkosten: Kosten für Werkzeuge, Verbrauchsmaterial und selbst zu besorgendes Lehrmaterial
Posten | Preis |
---|---|
Aufnahmegebühr | 120 EUR |
Schulgeld | 0 EUR |
Prüfungsgebühren | 420 EUR |
Zusatzkosten | 1.350 EUR |
Gesamtkosten | 1.890 EUR |
Kostenbestandteile
- Umfang der Ausbildung und Ausbildungsvoraussetzungen
- Kosten für die Ausbildung
Umfang der Ausbildung und Ausbildungsvoraussetzungen
Als Podologe oder Podologin ist man in einem nichtärztlichen Beruf im Gesundheitswesen tätig. Das Tätigkeitsfeld in der Podologie umfasst nur am Rande die kosmetische Fußpflege, den Hauptteil macht tatsächlich die Beseitigung von medizinisch relevanten Beschwerden aus – dazu gehören:
- von Ärzten angewiesene Behandlungen im Bereich der Füße
- selbständige Behandlungen von Nagelmissbildungen, Hühneraugen und Warzen
- fachgerechtes Beseitigen von Verhornungen
- wirksame Prävention von Fußerkrankungen
- Anfertigen von Hilfen zur Druckentlastung und von Orthosen
- Klärung und Beseitigung von kleineren Beschwerden im Bereich der Füße
Die fachgerechte Behandlung durch einen Podologen kann häufig die Lebensqualität von Patienten wieder deutlich steigern und durch die Beseitigung oder Linderung von einschränkenden Beschwerdebildern im Bereich des Fußes zu einer wieder deutlich erweiterten Bewegungsfähigkeit von Patienten führen.
Voraussetzungen für die Ausbildung. Je nach Schule, die man besuchen möchte, können unterschiedliche Mindestvoraussetzungen für den Schulabschluss gelten. Einige Schulen verlangen mindestens einen Realschulabschluss oder einen gleichwertigen Abschluss, bei manchen Schulen genügt auch ein Hauptschulabschluss mit erweiterndem 10. Schuljahr. Es gibt für die podologische Ausbildung keine Altersbegrenzung.
In vielen Schulen muss man zudem für die Aufnahme einen theoretischen und praktischen Eignungstest bestehen. Dabei werden vor allem das räumliche Vorstellungsvermögen und die Konzentration geprüft, aber auch die feinmotorischen Fähigkeiten und das Sprachverständnis der Aufnahmewilligen. Man sollte für das Aufnahmegespräch auch einige überzeugende Gründe vorbringen können, warum man den Beruf erlernen möchte.
Voraussetzungen für die Berufsausbildung. Körperlich sollte man für die Berufsausübung einigermaßen fit sein. Da man sich bei der Ausübung des Berufs sehr häufig und für längere Zeit in vorgebeugten und kauernden Positionen befindet, sollte man keine größeren Probleme mit dem Rücken haben.
Umfang und Ablauf der Ausbildung. Die Ausbildung ist mittlerweile bundeseinheitlich im Podologengesetz („Gesetz über den Beruf der Podologin und des Podologen“)geregelt. Bei der Ausbildung wird theoretisches (2.000 Stunden) und praktisches (1.000 Stunden) Wissen vermittelt. Die Ausbildungsdauer beträgt für die Vollzeitausbildung 2 Jahre, in Teilzeit kann man die Ausbildung (gewöhnlich) in 4 Jahren abschließen.
Die wesentlichen Inhalte der theoretischen Ausbildung sind:
- Anatomie, Physiologie
- Krankheitslehre
- Prävention
- Rehabilitation
- Verbandskunde
- Berufskunde und Gesetzeskunde
Die Ausbildung schließt mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung (schriftlich und mündlich) ab.
Ausbildungsverkürzung. Wer bereits eine Ausbildung als Fußpfleger absolviert hat, kann die podologische Ausbildung in einer verkürzten Form in 16 Monaten absolvieren. Diese Möglichkeit dürfen auch Kosmetiker, Masseure und medizinische Bademeister nutzen.
Kosten für die Ausbildung
Bei den Kosten für die podologische Ausbildung sind zu berücksichtigen: Aufnahmegebühr und Prüfungsgebühren, gegebenenfalls Schulgeld, Lehrmaterialien, Werkzeuge und Verbrauchsmaterial während der Ausbildung.
Aufnahmegebühr und Prüfungsgebühren. Die Aufnahmegebühr (bis zu 150 EUR) fällt sehr häufig an, auch bei Ausbildungen, bei denen kein Schuldgeld gefordert werden. Die Prüfungsgebühren (gewöhnlich 300 – 600 EUR) fallen grundsätzlich immer an.
Schulgeld. Viele öffentliche Schulen (Berufsfachschulen) bieten die Ausbildung selbst kostenfrei an, es ist kein Schulgeld zu bezahlen. Bei privaten Ausbildungsinstituten liegt das verlangte Schulgeld gewöhnlich zwischen 50 und 400 EUR monatlich. Bei einer Ausbildung in Teilzeit werden meist geringere monatliche Kosten verlangt als bei einer Vollzeit-Ausbildung.
Werkzeuge, Lehrmaterial, Verbrauchsmaterialien. Für die benötigten Werkzeuge (Fräser und Instrumentensatz) und die Verbrauchsmaterialien sowie gegebenenfalls selbst zu besorgendem Lehrmaterial summieren sich die Kosten meist auf 500 – 1.000 EUR je Ausbildungsjahr.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Ausbildung an einem privaten Ausbildungsinstitut
- Vollzeitausbildung
- hohes Schulgeld
- Ausbildungsdauer 2 Jahre
- Zusatzkosten: Kosten für Werkzeuge, Verbrauchsmaterial und selbst zu besorgendes Lehrmaterial
Posten | Preis |
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Aufnahmegebühr | 0 EUR |
Ausbildungsgebühren | 6.730 EUR |
Prüfungsgebühren | 480 EUR |
Zusatzkosten | 1.950 EUR |
Gesamtkosten | 9.160 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Förderungen nutzen
- Steuerabstetzung
Förderungen nutzen
Wird die Ausbildung als Erstausbildung absolviert, besteht häufig die Möglichkeit, BAFöG zu beantragen. Für eine Weiterbildung oder Zusatzausbildung kann gegebenenfalls der Bildungsgutschein oder auch das AFBG („Aufstiegs-BAFöG“) genutzt werden.
Wer gerade arbeitslos ist, sollte die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch das Arbeitsamt mit seinem Sachbearbeiter besprechen. Durch eine Ausbildung bieten sich aufgrund der zunehmenden demografischen und gesundheitlichen Entwicklung mit immer höheren Zahlen an alten Menschen und Diabetikern grundsätzlich für die Zukunft gute Berufsaussichten.
Steuerabsetzung
Die Kosten für Ausbildungen, die man selbst aus eigenen Mitteln finanziert, kann man steuerlich geltend machen (bis zu 5.000 EUR jährlich). Gegebenenfalls sollte man fachkundige Beratung bei einem Steuerberater oder einem Lohnsteuerhilfeverein für die korrekte Absetzung suchen.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Podologie-Ausbildung?
In unserem Beispiel fallen für die Podologie-Ausbildung Kosten von ? EUR an. Die Gesamtkosten können im Einzelfall stark unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Prüfungsgebühren, die Kosten für Werkzeuge und Verbrauchsmaterial während der Ausbildung und die Aufnahmegebühr. Schulgeld fällt meist nur bei privaten Ausbildungsinstituten an, Kosten für Lehrmaterial können gegebenenfalls hinzukommen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Wenn möglich sollte man für die Ausbildung Förderungen nutzen (BAFöG, ABFG, Bildungsgutschein). Wer die Ausbildung aus eigenen Mitteln finanziert, kann die Kosten steuerlich geltend machen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.