Regenwasserversickerung mit Kies: Die Vorteile liegen auf der Hand
Die Regenwasserversickerung mit Kies bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl der Umwelt als auch Ihnen persönlich zugutekommen. Hier sind einige der wichtigsten Vorzüge:
- Entlastung der Kanalisation: Besonders in städtischen Gebieten mit vielen versiegelten Flächen kann die Kanalisation bei Starkregen überlastet werden. Durch die Versickerung von Regenwasser auf Ihrem Grundstück reduzieren Sie die abfließende Wassermenge und tragen dazu bei, Überschwemmungen zu verhindern und die Kanalisation zu entlasten.
- Finanzielle Vorteile: Viele Gemeinden ermöglichen durch die Versickerung von Regenwasser Einsparungen bei den Abwassergebühren. Das Wasser gelangt nicht in die öffentliche Kanalisation, sondern versickert vor Ort. Oft gibt es auch finanzielle Förderungen für die Entsiegelung von Flächen und den Bau von Versickerungsanlagen.
- Förderung des Grundwassers: Versickertes Regenwasser trägt zur Neubildung des Grundwassers bei, was den Grundwasserspiegel stabilisiert und besonders in Zeiten von Wasserknappheit wichtig ist.
- Verbesserung des Mikroklimas: Durch die Versickerung von Regenwasser erhalten Pflanzen in Ihrem Garten mehr Feuchtigkeit, was ihr Wachstum fördert. Die erhöhte Verdunstung sorgt zudem für eine angenehme Kühlung der Umgebung, besonders an heißen Tagen.
- Umweltschutz: Die natürliche Wasserzirkulation wird durch die Regenwasserversickerung unterstützt, was einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz darstellt. Zudem verbessert sich die Wasserqualität in Flüssen und Seen, wenn weniger verunreinigtes Wasser über die Kanalisation abgeleitet wird.
Investieren Sie in eine Regenwasserversickerung mit Kies und profitieren Sie von diesen zahlreichen Vorteilen für Ihren Garten und die Umwelt.
Regenwasser versickern lassen: So testen Sie die Bodenbeschaffenheit
Bevor Sie eine Regenwasserversickerungsanlage auf Ihrem Grundstück planen, ist es wichtig, die Durchlässigkeit Ihres Bodens zu prüfen. So erfahren Sie, wie schnell Wasser versickern kann und welche Art von Anlage am besten geeignet ist.
So führen Sie den Versickerungstest durch:
- Grube ausheben: Graben Sie eine Grube mit den Maßen von 50 x 50 cm und einer Tiefe von etwa 50 cm.
- Kies einfüllen: Bedecken Sie den Boden der Grube mit einer 1 bis 2 cm dicken Schicht aus feinkörnigem Kies oder Splitt, um den Boden durchlässig zu halten.
- Messstab installieren: Schlagen Sie einen Stab in die Mitte der Grube und befestigen Sie einen Zollstock daran, sodass er die Kiesschicht berührt.
- Vorwässern: Füllen Sie die Grube mit Wasser und lassen Sie dieses 30–60 Minuten einwirken, um den Boden zu sättigen. Entleeren Sie danach die Grube vollständig.
- Wasserstand messen: Füllen Sie die Grube erneut mit Wasser bis zu einer Höhe von etwa 20 cm. Notieren Sie den Wasserstand und die Uhrzeit.
- Wasserstand beobachten: Überprüfen Sie nach 30 Minuten den Wasserstand erneut. Wenn der Wasserstand nicht deutlich gesunken ist, warten Sie weitere 90 Minuten und messen Sie nochmals.
- Test wiederholen: Wiederholen Sie den Test, um zuverlässige Werte zu erhalten. Sollten die Ergebnisse stark voneinander abweichen, führen Sie einen dritten Testdurchlauf durch und bilden den Mittelwert der Ergebnisse.
Für genauere Ergebnisse zur Bodendurchlässigkeit und eine umfassende Planung kann es ratsam sein, ein hydrogeologisches Gutachten einzuholen. Dies stellt sicher, dass die geplante Versickerung den spezifischen Bedingungen Ihres Grundstücks entspricht.
Regenwasserversickerung mit Kies: Verschiedene Möglichkeiten im Überblick
Je nach Beschaffenheit des Bodens und den örtlichen Gegebenheiten gibt es unterschiedliche Techniken zur Versickerung von Regenwasser mithilfe von Kies.
1. Flächenversickerung
Bei der Flächenversickerung wird das Regenwasser von befestigten Flächen direkt auf angrenzende Grünflächen geleitet, wo es flächenhaft versickert. Diese Methode eignet sich besonders für Flächen wie Terrassen oder Wege.
Schritte:
- Planen Sie die Ableitung des Regenwassers in die Grünflächen.
- Stellen Sie sicher, dass die Grünfläche ausreichend durchlässig ist.
- Bedecken Sie die angrenzende Grünfläche mit einer Schicht Kies, um die Sickerfähigkeit zu erhöhen.
- Vermeiden Sie steiles Gefälle, um die gleichmäßige Versickerung zu gewährleisten.
2. Mulden-Rigolen-Versickerung
Dieses System kombiniert Mulden und Rigolen, wobei das Regenwasser in oberirdischen Mulden gesammelt und in unterirdische, mit Kies gefüllte Rigolen geleitet wird. Von dort aus versickert das Wasser nach und nach ins Erdreich.
Schritte:
- Heben Sie eine flache Mulde (10-20 % der zu entwässernden Fläche) aus.
- Schütten Sie die Mulde mit einer Kiesschicht (Körnung 16/32 mm) auf.
- Leiten Sie das Wasser über einen Überlauf in eine darunterliegende Rigole.
- Umschließen Sie die Rigole mit einem Geotextil oder Filtervlies, um ein Verschlammen zu verhindern.
3. Schachtversickerung
Für kleinere Grundstücke oder beengte Verhältnisse ist die Schachtversickerung eine passende Lösung. Hier wird das Wasser in einen tiefen, mit Kies oder Schotter gefüllten Schacht geleitet.
Schritte:
- Heben Sie einen Schacht mit einer geeigneten Tiefe (mindestens 1,5 m Abstand zum höchsten Grundwasserspiegel) aus.
- Füllen Sie den Schacht mit grobkörnigem Kies oder Schotter auf.
- Legen Sie ein Filtervlies um den Schacht, um den Eintrag von Sedimenten zu minimieren.
- Sorgen Sie für einen sicheren Zulauf zum Schacht, etwa durch eine Regenrinne oder ein Rohrleitungssystem.
4. Rigolen mit Sickerrohren
Eine Rigole mit integrierten Sickerrohren, die in einem mit Kies gefüllten Graben verlegt werden, bietet eine flexible Lösung für die Einleitung und Verteilung des Regenwassers.
Schritte:
- Heben Sie einen Graben mit einem Mindestgefälle aus.
- Bedecken Sie den Grabenboden mit einer 15 cm dicken Schicht Kies (0/32 mm).
- Verlegen Sie perforierte Sickerrohre in den Graben und bedecken Sie sie vollständig mit Kies.
- Umschließen Sie die Kiesfüllung mit einem Geotextil, um das Verschlammen zu verhindern.
Hinweis: Achten Sie darauf, dass alle von Ihnen gewählten Versickerungsmethoden regelkonform umgesetzt werden. Die örtlichen Bauvorschriften und rechtlichen Vorgaben müssen stets eingehalten werden. Eine fachkundige Beratung im Vorfeld kann sich als sinnvoll erweisen.
Mit der passenden Methode der Regenwasserversickerung tragen Sie zur nachhaltigen Grundwasserneubildung bei und schützen zugleich die Infrastruktur.