Rauspund auf dem Dachboden verlegen – mit oder ohne Unterkonstruktion?
Beim Verlegen von Rauspund auf dem Dachboden stellt sich die zentrale Frage, ob eine Unterkonstruktion erforderlich ist oder ob die Bretter direkt auf den Balken befestigt werden können. Beide Methoden haben spezifische Anwendungsgebiete und bieten verschiedene Vorteile.
Direkt auf die Balken
Die direkte Verlegung des Rauspunds auf die Balken ist in einigen Fällen ausreichend und spart Arbeit sowie Materialkosten. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn:
- Die Dämmung nicht über die Höhe der Balken hinausreicht.
- Der Dachboden primär als Abstellraum genutzt wird und keine hohen Lasten tragen muss.
Vorteile:
- Geringerer Materialaufwand und kürzere Verlegezeit.
- Weniger Arbeitsschritte notwendig.
Nachteile:
- Mangelnde Hinterlüftung der Dämmung kann zu Feuchtigkeitsproblemen führen.
- Ungleichmäßige Lastverteilung, abhängig vom Abstand der Balken.
Mit Unterkonstruktion
Eine Unterkonstruktion ist sinnvoll, wenn eine erhöhte Stabilität und eine gute Hinterlüftung der Dämmung erforderlich sind. Dazu werden erst Dachlatten quer zu den Balken montiert, um eine stabile Basis zu schaffen.
Vorteile:
- Bessere Feuchtigkeitsregulierung und Schutz vor Schimmelbildung durch verbesserte Hinterlüftung.
- Höhere Tragfähigkeit auch für schwerere Lasten oder Möbel.
- Gleichmäßige Lastverteilung durch zusätzliche Unterstützung.
Nachteile:
- Höherer Material- und Arbeitsaufwand.
- Genaue Planung und präzise Ausführung erforderlich.
Typische Abmessungen und Materialien
Sollten Sie sich für eine Unterkonstruktion entscheiden, verwenden Sie Dachlatten mit Abmessungen von etwa 30 x 50 mm bis 40 x 60 mm. Die Rauspundbretter sollten eine Stärke von mindestens 22 mm aufweisen, um ausreichende Tragfähigkeit zu gewährleisten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Rauspund auf Unterkonstruktion
Hier folgt eine detaillierte Anleitung zur Verlegung von Rauspundbrettern auf einer Unterkonstruktion:
- Material und Werkzeug bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass alle benötigten Materialien und Werkzeuge griffbereit sind. Dazu gehören Rauspundbretter (mindestens 22 mm Stärke), Dachlatten (z. B. 30 x 50 mm oder 40 x 60 mm), Akkubohrer, Schrauben, Gummihammer und eine Hand- oder Stichsäge.
- Dachboden vermessen: Messen Sie Ihren Dachboden genau aus, um die benötigte Menge an Brettern und Latten zu berechnen. Planen Sie einen Verschnitt von etwa 10-15 % ein, um Ungenauigkeiten oder Fehler zu kompensieren.
- Unterkonstruktion befestigen: Beginnen Sie mit dem Anbringen der Dachlatten quer zu den Dachbalken in Abständen von 50 bis 60 cm. Achten Sie darauf, an den Stößen der Rauspundbretter eine doppelte Lattung anzubringen, um eine sichere Verschraubung zu ermöglichen.
- Verlegung der Rauspundbretter: Starten Sie in einer Ecke des Dachbodens und setzen das erste Brett mit der Nut zur Wand. Befestigen Sie das Brett durch die Feder mit den Latten der Unterkonstruktion, um eine stabile Verbindung sicherzustellen.
- Verbindung der Bretter: Schieben Sie die Feder des nächsten Brettes in die Nut des vorherigen Brettes. Verwenden Sie einen Gummihammer, um die Bretter schonend und fest zusammenzuklopfen, bevor Sie sie mit Schrauben sichern. Dies sorgt für ein gleichmäßiges Verlegemuster und verhindert ein Verrutschen.
- Anpassung der letzten Bretter: Messen Sie die verbleibende Fläche genau aus und schneiden Sie das letzte Brett entsprechend zu. Eine Handkreissäge oder Stichsäge ermöglicht präzise Schnitte.
- Feinarbeiten und Abschluss: Nachdem alle Bretter verlegt und befestigt sind, bringen Sie Fußleisten entlang der Wände an, um einen sauberen Übergang und einen ästhetischen Abschluss zu erzielen.
Durch diese systematische Vorgehensweise stellen Sie sicher, dass Ihr Dachboden stabil und langlebig ist. Achten Sie darauf, dass alle Materialien trocken und gut verarbeitet sind, um mögliche Schäden durch Feuchtigkeit oder Holzbearbeitung zu vermeiden.