Voraussetzungen für Bodenbeläge auf der Fußbodenheizung
Die Zahl der tatsächlich gut geeigneten Bodenbeläge für eine Fußbodenheizung ist deshalb so gering, weil möglichst viel Wärme von der Fußbodenheizung ungehindert in den Raum gehen soll.
Je höher nun der Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags, desto geringer die Wärmeübertragung in den Raum. Man benötigt für solche Bodenbeläge Fußbodenheizungen mit sehr hoher Leistung – was wiederum den Energieverbrauch unnötig erhöht.
Richtwerte
Der Wärmedurchlasswiderstand eines Bodenbelags ist bei der Eignung für die Fußbodenheizung das Maß aller Dinge. Auf Produktpackungen und Materialkennzeichnungen ist er meist mit „R“ angegeben. Die Maßeinheit lautet in der Regel m²K/W.
Um eine einigermaßen vernünftige Heizleistung gewährleisten zu können, darf der gewählte Bodenbelag einen Wert von 0,15 m²K/W nicht überschreiten.
Zum Vergleich einige Werte:
- Natursteinbeläge mit 30 Millimeter Dicke haben in der Regel lediglich um die 0,015 m²K/W
- Fliesen in 13 mm Stärke (also weniger als halb so dick) erreichen noch etwa den gleichen Wert (Naturstein leitet also noch deutlich besser als Fliesen)
- Korkboden hat dagegen in üblicher Dicke schon einen Widerstand von 0,13 m²K/W
- Parkett und Massivholz liegen oft noch höher, abhängig von der Dicke
Mit steigender Dicke nimmt die Leitungsfähigkeit deutlich ab. Je dicker also der Belag, desto schlechter leitet er.
PVC-Werte
Ein rund 2mm starker PVC-Boden ohne Träger hat noch vergleichsweise günstige Wärmewerte. Bei den meisten Produkten kann man von ca. 0,01 m²K/W ausgehen, also deutlich unter den geforderten Grenzen für die Fußbodenheizung. Dickere Kunststoffbeläge mit 3 mm Dicke und Trägermaterial erreichen normalerweise rund 0,03 m²K/W.
Damit ist PVC und Kunststoff grundsätzlich für den Einsatz auf Fußbodenheizungen geeignet.
Verlegungsweise
Besonders wichtig auf Fußbodenheizungen ist die Verlegeweise des PVC-Bodens. Befindet sich unter dem Bodenbelag eine Fußbodenheizung, muss der PVC-Boden zwingend vollflächig verklebt werden.
Würde der Boden mit einer Luftschicht darunter lediglich verlegt, würde die unter dem Bodenbelag befindliche Luft als sehr wirksame Isolationsschicht wirken. Die oben angegebenen Wärmedurchlasswerte gelten dann nicht, sondern beitragen ein Vielfaches der angegebenen Werte!
Schadstoffe
Die meisten Kunststoffbeläge enthalten sogenannte Weichmacher. Diese Substanzen sind teilweise gesundheitsschädlich. Sie können verschiedene Symptome verursachen:
- Kopfschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- Schwindel, Schlaflosigkeit
- gerötete Augen
- Abgeschlagenheit
Die gefährlichen Produkte dünsten schon bei Raumtemperatur in die Raumluft aus. Man kann aber davon ausgehen, dass ein Erwärmen des Bodenbelags möglicherweise noch zu deutlich höheren Ausdünstungsmengen führt.
Das kann eventuell ein Argument sein, sich gegen einen PVC-Boden über der Fußbodenheizung zu entscheiden.