Herstellung und Zusammensetzung von Porenbeton
Porenbeton, auch Gasbeton genannt, wird aus Quarzsand, Kalk und Zement hergestellt. Diese Rohstoffe werden fein gemahlen und mit Wasser zu einer Mörtelmasse vermengt. In großen Formen vorbereitet, wird Aluminiumpulver hinzugefügt, welches in der alkalischen Mörtelsuspension Wasserstoffgas freisetzt. Dieses Gas führt dazu, dass die Masse aufschäumt und eine Vielzahl feiner Luftbläschen bildet, wodurch die charakteristische poröse Struktur entsteht.
Nach dem Erreichen des endgültigen Volumens wird die verfestigte Masse in die gewünschten Formen und Größen geschnitten und anschließend in Autoklaven bei hohen Temperaturen und unter Druck ausgehärtet. Dieser Prozess dauert etwa zehn bis zwölf Stunden und verleiht dem Baustoff seine endgültige Festigkeit.
Wärmedämmung und Wärmespeichervermögen
Durch seine hohe Porosität und geringe Dichte verfügt Porenbeton über hervorragende Wärmedämmeigenschaften. Doch nicht nur die Wärmedämmung, sondern auch das Wärmespeichervermögen ist bemerkenswert. Der hohe Luftanteil von bis zu 80 % fungiert als natürlicher Isolator und stabilisiert Raumtemperaturen, was insbesondere in energieeffizienten Gebäuden von Vorteil ist. Bereits Wandstärken von 36,5 cm können die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes erfüllen, wodurch zusätzliche Dämmmaßnahmen oft unnötig werden.
Festigkeit und Tragfähigkeit
Obwohl Porenbeton eine geringere Rohdichte aufweist, bietet er erstaunliche Festigkeit und Tragfähigkeit, die auf seine gleichmäßige Porenstruktur zurückzuführen ist. Diese sorgt für eine gleichmäßige Lastverteilung über das gesamte Bauelement, wodurch lokale Schwachstellen vermieden werden. Die Druckfestigkeit variiert je nach Dichte und reicht normalerweise von 2 bis 8 N/mm². Diese Eigenschaften ermöglichen sowohl vertikale als auch horizontale Anwendungen in tragenden und nicht tragenden Strukturen, mit der Möglichkeit der zusätzlichen Verstärkung durch Bewehrungen für höhere Belastungen.
Brandschutz
Porenbeton gehört zur Baustoffklasse A1 und ist somit nicht brennbar. Im Brandfall entwickelt Porenbeton weder Rauch noch giftige Gase und behält seine Formstabilität. Wände aus Porenbeton, die eine Dicke von 15 cm aufweisen, können bis zu 90 Minuten Hitze widerstehen. Diese Eigenschaften machen Porenbeton ideal für Brandwände und andere sicherheitsrelevante Bauanwendungen.
Schallschutz
Die poröse Struktur des Porenbetons bietet eine innere Materialdämpfung, die den Schall absorbiert und reflektiert. Die schalldämmenden Eigenschaften hängen stark von Dicke und Dichte der Bauteile ab. In lärmintensiven Bereichen oder bei hohen Schallschutzanforderungen kann der Einbau zusätzlicher schalldämmender Maßnahmen notwendig sein.
Feuchteregulierung
Porenbeton hat die Fähigkeit zur Feuchteregulierung. Das Material kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Diese Eigenschaft trägt zu einem angenehmen Wohnklima und zur Schimmelprävention bei. Lediglich in stark feuchtebelasteten Bereichen sind zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig, wie spezielle Abdichtungen und wasserabweisende Putze.
Verarbeitung und Wirtschaftlichkeit
Porenbeton ist leicht zu verarbeiten. Es lässt sich mit einfachen Werkzeugen wie Handsägen bearbeiten, was einen zügigen Baufortschritt ermöglicht. Vorfertigte Bauelemente erleichtern und beschleunigen die Montage. Dank der hervorragenden Wärmedämmung erfüllt Porenbeton die Energieeinsparverordnung ohne zusätzliche Dämmmaßnahmen. Dies führt zu geringeren Bau- und Energiekosten und macht Porenbeton zu einem wirtschaftlich attraktiven Baustoff.
Ökobilanz
Die Herstellung von Porenbeton erfordert natürliche Rohstoffe und eine energieeffiziente Aushärtung. Während der Nutzungsdauer trägt Porenbeton durch seine Wärmedämmeigenschaften zur Energieeinsparung bei. Zudem ist Porenbeton gut recycelbar, wodurch Abfall reduziert und Ressourcen geschont werden. Langfristig tragen die langlebigen Bauwerke zur ökologischen Nachhaltigkeit bei.