Befestigen an Betondecken und -wänden
Beton wird vor allem wegen seiner Härte geschätzt. Was für die Stabilität vorteilhaft ist, macht große Probleme beim Befestigen von Lampen, Regalen oder anderem.
Mit dem geeigneten Werkzeug und der richtigen Vorgehensweise hat man aber eine gute Chance, ein Bohrloch und einen Dübel in die Betondecke zu bekommen.
Bohren in Beton
Die Bohrtiefe muss in jedem Fall mindestens 1 – 2 cm geringer sein als die Wand- oder Deckenstärke. In der Regel wird man so tiefe Löcher aber ohnehin nicht benötigen. Dennoch sollte man aufpassen, nicht zu tief in die zu bohren.
Richtiges Werkzeug
Schlagbohrmaschinen sind – auch mit hoher Leistung – für das Bohren in Beton meist nicht geeignet. Für solche Aufgaben muss unbedingt ein Bohrhammer zum Einsatz kommen. Man kann Bohrhämmer mit dazupassenden Bohrern auch in Baumärkten stunden- oder tageweise leihen.
Grundlegend ist auch, geeignete Bohrer zu verwenden. Ohne passenden Bohrer sind auch die Erfolgsaussichten mit dem Bohrhammer nur gering. Beton-Bohrer haben eine spezielle Schneidgeometrie, die das Eindringen des Bohrers in den Beton erleichtert.
Zum Anbohren bitte immer das Schlagwerk ausgeschaltet lassen. Sonst gibt es Abplatzungen im Beton.
Immer langsam und ohne massiven Druck bohren. Der Bohrhammer macht seine Arbeit von allein.
Bewehrungen durchtrennen
Bei Stahlbetondecken kann es passieren, dass man an einer quer zum Bohrloch verlaufenden Bewehrung zum Halten kommt.
Dünnere Bewehrungen bis zur Stärke von rund einem halben Zentimeter lassen sich meist noch mit etwas Geduld durchtrennen, bei stärkeren Bewehrungen muss man zu anderen Maßnahmen greifen. Es besteht einerseits das Risiko, dass der Bohrer verglüht, andererseits kann die Perforierung von Bewehrungseisen an mehreren Stellen zu einer Beeinträchtigung der Statik bei der Decke führen.
Was man tun kann:
- versetzt neu bohren (das Bohrloch unbedingt gründlich verschließen, damit kein Wasser eindringt und die Bewehrung nicht zu rosten beginnt!)
- schief vorbei bohren (das geht manchmal bei einzelnen Befestigungen)
- im kurzen Bohrloch befestigen, wenn möglich
Vorsicht bei Spannbeton
Bei Decken aus Spannbeton darf keinesfalls die Bewehrung durchtrennt werden! Die Bewehrung ist hier „vorgespannt“ und der Verlust der Spannung beim Durchtrennen führt zum Verlust der Stabilität des Bauteils!
Alternative: Kleben statt Bohren
Vieles lässt sich statt mit Schrauben auch mit einem besonderen Montage-Kleber befestigen. Alternativ stehen auch Klebebänder und Klebestrips zur Verfügung.
Bei vollflächiger Verklebung hält der Montagekleber schon nach wenigen Sekunden ein Gewicht von rund 50 kg/m² Auflagefläche. Eine Fläche von 5 x 5 cm kann also immerhin 15 kg sicher halten.
Bewehrung: Schlafstörungen
Eine massive Bewehrung in der Betondecke über dem Standort des Bettes kann unter Umständen zu Schlafstörungen führen. Hier hilft nur ein Umstellen in einen weniger belasteten Bereich. In der Regel sollte beim Bau aber darauf geachtet worden sein.