Putz ausbessern – so geht’s
Wenn der Putz von der Wand bröckelt, sich Setzungsrisse gebildet haben oder Dübellöcher nach dem Abhängen von Kunstwerken sichtbar werden, ist üblicherweise eine Ausbesserung des Putzes notwendig. Diese Arbeiten sind zumeist recht einfach zu bewerkstelligen und eignen sich auch für Hobbyhandwerker. Je nach Umfang der Beschädigungen benötigen Sie lediglich Spachtelmasse, einen Spachtel und etwas Schleifpapier.
Wichtig ist, dass der Unterputz für die Ausbesserung sauber, tragfähig und eben ist. Daher müssen lose Putzstellen in einem ersten Schritt gereinigt und abgeklopft werden. Dafür kann sich die Anschaffung eines Meißels lohnen. Bei größeren Beschädigungen, Löchern und Rissen sollte außerdem ein Haftgrund vorgestrichen werden, der den übrigen Wandbelag tragfähig macht.
Produktempfehlungen
Fertigspachtel
Für eine Ausbesserung von Wand- und Deckenflächen lohnt sich die Verwendung von Fertigspachtel „in der Tube“, der direkt einsatzbereit ist. Die meisten Produkte sind weiß gefärbt und universell – sie überzeugen durch eine leichte Verarbeitung und eine lösungsmittelfreie Zusammensetzung. Entscheiden Sie sich am besten für eine Spachtelmasse mit faserverstärkender Wirkung, die sich bis zu einer Schichtdicke von 5 mm aufziehen lässt.
Spachtel
Zum Auftragen der Spachtelmasse werden typischerweise Spachtel verwendet, die entweder mit einer Metall- oder mit einer Kunststoffklinge ausgestattet sind. Der Spachtel sollte über eine glatte Kante verfügen und sich leicht reinigen lassen. Ein Holzgriff sorgt für mehr Komfort. Achten Sie bei der Auswahl ebenfalls auf die Klingenbreite, die zum Durchmesser der Ausbesserungsarbeiten passen sollte.
Schleifpapier
Nachdem der Fertigspachtel getrocknet ist, wird er üblicherweise abgeschliffen – so entsteht eine glatte Oberfläche. Dafür kommt Schleifpapier in mittleren Körnungen (zwischen 140 und 260) infrage. Entscheiden Sie sich am besten für ein Set aus Korund-Schleifpapier, das mit einem Handschleifer kombinierbar ist – so schonen Sie Ihre Hände. Werfen Sie außerdem einen Blick auf die Abmessungen der Papierbögen.
Anleitung: Putz in 3 Schritten ausbessern
Wie wird Putz ausgebessert?
1. Entfernen Sie losen bzw. bröckelnden Putz und bereiten Sie den Bereich vor
2. Tragen Sie die Spachtelmasse auf, drücken Sie sie in die Löcher und Risse und glätten Sie das Füllmaterial mit einem Spachtel
3. Schleifen Sie den Bereich mit Schleifpapier oder einem Schleifschwamm ab
- Spachtelmasse oder Fertigputz
- evtl. Wasser
- evtl. Haftgrund
- Spachtel
- Schleifpapier oder Schleifschwamm
- evtl. Schüssel
1. Losen Putz entfernen
Bevor Sie den alten Putz ausbessern können, muss der Bereich zuerst vorbereitet werden. Im Bereich rund um Nagelschäden, Dübellöchern und Risse kann der Putz schnell bröckelig werden, sodass alle losen Stellen zuerst abgeklopft werden müssen – so findet der neue Putz einen festen Halt. Einige Mörtel müssen außerdem mit Wasser angerührt werden, wofür sich eine Schüssel anbietet.
2. Spachtelmasse auftragen
Kleinere Risse und Beschädigungen. Drücken Sie den Mörtel dann mit einem Spachtel sorgfältig in die schadhaften Stellen und streichen Sie alles vorsichtig glatt. Insbesondere kleine Risse und Beschädigungen lassen sich so mit einem Arbeitsgang abdecken. Sind mehrere Schichten der Spachtelmasse notwendig, muss die darunterliegende Mörtelschicht zuerst für zwei bis vier Stunden antrocknen.
Größere Risse und Beschädigungen. Je größer der zu verspachtelnde Bereich ist, desto mehr Vorbereitung und Arbeitsgänge werden notwendig. Bereiten Sie die schadhafte Stelle mit Tiefengrund vor, damit sie weniger saugfähig wird. Auf dieser tragfähigen Schicht können Sie nun mit „Bewehrungsmaterial“ arbeiten und die Löcher und Risse mit Dübelmasse komplett füllen. Auch hier muss immer wieder überspachtelt werden, um eine ebene und glatte Wandfläche zu erreichen.
3. Abschleifen
Je nach Größe der Beschädigung und Ausmaße der verspachtelten Stelle sollten Sie den Wandbereich danach abschleifen. Für kleinere Stellen reicht ein Handschleifer samt Schleifpapier oder ein Schleifschwamm völlig aus, für größere Flächen bietet sich der Einsatz eines Schleifgeräts an. Auch mit diesem Schritt muss gewartet werden, bis der Fertigspachtel gänzlich getrocknet ist.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Ausbessern von Innenputz ist es elementar, dass Sie den Grund für die Risse und Schadstellen kennen. Während Setzungsrisse in den meisten Fällen ganz normal sind, sollten Sie bei großflächig abbröckelndem Putz stutzig werden. Das ist nicht selten ein Hinweis für einen Wasserschaden im Mauerwerk, sodass ebenfalls die Ursache für die Putz-Reparatur behoben werden muss.
FAQ
Wie lange muss Putz vor dem Überstreichen trocknen?
Die ideale Wartezeit für das Überstreichen des Putzes hängt primär von der Schichtdicke und den Herstellerangaben zur Trocknungszeit ab. Auch der Umfang der Ausbesserungsarbeiten kann eine Rolle spielen. Rechnen Sie mit 4 bis 24 Stunden, bevor eine Farbschicht aufgetragen werden kann.
Kann Putz selber ausgebessert werden oder muss ein Handwerker hinzugezogen werden?
In den meisten Fällen ist es möglich, den Putz im Innenbereich selber zu sanieren. Je nach Umfang der Beschädigungen (man denke etwa an kleinere Risse oder Bohrlöcher) reicht dafür bereits ein Fertigputz aus. Kommt Ihnen der Putz hingegen großflächig entgegen, sollten Sie einen Experten beauftragen.
Was ist zu tun, wenn der Putz bröckelt?
Bröckelt der Putz im Innenbereich, sollten Sie zuerst nach der Ursache suchen und etwaige Wasserschäden ausschließen. Handelt es sich schlichtweg um eine Alterserscheinung, kann der lose Putz abgeklopft und durch eine neue Putzschicht ersetzt werden. Für größere Flächen sollten Sie Tiefengrund vorstreichen, damit der neue Putz gut hält.
Wie bessert man Putz richtig aus?
Entfernen Sie zuerst lose Putzstellen und bereiten Sie den Bereich auf die Ausbesserung vor. Tragen Sie dann die Spachtelmasse auf – einige Mörtel müssen vorher angerührt werden. Nachdem der neue Putz getrocknet ist, kann die ausgebesserte Stelle mit Schleifpapier abgeschliffen werden.