Wie lässt sich eine Raufasertapete streichen?
1. Selbst streichen: Ideal, um Kosten zu sparen
2. Streichen lassen: Für ein professionelles Ergebnis
Die Möglichkeiten im Überblick
1. Raufasertapete selbst streichen
Eine Raufasertapete können Sie mit einem Malerset sehr leicht selbst streichen, ohne einen teuren Malerbetrieb zu beauftragen. Wenn Sie unsere Anleitung befolgen, gelingt Ihnen dieses Projekt mit Leichtigkeit. Meistens wird eine weiße Wandfarbe verwendet, Sie können jedoch alle beliebigen Farbtöne mischen und auf der Raufaser auftragen.
Vergessen Sie auch nicht das Verschließen und Ausbessern von Bohrlöchern oder tiefen Kratzern. Die Decke sollten Sie ebenfalls mitstreichen. Am besten gelingt dies mit einer Teleskopstange. Bauen Sie zudem alle Steckdosenabdeckungen und andere Bauteile von der Wand sowie Decke ab, damit Sie ungestört und ohne ein übertriebenes Abkleben Malern können.
2. Raufasertapete streichen lassen
Wenn Sie sich nicht selbst um das Streichen Ihrer Raufasertapeten kümmern wollen, dann ist der Gang zu einem professionellen Malerbetrieb die richtige Wahl. Dieser Fachbetrieb kümmert sich um alle benötigten Arbeitsschritte wie Demontagen, Abkleben, Ausbessern, Streichen und die Reinigung sowie Montage der zuvor abgebauten Teile. Es wird auch eine hochwertige Dispersionsfarbe verwendet.
Die Kosten sind bei einer Fremdvergabe höher als bei einer Eigenleistung. Sie erhalten jedoch einen hochwertigen Anstrich mit anschließender Garantieleistung. Die Arbeitszeit der Handwerker können Sie in Ihrer Steuererklärung geltend machen, wodurch sich später wieder Kosten erstatten lassen.
Produktempfehlungen
Dispersionsfarbe
Dispersionsfarbe ist die beliebteste Wandfarbe. Sie ist einfach zu verarbeiten und eignet sich neben Raufaser auch für die meisten anderen Beläge oder Tapeten. Weiß wird am häufigsten verwendet, Sie können aber auch eine Abtönfarbe ideal beimischen. Achten Sie auf eine hohe Qualität der Dispersionsfarbe, da günstige Produkte länger riechen.
Flüssige Raufaser
Mit einer flüssigen Raufaser erzeugen Sie leicht den typischen Look an Ihrer Wand. Sie kann sowohl an Decken wie auch den Wänden eingesetzt werden. Mit einer Abtönfarbe lässt sich Ihre Wunschfarbe individuell mischen. Achten Sie auf eine hohe Ergiebigkeit sowie eine hohe Qualität, die frei von Schadstoffen ist und einen geringeren Geruch entwickelt.
Kraftlöser
Falls Sie eine Raufasertapete von der Decke oder Wand entfernen wollen, dann haben Sie mit einem Kraftlöser die besten Chancen. Schwere oder mit Raufaser bestrichene Tapeten löst das Mittel durch die hohe Lösekraft mit Leichtigkeit. Wichtig sind bei einem guten Kraftlöser die hohe Ergiebigkeit und schnelle Wirkzeit.
Malerset
Mit dem Malerset können Sie Ihre Raufaser ganz einfach selber streichen. Neben den Farbwalzen für die großen Flächen gelangen Sie mit dem Malerpinsel optimal in die Raumecken und an die Fensterrahmen. Eine Farbwanne für kleine Farbmengen, ein Abstreifgitter oder ein Teleskopstab runden ein umfangreiches Sortiment zum Malern ab.
Malerkrepp
Malerkrepp darf beim Streichen nicht fehlen. Sie schützen damit nicht nur Türrahmen oder Fenster, sondern befestigen auch die Malerfolie sicher am Boden. Das Klebeband sollte nicht zu minderwertig sein, da es sich sonst später schwerer von den beklebten Oberflächen ablösen lässt und die Kleberückstände entfernt werden müssen.
Anleitung: Raufasertapete selbst streichen in 10 Schritten
Wie streicht man eine Raufasertapete?
1. Demontieren Sie alle Bauteile wie Steckdosen
2. Kleben Sie die Rahmen ab
3. Schützen Sie den Boden
4. Bessern Sie Schäden aus
5. Rühren Sie die Farbe an
6. Streichen Sie die Decke
7. Streichen Sie die Wände
8. Lassen Sie alles trocknen
9. Reinigen Sie die Werkzeuge
10. Montieren Sie die Bauteile
- Abdeckfolie
- Malerkrepp
- Spachtelmasse
- Dispersionsfarbe
- Spachtel
- Malerset
1. Demontagen
Demontieren Sie alle an der Wand oder Decke befindlichen Gegenstände, damit Sie unkompliziert streichen können. Zu diesen Dingen gehören unter anderem Lichtschalter, Steckdosen, Rollladengurte, Deckenlampen oder Sockelleisten. Alles was Sie demontieren, müssen Sie nicht abkleben.
2. Abkleben
Kleben Sie Türrahmen und Fensterrahmen ab, damit Sie keine Farbspritzer auf diese Bauteile bekommen. Auch andere Dinge, die Sie nicht demontieren konnten, lassen sich mit dem Malerkrepp abkleben.
3. Boden schützen
Schützen Sie den Boden vor Farbspritzern, indem Sie eine Malerfolie verwenden. Damit diese nicht verrutschen kann, sollten Sie die Seiten an mehreren Stellen mit einem Klebeband fixieren.
4. Ausbesserungen
Mit Spachtelmasse und einer Spachtel bessern Sie Schadstellen an der Wandfläche oder der Raumdecke aus. Bohrlöcher und andere Vertiefungen sollten Sie vor dem Überstreichen restlos verschließen.
5. Farbe anrühren
Rühren Sie die Wandfarbe nach Herstellerangabe an. Die Dispersionsfarbe kann je nach Produkt auch mit Wasser verdünnt werden. Nach Wunsch können Sie mit einer Abtönfarbe einen individuellen Farbton erzielen.
6. Decke streichen
Beginnen Sie mit dem Streichen Ihrer Raufaser an der Decke. Am einfachsten gelangen Sie mit einer Teleskopstange an die Decke. Je nach Verschmutzung kann ein zweiter Anstrich notwendig sein. Denken Sie auch an den Stuck in Ihren Ecken. Ein Malerset ist ideal, da sich alle Teile darin befinden, die Sie zum Anstrich benötigen.
7. Wände streichen
Jetzt muss noch die Wandfläche neu überstrichen werden. Beginnen Sie an einer Wand und arbeiten Sie sich der Reihe nach durch. Nach dem ersten Durchgang kann noch ein zweiter Anstrich durchgeführt werden, um auch die letzten Verfärbungen zu überdecken.
8. Trockenzeit
Lassen Sie die frisch gestrichene Raufasertapete am besten über Nacht trocknen. Kippen Sie die Fenster, damit eine optimale Luftzirkulation erfolgen kann. Auch das Einschalten der Heizung wird die Trocknung beschleunigen.
9. Reinigung
Zunächst sollten Sie mit der Reinigung Ihrer Malerwerkzeuge beginnen. Die Farbwalzen können Sie anschließend wiederverwenden. Entfernen Sie danach das Malerkrepp von Ihren Rahmen und allen abgeklebten Gegenständen. Auch die Abdeckfolie können Sie jetzt entfernen und gegebenenfalls einlagern.
10. Montagen
Montieren Sie wieder alle Abdeckungen, Gurte, Fußleisten und Lampen. Sie können danach auch beginnen, den Raum einzuräumen. Durch das Streichen haben Sie sich nun das Tapezieren erspart und Ihr Raum sieht wieder aus wie neu.
Mögliche Probleme & Lösungen
Beim Streichen spritzt die Farbe.
Wenn die Farbe beim Streichen spritzt, dann hat dies meist zwei Gründe. Die erste Ursache liegt daran, dass die Wandfarbe zu stark mit Wasser verdünnt wurde und dadurch nicht optimal an der Farbrolle haftet. Der zweite Grund liegt an einer zu großen Farbmenge. Streifen Sie den Farbroller am Abstreichgitter ab, damit die überschüssige Wandfarbe abtropfen kann.
Die Tapete löst sich beim Streichen.
Falls sich die Raufasertapete beim Streichen löst, dann wurde die Trockenzeit nach dem Tapezieren nicht eingehalten. In diesem Fall müssen Sie die Raufaser erneut ankleben, damit diese ohne ein Ablösen gestrichen werden kann.
Nach dem Streichen riecht es unangenehm im Raum.
Der unangenehme Geruch kommt vor allem dann vor, wenn es sich um eine minderwertige Qualität der Dispersionsfarbe handelt. Entscheiden Sie sich daher für ein hochwertiges Produkt. Sorgen Sie nach dem Streichen für eine gute Belüftung und der Geruch wird schon bald verschwunden sein.
Das Klebeband lässt sich schlecht entfernen.
Wenn sich das Malerkrepp nicht gut nach dem Streichen entfernen lässt, dann haben Sie dieses vermutlich zu lange angeklebt. Entfernen Sie das Klebeband am besten, bevor die Farbe komplett getrocknet ist. Dies erleichtert die Entfernung. Andernfalls müssen Sie die restlichen Klebereste und Stücke aufwendig entfernen.
FAQ
Muss ich Raufasertapeten zwingend Weiß streichen?
Weiß ist zwar der Klassiker, es gibt jedoch Abtönfarbe, welche Sie der Dispersionsfarbe beimischen können. Damit erhalten Sie einen individuellen Farbton in Ihrer Wandfläche.
Darf ich in Mietwohnungen meine Raufaser streichen?
Sie dürfen als Mieter Ihre Raufasertapeten jederzeit streichen. Es kann jedoch sein, dass der Vermieter bei ausgefallenen Farben beim Auszug eine weiße Farbe fordert. Fragen Sie auch nach, ob er sich an den Kosten beteiligt.
Was kostet es, Raufasertapeten streichen zu lassen?
Im Schnitt kostet das Streichen einer Raufasertapete zwischen 5 und 10 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für Farbe und Material ist meistens enthalten, es kann lediglich noch eine Anfahrtspauschale hinzukommen.
Wie streiche ich eine Raufasertapete richtig?
Demontieren Sie Abdeckungen und schützen Sie Rahmen und den Boden. Bessern Sie Schäden aus und streichen Sie die Decke sowie die Wände. Nach dem Trocknen entfernen Sie das Malerkrepp und montieren alle zuvor entfernten Teile.
Muss eine Raufasertapete zwingend gestrichen werden?
Eine tapezierte Raufasertapete ist dafür vorgesehen, gestrichen zu werden. Sie erhält dadurch Ihre Widerstandsfähigkeit. Der Anstrich darf jedoch erst erfolgen, wenn der Kleister komplett getrocknet ist.