Wie Sie die richtige Drainage-Lösung finden
Um die passende Drainage-Lösung für Ihr Grundstück zu finden, sind einige wichtige Überlegungen und Schritte erforderlich.
1. Standortanalyse
Untersuchen Sie zunächst die genauen Gegebenheiten Ihres Grundstücks. Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- Bodenbeschaffenheit: Bestimmen Sie den Bodenaufbau und seine Wasserdurchlässigkeit. Bindige Böden wie Ton oder Lehm sind weniger durchlässig und neigen zu Staunässe.
- Geländeneigung: Ein leichtes Gefälle fördert den natürlichen Wasserabfluss. Flache oder gegenläufige Neigungen können die Installation einer Drainage erfordern.
- Vegetation: Prüfen Sie, ob die vorhandenen Pflanzen gut mit Feuchtigkeit umgehen können oder ob sie eventuell faulen.
2. Genehmigungen einholen
Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde, ob Genehmigungen für die Installation erforderlich sind. In vielen Regionen gibt es Vorschriften zur Ableitung von Drainagewasser in öffentliche Kanäle. Auch für Rigolen, die als Pufferspeicher für überschüssiges Wasser dienen, können Genehmigungen notwendig sein.
3. Dimensionierung und Materialwahl
Eine gut funktionierende Drainage hängt von der richtigen Dimensionierung und der Wahl geeigneter Materialien ab. Berücksichtigen Sie:
- Rohrdurchmesser: Wählen Sie den Rohrdurchmesser passend zur erwartenden Wassermenge.
- Kies und Vlies: Nutzen Sie geeigneten Kies (z.B. Körnung 8/16) und Filtervlies, um ein Verstopfen der Rohre zu verhindern. Das Vlies verhindert, dass feine Erdpartikel das Rohr verstopfen.
4. Entwässerungspunkt festlegen
Bestimmen Sie einen geeigneten Punkt, an dem das gesammelte Wasser abgeführt werden kann. Optionen hierzu sind:
- Öffentliche Kanalisation: Dies muss genehmigt werden.
- Rigole: Ein Versickerungsschacht, der überschüssiges Wasser aufnimmt und langsam an den Boden abgibt.
- Zisterne: Nutzen Sie das gesammelte Wasser zur Gartenbewässerung.
- Teich oder Bach: Unter bestimmten Bedingungen kann das Wasser auch in Naturgewässer eingeleitet werden.
5. Fachkundliche Unterstützung
Gerade bei größeren Grundstücken oder ungünstigen Bodenverhältnissen kann es sinnvoll sein, eine Fachkraft hinzuzuziehen. Ein Experte kann Ihnen bei der Planung und Umsetzung der Drainage Unterstützung bieten und sicherstellen, dass alle rechtlichen Vorgaben erfüllt werden.
Durch die sorgfältige Planung und Berücksichtigung dieser Punkte finden Sie die optimale Drainage-Lösung für Ihr Grundstück und schützen sowohl Haus als auch Garten effektiv vor Feuchtigkeitsschäden.
Drainage-Methoden für Haus und Garten
Eine korrekt installierte Drainage schützt Haus und Garten vor Schäden durch Staunässe und eindringende Feuchtigkeit.
Gebäudedrainage
Eine Gebäudedrainage leitet Wasser vom Fundament weg und schützt das Mauerwerk. Hier sind die wesentlichen Schritte:
1. Planung und Genehmigungen:
Legen Sie den Verlauf der Drainagerohre entlang der Hauswände fest. Beachten Sie Genehmigungen und klären Sie ab, ob die Entwässerung in öffentliche Kanäle erlaubt ist.
2. Grabenaushub:
Heben Sie einen Graben mit einer Tiefe von mindestens 80 cm und einem Gefälle von 2–3 % aus. Die Oberkante des Drainagerohrs sollte mindestens 20–30 cm unter der Fundamentoberkante liegen.
3. Kiesschicht und Vlies:
Legen Sie ein Filtervlies in den Graben und bedecken Sie den Boden mit einer Kiesschicht (Körnung 8/16). Achten Sie auf das Gefälle.
4. Rohre verlegen:
Verlegen Sie die Drainagerohre im Graben und verbinden Sie diese mit den Revisionsschächten an den Ecken. Verwenden Sie nur Vollsickerrohre, da diese besonders effektiv Wasser aufnehmen.
5. Graben schließen:
Füllen Sie den Graben schrittweise mit Kies auf und schlagen Sie das Vlies um, bevor Sie mit Mutterboden abschließen.
Gartendrainage
Für nasse und schwer durchlässige Gartenböden ist eine Drainage entscheidend. So können Sie vorgehen:
1. Gräben ausheben:
Graben Sie entlang der Problemzonen bis zu einer Tiefe von mindestens 30 cm (Rasen) bis zu 150 cm (Obstbäume) und schaffen Sie ein Gefälle von mindestens 5 cm pro Meter.
2. Drainagesystem installieren:
Legen Sie eine etwa 10 cm dicke Kiesschicht auf den Boden des Grabens und verlegen Sie die perforierten Drainagerohre darauf.
3. Graben auffüllen:
Bedecken Sie die Rohre mit weiterem Kies und schließen Sie den Graben mit Mutterboden.
Drainage für Gartenwege und Hofeinfahrten
Um Schäden durch Staunässe auf Wegen und Einfahrten vorzubeugen, sind spezielle Drainage-Lösungen erforderlich:
Drainagerohre:
Verlegen Sie Drainagerohre parallel zur Weg- oder Hoflinie in einem ca. 60 cm tiefen Graben mit einem Gefälle von 3 %.
Drainagevlies:
Nutzen Sie Drainagevlies, das unter dem Kies- oder Sandbett des Weges ausgelegt wird. Es verhindert das Absetzen des Unterbodens und verteilt die Last.
Drainmörtel:
Bei Pflasterungen oder dem Verlegen von Steinplatten empfiehlt sich Drainmörtel, der wasserfest bleibt und eine dauerhafte Entwässerung sicherstellt. Achten Sie darauf, dass die Fugen wasserdurchlässig bleiben.
Indem Sie diese Drainage-Methoden anwenden, können Sie effektiv Staunässe verhindern und sowohl Gebäude als auch Grünflächen optimal schützen.