Rasen kalken – so geht’s
Zur Rasenpflege im Garten gehören mehrere Schritte, die bei einem sauren Boden ebenfalls ein regelmäßiges Kalken beinhalten. Je nach Bodenbeschaffenheit und pH-Wert ist dieser Schritt nur alle drei bis fünf Jahre notwendig – sollte dann aber richtig ausgeführt werden, um das Wachstum des Rasens ideal zu fördern. Verwenden Sie zum Kalken einen passenden Gartenkalk und dosieren Sie ihn entsprechend des pH-Werts. Dieser lässt sich mit einem pH-Bodentest schnell und einfach selber bestimmen.
Rasenkalk kann sich aufgrund der alkalischen Eigenschaften negativ auf Ihre Haut auswirken und macht das Tragen von Handschuhen erforderlich. Alternativ können Sie einen Streuwagen einsetzen, der ebenfalls für eine leichte Dosierung der benötigten Kalkmenge sorgt.
Produktempfehlungen
PH-Bodentest
Das Kalken des Rasens wird notwendig, wenn der pH-Wert unter 5,5 gesunken ist. Liegt er hingegen über 6,5, sollten Sie auf einen Kalkeinsatz verzichten. Der pH des Rasens lässt sich mit einer Bodenprobe und einem pH-Bodentest ganz einfach selber bestimmen. Orientieren Sie sich an den Herstellerangaben und vergleichen Sie die Färbung des Teststreifens mit der enthaltenen Tabelle.
Elektro-Vertikutierer
Damit der Kalk tief im Rasen wirken kann und gleichzeitig das Wachstum angeregt wird, muss er vor dem Kalken vertikutiert werden. Neben Rasenmähern mit einer entsprechenden Funktion können Sie sich auch für einen Elektro-Vertikutierer entscheiden. Achten Sie bei der Auswahl des Geräts auf die Arbeitsbreite, eine Motorleistung von mindestens 800 Watt und auf die möglichen Arbeitstiefe-Einstellungen.
Gartenkalk
Für dieses Projekt sollte ein Gartenkalk eingesetzt werden, der sich spezifisch für eine solche Anwendung eignet. Entscheiden Sie sich am besten für ein feines und staubfreies Granulat mit einer Reaktivität von mindestens 50%. Prüfen Sie beim Kauf ebenfalls die Ergiebigkeit – pro 10 Kilogramm des Gartenkalks sollten bis zu 200 Quadratmeter Rasenfläche abgedeckt werden.
Streuwagen
Alkalischer Rasenkalk hat eine schädigende Wirkung auf die Haut, sodass Sie beim Aufbringen unbedingt Handschuhe tragen sollten. Noch einfacher wird es, wenn Sie sich für einen Streuwagen entscheiden. Das erleichtert die Dosierung und den flächigen Auftrag. Wichtige Kaufkriterien für Streuwägen sind vor allem die Streubreite, die Behältergröße und eine Eignung für verschiedene Streugüter.
Anleitung: Rasen in 3 Schritten kalken
Wie wird ein Rasen gekalkt?
1. Bestimmen Sie den pH-Wert des Rasens und stellen Sie sicher, dass der Boden trocken ist
2. Vertikulieren Sie den Boden mit einem geeigneten Werkzeug
3. Kalken Sie den Rasen mit der richtigen Kalkmenge, die vom pH-Wert abhängt
- pH-Bodentest
- Garten- oder Rasenkalk
- Wasser
- Vertikutierer oder Rasenmäher mit Vertikutier-Funktion
- Eimer oder Streuwagen
- Handschuhe
- Gartenschlauch
1. PH-Wert des Bodens bestimmen
Bevor der Rasen gekalkt werden kann, sollten Sie in einem ersten Schritt den pH-Wert mit einem pH-Bodentest bestimmen. Dieser gibt schließlich vor, ob ein Kalken überhaupt notwendig ist. Gekalkt wird bei einem pH von 5,5 oder weniger – liegt der Wert bei 6,5, wäre diese Form der Rasenpflege kontraproduktiv. Wählen Sie außerdem einen Zeitpunkt zwischen März und April aus.
2. Rasen vertikutieren
Vor dem Kalken muss der Boden außerdem vertikutiert werden. Entscheiden Sie sich dafür entweder für einen Elektro-Vertikutierer oder verwenden Sie einen Rasenmäher mit Vertikutier-Funktion. Bei diesem Arbeitsschritt wird der Boden aufgelockert und mit frischem Sauerstoff versorgt, sodass der Kalk besonders gut wirken kann. Zusätzlich regen Sie das Wachstum des Rasens an.
3. Rasen kalken
Den richtigen Zeitpunkt finden. Wählen Sie für das Kalken einen bewölkten und trockenen Tag aus, sodass der Rasen nicht durch Sonnenstrahlung „verbrannt“ werden kann. Achten Sie außerdem darauf, dass kein Regen angesagt ist. Rasenkalk funktioniert am besten, wenn er auf einem eher trockenen Boden angewandt werden kann.
Kalkmenge auswählen. Die richtige Kalkmenge hängt primär vom pH-Wert des Bodens ab. Bei sandigen Böden mit einem pH zwischen 5 und 5,5 sind etwa 200 g Kalk pro Quadratmeter erforderlich, ab einem pH-Wert von 6 benötigen Sie zwischen 300 und 400 g des Materials. Bei Lehmböden mit einem pH von 6,2 sind ebenfalls 400 g Kalk pro Quadratmeter notwendig.
Boden wässern. Streuen Sie den Gartenkalk mit Handschuhen auf den Rasen oder setzen Sie auf einen Streuwagen, der die richtige Dosierung einfacher macht. Wässern Sie den Rasen danach gründlich und lassen Sie ihn idealerweise für etwa vier Wochen gänzlich ruhen. So hat der Rasen ausreichend Zeit, sich zu erholen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Kalken des Rasens ist es wichtig, auf geeigneten Garten- bzw. Rasenkalk zu setzen. Von anderen Produkten – insbesondere Branntkalk – sollten Sie lieber die Finger lassen. Diese Kalkart kann zwar bei schweren Böden zu einer Verbesserung der Qualität sorgen, ist aber gesundheitsgefährdend. Das Ausbringen von Brandkalk kann sowohl Ihre eigene Gesundheit als auch das Wohlbefinden der Pflanzen und Bodenlebewesen schädigen.
FAQ
Sollte der Rasen lieber gekalkt oder gedüngt werden?
Entscheiden Sie sich entweder für Kalk oder für Dünger auf Ihrem Rasen – würden Sie beide Mittel auftragen, heben sich die Wirkungen gegenseitig auf. Zumeist wird empfohlen, den sauren Rasen zuerst zu kalken und dann sechs bis acht Wochen zu warten, bevor der Dünger aufgetragen werden kann.
Wie lässt sich Kalkmangel im Rasen erkennen?
Der beste Indikator für einen Kalkmangel im Rasen ist die Bodenanalyse mithilfe eines pH-Bodentests. Aber auch das Wachstum bestimmter Graspflanzen deutet auf einen sauren Boden hin. Dazu gehören vor allem Moos, Sauerampfer und Hahnenfuß. Ist der Rasen hingegen zu alkalisch, wächst eher Unkraut wie Löwenzahn, Brennnessel und Weißklee.
Wann sollte der Rasen gekalkt werden?
Kalken Sie Ihren Rasen am besten im Frühling und an einem bewölkten Tag, sodass kein Schaden durch eine starke Sonneneinstrahlung – man denke an Verbrennungen – entstehen kann. Der Boden sollte möglichst trocken sein. Ebenfalls hilfreich ist ein windstiller Tag, sodass der Rasenkalk nicht direkt verwehen kann.
Wie kalkt man einen Rasen am besten?
Bestimmen Sie zuerst den pH-Wert des Bodens, da Kalk nur auf einem übersäuerten Rasen verwendet werden sollte. Vertikutieren Sie den Boden danach und kalken Sie den Rasen danach mit der richtigen Kalkmenge, die wiederum vom pH-Wert abhängt. Zuletzt sollte der Rasen gewässert werden.