Warum PVC auf Teppich keine gute Idee ist
Die Verlegung von PVC-Boden direkt auf einen bestehenden Teppichboden mag praktisch erscheinen, bringt jedoch mehrere erhebliche Nachteile mit sich:
Instabilität des Untergrunds
Teppichboden bietet keinen festen Untergrund, der für PVC-Böden erforderlich ist. Der weiche Teppich gibt nach, was zu Wellen und Unebenheiten im PVC führen kann. Diese Instabilität kann die Lebensdauer des PVC-Bodens erheblich verkürzen und bei starker Beanspruchung zu Beschädigungen führen.
Schlechter Halt
Besonders Teppichböden mit hohem Flor erschweren eine sichere Fixierung des PVC-Bodens. Der Belag kann sich verschieben und Falten werfen, was nicht nur unansehnlich ist, sondern auch eine Stolpergefahr darstellt. Der Klebstoff haftet auf dem Teppich nicht optimal, was die Verklebung zusätzlich problematisch macht.
Hygieneprobleme
Teppichböden neigen dazu, Staub, Schmutz und Feuchtigkeit anzusammeln. Wenn PVC darüber verlegt wird, kann die Feuchtigkeit nicht mehr entweichen. Diese eingeschlossene Feuchtigkeit bietet ideale Bedingungen für Schimmelbildung und kann zudem unangenehme Gerüche verursachen. Die mangelnde Belüftung unterstützt zudem die Entwicklung von Bakterien und Milben im Teppich.
Um einen langlebigen und hygienischen PVC-Boden zu gewährleisten, sollten Sie den alten Teppichboden vollständig entfernen und einen ebenen, sauberen Untergrund schaffen. So kann der PVC-Boden seine Vorteile voll ausspielen und Ihnen lange Freude bereiten.
Die bessere Lösung: Teppichboden entfernen
Um die beste Grundlage für einen neuen PVC-Boden zu schaffen, ist es ratsam, den vorhandenen Teppichboden vollständig zu entfernen. Dies bietet mehrere Vorteile, wie eine verbesserte Haltbarkeit des PVC-Bodens und eine hygienischere Umgebung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Entfernung des Teppichbodens
- Vorbereitung: Räumen Sie den Raum vollständig aus und schützen Sie benachbarte Bereiche mit Abdeckmaterialien wie Folie. Tragen Sie Arbeitshandschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske, um sich vor Staub und Schmutz zu schützen.
- Teppichboden abtrennen: Entfernen Sie zunächst alle Sockelleisten, die den Teppich überdecken. Verwenden Sie ein Cuttermesser oder eine Zange, um den Teppichboden in handliche Streifen zu schneiden. Beginnen Sie in einer Ecke und lösen Sie den Teppich schrittweise vom Untergrund.
- Rückstände beseitigen: Entfernen Sie alle Kleber- und Teppichrückstände gründlich. Dies kann mit einem Spachtel, speziellen Lösungsmitteln oder einem Teppichstripper erfolgen. Achten Sie darauf, auch kleinste Rückstände zu entfernen, um später eine ebene Oberfläche zu gewährleisten.
- Unterboden bearbeiten: Sobald der Teppich und alle Rückstände entfernt sind, sollte der Unterboden gründlich gereinigt und auf Unebenheiten überprüft werden. Ggf. müssen diese ausgeglichen werden, um den neuen Bodenbelag optimal fixieren zu können. Eine Grundierung kann zusätzlich helfen, einen perfekten Untergrund zu schaffen.
- Trittschalldämmung verlegen: Für eine verbesserte Raumakustik und zusätzlichen Gehkomfort können Sie jetzt eine Trittschalldämmung zwischen Unterboden und PVC verlegen. Dies ist besonders bei schwimmenden Bodenbelägen sinnvoll.
Durch die konsequente und gründliche Entfernung des alten Teppichbodens schaffen Sie die beste Basis für die Verlegung eines neuen, langlebigen und ansprechenden PVC-Bodens.
PVC verlegen: So geht’s
Nachdem der Untergrund optimal vorbereitet wurde, können Sie mit der Verlegung des neuen PVC-Bodens beginnen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verlegung des PVC-Bodens
- PVC-Boden vorbereiten: Rollen Sie den PVC-Boden in dem zu verlegenden Raum aus und lassen Sie ihn mindestens 24 Stunden akklimatisieren. Dies verhindert, dass sich der Boden später ausdehnt oder zusammenzieht.
- Zuschneiden und Anpassen: Messen Sie den Raum präzise aus, um den PVC-Boden passend zuzuschneiden. Verwenden Sie ein scharfes Cuttermesser und einen geeigneten Winkel, um saubere Schnitte zu gewährleisten. Achten Sie dabei darauf, eine Dehnungsfuge von mindestens 1 Millimeter zu den Wänden einzuhalten.
- Verlegen der Bahnen: Bei größeren Räumen, die mehrere Bahnen erfordern, legen Sie die Bahnen etwa 5 bis 10 cm übereinander und schneiden Sie diese gemeinsam zu. Dadurch passen die Kanten perfekt zusammen. Stellen Sie sicher, dass alle Bahnen in der gleichen Laufrichtung verlegt werden.
- Verkleben: Tragen Sie den Kleber mit einem Zahnspachtel gleichmäßig auf den Untergrund auf. Arbeiten Sie dabei in Abschnitten, um ein Antrocknen des Klebers zu vermeiden. Legen Sie die zugeschnittenen PVC-Bahnen in das Kleberbett und drücken Sie diese von der Mitte ausgehend fest an, um Luftblasen zu vermeiden. Eine Handwalze kann Ihnen dabei helfen, den Boden gleichmäßig anzudrücken.
- Ecken und Kanten: Beim Zuschneiden um Ecken und andere Hindernisse hilft es, den PVC-Boden schrittweise und diagonal zur Ecke zuzuschneiden. Dies verhindert tiefere Einschnitte und sorgt für eine passgenaue Anpassung. Drücken Sie den Belag fest in die Kanten des Raums und schneiden Sie überstehende Ränder sorgfältig ab.
- Nachbearbeitung: Nachdem der gesamte Boden liegt, überprüfen Sie nochmals alle Kanten und Ecken und schneiden gegebenenfalls überstehende Stücke sauber ab. Achten Sie zudem darauf, dass alle Übergänge glatt und ohne Unebenheiten sind.
Durch sorgfältige Vorbereitung und präzises Arbeiten erzielen Sie ein professionelles Ergebnis und verlängern die Lebensdauer Ihres neuen PVC-Bodens.