Der Glühbrand
Bei der Herstellung von jedem Porzellan wird die verarbeitete und vorgeformte Masse zunächst bei circa 1000 Grad gebrannt. Dieses Brennen, bei dem das Porzellan hauptsächlich gut ausgetrocknet wird, nennt man Glühbrand. 24 Stunden bleibt das Porzellan im Brennofen. Hierbei schrumpft die Masse um etwa 3%. Das Porzellan hat danach eine leicht rosa-graue Färbung und hat schon fast seinen Härtegrad von 8 erreicht und kann somit nur noch mit diamantenüberzogenen Werkzeugen bearbeitet werden. Allerdings ist es noch immer etwas porös. Anschließend wird das noch heiße Porzellan mit der Glasur überzogen.
Der Glattbrand
In einem Rundofen wird die nun glasierte Masse rund 30 Stunden ein zweites Mal gebrannt. Weichporzellan wird bei Temperaturen von um die 1200 bis 1300 Grad gebrannt. Hartporzellan hingegen bei Temperaturen um die 1500 Grad. Aufgrund der hohen Temperaturen verschmilzt die Glasur untrennbar mit dem Porzellan. Das Ergebnis ist etwa 20% kleiner, strahlend weiß und leicht durchscheinend.
Was beim Brennen wichtig ist
- Die Temperatur muss im Ofen gleichmäßig verteilt sein, sodass das Porzellan sich gleichmäßig erhitzt.
- Der Schwefel muss rechtzeitig verdunsten, damit sich keine gelben Flecken auf dem Porzellan bilden.
- Wichtig ist auch, dass der zweite Brand bei höheren Temperaturen durchgeführt wird als der erste.
- Das Porzellan wird in Kapseln aus Schamotte gebrannt, um es vor dem Rauch zu schützen.
Selber Porzellan herstellen
Wenn Sie selbst Porzellan herstellen wollen, brauchen Sie einen Ofen, der Temperaturen um die 1500 Grad produzieren kann. Wenn Sie keinen derartigen Ofen besitzen, können Sie auch einen örtlichen Keramikhersteller bzw. eine Töpferei aufsuchen und fragen, ob Sie deren Ofen mieten können. Alternativ dazu können Sie aber auch einfach mit Kaltporzellan arbeiten. Wie das funktioniert erfahren Sie in dieser Anleitung.
Biskuitporzellan
Biskuitporzellan wird nur einmal gebrannt und wird nicht mit einer Glasur überzogen. Dadurch glänzt es deutlich weniger als herkömmliches Porzellan. Worin sich Biskuitporzellan sonst noch von herkömmlichem Porzellan unterscheidet, erfahren Sie hier.