Feuchtigkeit als Hauptursache
Eine der Hauptursachen für bröckelnden Putz ist Feuchtigkeit, die langfristig die Bausubstanz schwächt. Es ist entscheidend, die Ursache der Feuchtigkeit zu identifizieren und zu beheben, um nachhaltige Reparaturen durchführen zu können. Zu den häufigsten Feuchtigkeitsursachen gehören fehlerhafte Abdichtungen, Schäden an Dämmungen, Risse im Fundament und die Kapillarwirkung des Mauerwerks.
- Fehlerhafte Abdichtungen: Überprüfen Sie gründlich alle Abdichtungen im Keller, an Fundamenten oder im gesamten Gebäude, da unzureichende oder beschädigte Abdichtungen Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen lassen können.
- Schäden an Dämmungen: Evaluieren Sie den Zustand Ihrer Perimeterdämmung (Bodendämmung) im Kellerbereich, da eine unvollständige oder fehlerhafte Dämmung die aufsteigende Feuchtigkeit in die Wände gelangen lässt.
- Risse und Schäden im Fundament: Lassen Sie Risse im Fundament sowie eine fehlende Horizontalsperre fachkundig beheben, um das Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern.
- Kapillarwirkung des Mauerwerks: Kümmern Sie sich um eine wirksame Isolierung, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit durch die Kapillaren des Mauerwerks nach oben steigt, insbesondere in Kellern.
Indem Sie diese potenziellen Schwachstellen überprüfen und beheben, schützen Sie Ihr Gebäude langfristig vor weiterem Verfall.
Schadhaften Putz entfernen
Für die Entfernung von schadhaftem Putz ist sorgfältiges Arbeiten und die richtige Ausrüstung entscheidend. Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Vorbereitung des Arbeitsbereichs: Decken Sie den Boden und angrenzende Bereiche ab, um Schmutz und Staub zu vermeiden. Tragen Sie geeignete Schutzkleidung, wie Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutz, um sich vor Staub und Splittern zu schützen.
- Lose Putzstellen lokalisieren: Klopfen Sie die betroffenen Wandflächen vorsichtig mit einem Hammer ab, um Hohlräume und lockere Putzstellen zu finden. Entfernen Sie den gesamten losen Putz.
- Putz entfernen: Nutzen Sie Hammer und Meißel für kleine Flächen und einen Bohrhammer für größere oder hartnäckige Bereiche, um den Putz bis auf das Mauerwerk abzuschlagen. Achten Sie darauf, das Mauerwerk nicht zu beschädigen.
- Staubabsaugung: Verwenden Sie eine Absaugvorrichtung beim Schleifen oder Meißeln, um die Staubentwicklung zu minimieren. Ein Langhalsschleifer mit integrierter Staubabsaugung kann hilfreich sein.
- Gerade Kanten schneiden: Schneiden Sie mit einem Cuttermesser oder Spachtel gerade Kanten um die schadhafte Stelle, um saubere Abschlüsse zu erzielen und einen gleichmäßigen Übergang zum bestehenden Putz zu gewährleisten.
Durch diese Maßnahmen schaffen Sie eine optimale Basis für die anschließende Trocknung und Reparatur der betroffenen Wandbereiche.
Wände trocknen lassen
Nachdem der schadhafte Putz entfernt wurde, muss die Wand gründlich trocknen. Je nach Feuchtigkeitsgrad und Witterungsbedingungen kann dies mehrere Tage bis Wochen dauern. Folgende Maßnahmen helfen dabei:
- Kontrolliertes Lüften: Öffnen Sie regelmäßig die Fenster, um einen kontinuierlichen Luftaustausch zu gewährleisten und die Luftzirkulation zu fördern, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
- Bautrockner verwenden: Setzen Sie Bautrockner ein, um die Feuchtigkeit aus der Luft zu entziehen und den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Halten Sie die Fenster während des Einsatzes von Bautrocknern geschlossen, um das Eindringen neuer Feuchtigkeit zu verhindern.
- Raumentfeuchter positionieren: Platzieren Sie Raumentfeuchter an erhöhten Positionen und verlagern Sie diese nach und nach nach unten, um eine gleichmäßige Trocknung von oben nach unten zu unterstützen.
- Heizung nutzen: In den Wintermonaten kann eine zusätzliche Beheizung helfen. Eine Kombination aus zentraler Heizung und Heizlüftern kann die Trocknungszeit verkürzen.
- Abziehen von Tapeten: Entfernen Sie großflächig Tapeten von den Wänden, damit die Feuchtigkeit besser verdunsten kann.
Durch diese Maßnahmen schaffen Sie eine trockene und stabile Grundlage für die weiteren Arbeiten an Ihrer Wand.
Putzschäden reparieren
Sobald die Wand vollständig getrocknet ist, können Sie mit der Reparatur beginnen. Befolgen Sie diese Schritte:
- Untergrund vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der verbleibende Putz stabil und staubfrei ist. Bei sandendem Putz tragen Sie einen Verfestiger auf, um die Haftung des neuen Putzes zu verbessern.
- Grundierung auftragen: Tragen Sie eine passende Grundierung auf, um die Saugfähigkeit des Untergrunds zu regulieren und die Haftung des neuen Materials zu verbessern.
- Reparaturmörtel anmischen: Mischen Sie den Reparaturmörtel gemäß den Herstellerangaben an. Achten Sie darauf, nur so viel anzumischen, wie Sie in einer Arbeitsphase verbrauchen können.
- Putz auftragen: Tragen Sie den Mörtel mit einer Kelle oder einem Spachtel gleichmäßig auf die vorbereiteten Stellen auf. Beginnen Sie in Ecken oder an Kanten und arbeiten Sie zu größeren Flächen hin.
- Oberfläche glätten: Glätten Sie die aufgetragene Oberfläche sofort mit einem Richtscheit oder einer geraden Latte, um Unebenheiten zu vermeiden.
- Schichtaufbau beachten: Bei größeren Schäden oder wenn der Putz dicker als 15 mm sein soll, tragen Sie den Mörtel in mehreren Schichten auf. Lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.
- Nachbearbeitung: Nach der vollständigen Trocknung der letzten Schicht bearbeiten Sie die Oberfläche eventuell mit einem Schwammbrett, um sie für spätere Anstriche oder Dekorputze vorzubereiten.
Halten Sie den Raum während des gesamten Prozesses gut belüftet, um eine effektive Trocknung des Putzes zu ermöglichen.
Vorbeugende Maßnahmen
Um zukünftige Schäden zu vermeiden, sind gezielte Vorsorgemaßnahmen entscheidend. Ergreifen Sie folgende Schritte:
- Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie Ihre Hausfassade und andere bauliche Strukturen regelmäßig auf Risse, Löcher und andere Schwachstellen. Früherkennung kleiner Schäden kann größere Reparaturen verhindern.
- Feuchtigkeitsmanagement: Stellen Sie sicher, dass Entwässerungssysteme wie Dachrinnen und Fallrohre funktionstüchtig sind und Wasser ungehindert abfließen kann, insbesondere nach starken Regenfällen. Vermeiden Sie Staunässe in der Nähe des Fundaments.
- Dichte Anschlüsse: Überprüfen Sie Fensterbänke, Türrahmen und andere Anschlüsse an der Fassade auf undichte Stellen und dichten Sie entdeckte Risse oder Lücken sofort ab.
- Anpassungen bei Baumaßnahmen: Achten Sie bei baulichen Veränderungen auf ordnungsgemäße Abdichtung und Feuchtigkeitsschutz aller Anschlussbereiche.
- Geeignete Putzsorten verwenden: Verwenden Sie bei Renovierungsarbeiten geeignete Materialien wie Sanierputze, die für feuchtigkeitsanfällige Bereiche entwickelt wurden und Restfeuchte in der Wand aufnehmen können.
- Wartung und Pflege: Vernachlässigen Sie nicht regelmäßige Wartungsarbeiten, wie das Neuverputzen kleiner Stellen oder das Auftragen schützender Imprägnierungen. Moderne Fassadenfarben bieten oft zusätzlichen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit.
Durch diese Maßnahmen fördern Sie die Werterhaltung Ihrer Immobilie und schützen Ihr Gebäude langfristig vor schädigenden Einwirkungen.