Radon effektiv ausbremsen: Die richtige Abdichtung für Ihre Bodenplatte
Zum Schutz Ihrer Gesundheit ist eine effektive Radonabdichtung der Bodenplatte unerlässlich. Beachten Sie folgende wesentliche Maßnahmen:
Betonierte Bodenplatten
Durchgehende Betonbodenplatten nach der Expositionsklasse XC2 tragen wesentlich zur Verhinderung des Radoneintritts bei. Es ist entscheidend, dass alle erdberührenden Bauteile keine undichten Stellen aufweisen. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie den Fugen und Rissen schenken, die sorgfältig versiegelt werden müssen.
Rohr- und Kabeldurchführungen
Gasdichte Rohr- und Kabeldurchführungen sind unerlässlich, um das Eindringen von Radon zu verhindern. Verwenden Sie spezielle Dichtsysteme, die diese Durchführungen komplett umschließen. Auch nachträglich verlegte Leitungen müssen gasdicht abgedichtet werden.
Unterboden-Absaugung
Die Unterboden-Absaugung, auch als Radondrainage bekannt, leitet das Radongas unter der Bodenplatte ab. Installieren Sie perforierte Rohre im Kiesbett unter der Bodenplatte und verbinden Sie diese mit einer Absauganlage. So wird das Radongas gezielt aus dem Gebäude abgeleitet, insbesondere bei hoher Gasdurchlässigkeit des Baugrunds.
Abdichtung von Rissen und Fugen
Risse und Fugen in Wänden oder der Bodenplatte sollten Sie mit elastischen Abdichtungsmassen wie Silikon oder Acryl abdichten. Diese Materialien bleiben flexibel und dicht, auch wenn sich das Gebäude bewegt. Abdichten sollten Sie ebenso alle Durchführungen für Kabel und Rohre.
Weitere wichtige Maßnahmen
Neben den baulichen Abdichtungen sind weitere Maßnahmen wichtig, um die Radonkonzentration in Ihrem Gebäude zu minimieren:
Planerische Zusammenarbeit
Kooperieren Sie schon in der Planungsphase mit Radon-Fachpersonen, Bausachverständigen oder Ingenieurfirmen. Diese Experten gewährleisten die fachgerechte Umsetzung aller erforderlichen Schutzmaßnahmen.
Radon-Messungen
Führen Sie regelmäßige Radon-Messungen durch, um sicherzustellen, dass der Referenzwert von 300 Bq/m³ (Becquerel pro Kubikmeter) im Jahresmittel nicht überschritten wird. Verwenden Sie Langzeitmessgeräte, um aussagekräftige Daten zu erhalten.
Luftaustausch
Ein effektiver Luftaustausch reduziert die Radonkonzentration:
- Lüftungsanlagen: Installieren Sie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, die für eine kontinuierliche Frischluftzufuhr sorgen.
- Regelmäßiges Lüften: Sorgen Sie für regelmäßiges Lüften, besonders im Winter, um die Radonkonzentration zu verringern.
Unterdruckvermeidung
Vermeiden Sie bauliche oder mechanische Maßnahmen, die einen hohen Unterdruck im Gebäude erzeugen. Ein hoher Unterdruck kann das Eindringen von Radon in die Innenräume fördern.
Radon-Brunnen und Drainage
Für bestehende Gebäude kann die Installation eines Radon-Brunnens sinnvoll sein. Dieser wird unter der Bodenplatte oder an den Gebäudeseiten installiert und leitet das Gas gezielt ab. Eine ergänzende Radondrainage kann das Gas ebenso effizient abführen wie eine Wasserdrainage.
Innenabdichtung
Sollten Außenabdichtungen nicht möglich sein, empfiehlt sich eine Innenabdichtung der Bodenplatte und Wände mit radondichten Produkten. Diese Abdichtungen sollten durch eine Schutzschicht wie einen schwimmenden Estrich oder einen Estrich auf Trennlage ergänzt werden.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Radonkonzentration in Wohnräumen effektiv reduzieren und so die Gesundheit Ihrer Familie schützen.