Die optimale Vorbereitung der Wand
Eine sorgfältige Vorbereitung der Wände ist entscheidend für ein erfolgreiches Verputzen mit Rauputz und sorgt für ein gleichmäßiges und langlebiges Finish. Gehen Sie dabei systematisch vor:
- Alte Beläge und lose Teile entfernen: Beginnen Sie damit, alle losen Tapeten- oder Farbreste mit einer Drahtbürste oder Nagelrolle abzulösen. Festsitzende Farbschichten können weitgehend verbleiben, müssen aber angeraut werden.
- Kontaktflächen schaffen: Um die Haftung des neuen Putzes zu gewährleisten, rauen Sie die Wand auf einer größeren Fläche auf. Kleine Löcher im Abstand von 5 bis 10 cm, die mit einem Gipserhammer oder -beil geschlagen werden, können eine gute Haftungsfläche bieten. Alternativ können Sie auch einen Hochdruckreiniger oder ein Sandstrahlgerät verwenden.
- Reinigen: Entfernen Sie den entstandenen Staub und Schmutz gründlich mit einer Bürste. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche sauber und frei von fettigen Rückständen ist.
- Unebenheiten und Löcher spachteln: Verwenden Sie Spachtelmasse, um größere Löcher und Unebenheiten auszugleichen, damit der Putz später gleichmäßig aufgetragen werden kann. Bei stark sandenden oder kreidenden Wänden empfiehlt sich die Verwendung von Tiefengrund.
- Schutz der Umgebung: Decken Sie Fußleisten, Tür- und Fensterrahmen sowie Steckdosen und Lichtschalter sorgfältig mit Kreppband und Malerfolie ab, um diese vor Verschmutzungen zu schützen. Schützen Sie auch den Boden mit Bauschutzmatten oder Malerflies, da Zeitungspapier schnell durchweichen kann.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Schritte schaffen Sie die optimale Grundlage für Ihren Rauputz und vermeiden spätere Probleme mit der Haftung oder der Oberflächenstruktur.
Den passenden Putz auswählen
Die Wahl des geeigneten Rauputzes für den Innenbereich hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte auf Ihre spezifischen Anforderungen und die Eigenschaften des jeweiligen Raums abgestimmt sein. Hier sind einige wichtige Kriterien, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können:
- Verwendungszweck und Raumklima: Überlegen Sie, in welchem Raum der Putz eingesetzt werden soll und welche klimatischen Bedingungen dort herrschen. Feuchträume wie Badezimmer können von einem atmungsaktiven Kalkputz profitieren, da dieser Feuchtigkeit regulieren kann. Für stärker beanspruchte Bereiche empfiehlt sich ein robuster Kunstharzputz.
- Untergrundbeschaffenheit: Der Untergrund, auf den der Putz aufgebracht wird, spielt eine wesentliche Rolle. Haftputze auf Gipsbasis eignen sich nahezu für alle Untergründe, einschließlich schwieriger Materialien wie Porenbeton oder rissige Wände. Beachten Sie dabei die Herstellerangaben zur Vorbereitung des Untergrundes.
- Optische Ansprüche und Oberflächenstruktur: Je nach gewünschter Optik und Textur können Sie aus Putzen mit unterschiedlicher Korngröße wählen. Grobe Körnungen ab etwa 1,5 mm erzeugen eine rustikale Struktur, während feinere Körnungen für eine gleichmäßigere und glattere Oberfläche sorgen. Auch die Farbgebung des Putzes kann bereits bei der Mischung berücksichtigt werden, um späteres Streichen zu vermeiden.
- Verarbeitbarkeit und persönliche Fähigkeiten: Wenn Sie nicht viel Erfahrung im Verputzen haben, kann ein gebrauchsfertiger, pastöser Kunstharzputz eine gute Wahl sein. Dieser lässt sich leicht verarbeiten und schnell auftragen, ohne dass eine aufwendige Anrührarbeit notwendig ist. Gipsputz ist ebenfalls einfach in der Anwendung und besonders für Einsteiger geeignet.
- Zusätzliche Eigenschaften: Manche Putze bieten spezielle Zusatzfunktionen wie eine erhöhte Stoßfestigkeit oder eine Selbstreinigung durch hydrophobe Eigenschaften. Diese Merkmale können besonders dort von Vorteil sein, wo die Wände stärker beansprucht oder verschmutzt werden könnten.
Berücksichtigen Sie diese Kriterien, um den passenden Putz für Ihre Innenräume auszuwählen und so ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Schritt für Schritt zum perfekten Rauputz
Nachdem Sie die Vorbereitungen abgeschlossen haben, geht es nun an das eigentliche Verputzen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- Die richtige Mischung vorbereiten: Rühren Sie den Putz gemäß den Herstellerangaben mit einer Bohrmaschine und Rührquirl an. Achten Sie darauf, nur so viel Putz anzumischen, wie Sie in der vorgegebenen Zeit verarbeiten können, um eine gleichmäßige Konsistenz sicherzustellen.
- Putz auftragen: Tragen Sie den fertigen Putz mit einer Glättkelle auf die Wand auf. Setzen Sie die Kelle schräg an, um eine gleichmäßige Schicht zu erzielen. Arbeiten Sie immer von unten nach oben und sorgen Sie dafür, dass der Putz an der Wand haften bleibt.
- Struktur einarbeiten: Während der Putz noch feucht ist, können Sie der Oberfläche die gewünschte Struktur verleihen. Dies gelingt am besten, indem Sie ein Reibebrett verwenden und in gleichmäßigen Bewegungen (kreisförmig, diagonal oder horizontal) über den Putz gehen. Dies erzeugt die typischen Muster, die den Rauputz so einzigartig machen.
- Feintuning: Nutzen Sie einen nassen Schwamm oder ein Kunststoffreibebrett, um die Oberfläche weiter zu verfeinern. Dadurch werden die Sandkörner sichtbar und die typische Rauputz-Optik hervorgehoben. Achten Sie darauf, stets mit leichtem Druck zu arbeiten, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie den Putz ausreichend trocknen. Die exakte Trocknungszeit hängt sowohl von der Dicke der Putzschicht als auch von den Umgebungsbedingungen ab. Typischerweise kann dies mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Mit der richtigen Technik und diesen sorgfältigen Schritten gelingt Ihnen ein Rauputz, der nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch langlebig und robust.
Den Rauputz streichen
Um Ihren neuen Rauputz zu streichen, sollten Sie einige wichtige Schritte beachten, um ein gleichmäßiges und langlebiges Ergebnis zu erzielen.
- Vorbereitung der Wand: Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, reinigen Sie den Rauputz gründlich, um Staub und Schmutz zu entfernen. Überprüfen Sie die Oberfläche auf lose Stellen und bessern Sie diese mit Spachtelmasse aus. Lassen Sie die Masse gut trocknen und schleifen Sie die Flächen bei Bedarf glatt.
- Grundierung auftragen: Falls der Rauputz zum ersten Mal gestrichen wird oder die Oberfläche stark saugt, empfiehlt es sich, eine geeignete Grundierung aufzutragen. Diese sorgt für eine bessere Haftung der Farbe und verhindert, dass sie ungleichmäßig einzieht. Lassen Sie die Grundierung mindestens 24 Stunden trocknen.
- Die richtige Farbe auswählen: Für Rauputz eignen sich besonders gut Dispersionsfarben oder Silikatfarben. Achten Sie darauf, dass die Farbe eine hohe Deckkraft hat (Deckkraftklasse 1 oder 2), um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Bei der Auswahl der Farbton vergleichen Sie verschiedene Muster unter dem Raumlicht, um die beste Entscheidung zu treffen.
- Werkzeuge und Technik: Verwenden Sie für die großen Flächen eine langflorige Malerrolle, um die Farbe gleichmäßig aufzutragen. Für die Ecken und Kanten eignet sich ein langborstiger Pinsel, etwa ein Heizkörperpinsel. Achten Sie darauf, immer nass in nass zu arbeiten, um Streifenbildung zu vermeiden. Das bedeutet, dass Sie die Farbe in überlappenden Bahnen auftragen sollten, bevor der vorherige Abschnitt trocknet.
- Streichen: Beginnen Sie immer oben an der Wand und arbeiten Sie sich nach unten vor. Tragen Sie die Farbe gleichmäßig auf und achten Sie darauf, dass sie gut in die Vertiefungen des Rauputzes eindringt. Bei Bedarf können Sie die Farbe leicht mit Wasser verdünnen, damit sie flüssiger wird und besser in die Struktur des Putzes eindringen kann.
- Trocknung: Lassen Sie die Farbe vollständig trocknen; dies kann je nach Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit variieren. Prüfen Sie das Ergebnis bei Tageslicht und entscheiden Sie, ob ein zweiter Anstrich notwendig ist, um eine gleichmäßige Deckung zu gewährleisten.
Durch sorgfältige Vorbereitung und die richtige Technik schaffen Sie eine ästhetisch ansprechende und dauerhaft schöne Oberfläche. So erstrahlt Ihr Innenraum nach dem Streichen des Rauputzes in neuem Glanz.