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Versickerung

Regenwasserversickerung Schacht: Vorteile & Einbau erklärt

Von Rafael di Silva | 13. November 2024
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Regenwasser effektiv und nachhaltig nutzen – mit einem Versickerungsschacht. Dieser Artikel erläutert die Funktionsweise, die Vorteile und die verschiedenen Varianten dieses Systems.

Versickerungsschacht
Mit einem Versickerungsschacht ist vertikale Versickerung möglich

Regenwasserversickerung Schacht: Die Vorteile liegen auf der Hand

Ein Regenwasserversickerungsschacht bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll sind:

  1. Reduzierung der Niederschlagsgebühren: Grundstücksbesitzer können durch die Nutzung eines Versickerungsschachtes die Niederschlagsgebühr mindern, da weniger Wasser in die öffentliche Kanalisation eingeleitet wird. Insbesondere bei großen versiegelten Flächen lässt sich hier viel Geld sparen.
  2. Förderung der Grundwasserbildung: Regenwasser, das in den Boden versickert, trägt zur Neubildung von Grundwasser bei. Dies ist besonders wichtig, um den lokalen Wasserhaushalt im Gleichgewicht zu halten.
  3. Wasserschutz: Ein Versickerungsschacht filtert das versickernde Wasser durch verschiedene Bodenschichten, was die Wasserqualität positiv beeinflusst und verhindert, dass verschmutztes Wasser in die Flüsse gelangt.
  4. Verbesserung des Pflanzenwachstums: Durch die Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit werden die Wachstumsbedingungen für Pflanzen optimiert. Dies kann speziell in Gärten zu üppigeren und gesünderen Pflanzen führen.
  5. Minderung der Hochwassergefahr: Bei Starkregenereignissen hilft ein Versickerungsschacht, überschüssiges Wasser aufzunehmen und kontrolliert abzugeben, was die Hochwassergefahr reduziert und das Grundstück vor möglichen Überschwemmungen schützt.
  6. Kostengünstige Installation und Wartung: Die Installation eines Versickerungsschachtes ist meist unkompliziert und kann auf kleineren Grundstücken erfolgen. Zudem sind die Systeme erweiterbar und bedürfen nur geringer Wartungsaufwände, was sie zu einer langfristig kosteneffizienten Lösung macht.

Ein Regenwasserversickerungsschacht bietet somit eine nachhaltige Möglichkeit, Niederschlag effektiv zu managen, Kosten zu sparen und die Umwelt zu schützen.

So funktioniert ein Regenwasserversickerungsschacht

Ein Regenwasserversickerungsschacht ist ein zentrales Element zur effektiven Regenwasserbewirtschaftung. Der Schacht ist ein unterirdischer Behälter, der Regenwasser aufnimmt und kontrolliert an das Erdreich abgibt. Das Regenwasser wird von Dachflächen über Fallrohre in den Schacht geleitet, wobei vorgelagerte Filter Verunreinigungen wie Laub und Schmutz abfangen.

Funktionsweise im Detail

  • Leitung des Wassers: Regenwasser wird über Fallrohre und Leitungen in den Schacht geleitet.
  • Filtration: Ein Vorfilter fängt Grobschmutz auf, bevor das Wasser in den Schacht gelangt.
  • Speicherung: Bei starkem Regen wird überschüssiges Wasser im Schacht zwischengespeichert.
  • Versickerung: Durch die seitlichen Öffnungen und die Bodenplatte des Schachtes versickert das Wasser langsam in den umgebenden Boden.

Typen von Versickerungsschächten

  1. Typ A: Besitzt seitliche Durchtrittsöffnungen oberhalb der Schachtsohle, jedoch keine zusätzliche Filterfunktion.
  2. Typ B: Die seitlichen Öffnungen befinden sich unterhalb einer Filterschicht am Sohlenbereich, was eine zusätzliche Reinigung des Wassers ermöglicht.

Diese Prozesse gewährleisten, dass das Regenwasser verzögert und gefiltert in tiefere Bodenschichten geleitet wird, wo es zur Grundwasserbildung beitragen kann. Die genaue Dimensionierung und Gestaltung des Schachtes hängt von den spezifischen Gegebenheiten Ihres Grundstücks und der Sickerfähigkeit des Bodens ab.

Einbau eines Versickerungsschachtes: Schritt für Schritt erklärt

  1. Vorbereitung und Standortwahl: Planen Sie den Einbau sorgfältig und wählen Sie einen Standort mit ausreichend versickerungsfähigem Boden. Stellen Sie sicher, dass der Abstand zu Gebäuden und Grenzen gemäß den regionalen Vorschriften eingehalten wird.
  2. Größe des Schachtes bestimmen: Bestimmen Sie die erforderliche Größe des Versickerungsschachtes basierend auf der zu entsiegelnden Fläche und der Sickerfähigkeit des Bodens.
  3. Grube ausheben: Heben Sie eine Grube aus, die etwas größer als der geplante Schacht ist, sodass ausreichend Platz für eine Drainageschicht vorhanden ist.
  4. Bettung und Drainageschicht einrichten: Legen Sie den Boden der Grube mit einer Kiesschicht aus, um zusätzliche Versickerung und Stabilität zu gewährleisten.
  5. Schacht einbauen: Setzen Sie den Schacht vorsichtig in die vorbereitete Grube ein und achten Sie darauf, dass er gerade steht und die Seitenwände nicht beschädigt werden.
  6. Anschluss der Rohrleitungen: Installieren Sie die Verbindung zum Regenwasserabfluss und schließen Sie das Fallrohr oder die Entwässerungsleitung sicher und dicht an den Schacht an.
  7. Ummantelung und Verfüllung: Füllen Sie die Grube um den Schacht mit Kies oder Schotter auf, um eine optimale Versickerung zu gewährleisten.
  8. Oberflächenschluss herstellen: Decken Sie den Schacht mit einem geeigneten Deckel ab und gestalten Sie die Oberfläche nach Belieben.
  9. Durchführung eines Funktionstests: Testen Sie die Anlage, indem Sie Wasser einleiten und überprüfen, ob es wie geplant in den Boden versickert.

Durch diese Schritte sorgen Sie für eine funktionale und effektive Regenwasserversickerung.

Verschiedene Versickerungsschächte im Überblick

Je nach Grundstück und örtlichen Gegebenheiten bieten sich unterschiedliche Schachttypen an:

  1. Klassische Versickerungsschächte: Diese Schächte funktionieren über die gesamte Schachtsohle und die Seitenflächen. Sie bestehen häufig aus gelochten Schachtringen aus Beton oder Kunststoff und eignen sich insbesondere für sauberes Regenwasser von Dachflächen.
  2. Typ A Schächte: Diese Variante versickert das Wasser sowohl über die Schachtsohle als auch durch seitliche Öffnungen oberhalb des Sohlenbereichs. Ein integrierter Filtersack hält größere Verschmutzungen zurück.
  3. Typ B Schächte: Hier erfolgt die Versickerung ausschließlich über die Schachtsohle, die mit einer Filterschicht aus carbonathaltigem Sand ausgestattet ist, welche kleinere Schmutzstoffe filtert.
  4. Modulare Versickerungseinheiten: Diese Systeme bestehen aus einzelnen Modulen, die je nach Bedarf kombiniert werden können, und sind besonders platzsparend.
  5. Mehrkammer-Versickerungssysteme: Diese Anlagen mit mehreren Kammern bieten eine sehr hohe Reinigungsleistung und sind ideal für stark verschmutztes Regenwasser.

Durch die Auswahl des passenden Versickerungsschachtes können Sie eine effiziente und nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung sicherstellen.

Wartung und Pflege: So bleibt Ihr Versickerungsschacht funktionstüchtig

Regelmäßige Wartung ist unerlässlich für eine optimale Funktion und lange Lebensdauer Ihres Regenwasserversickerungsschachtes. Hier sind einige praktische Pflegetipps:

  1. Regelmäßige Inspektionen: Überprüfen Sie den Schacht mindestens zweimal im Jahr auf Ablagerungen und Verstopfungen, insbesondere nach starken Regenfällen.
  2. Reinigung von Ablagerungen: Entfernen Sie Laub, Äste und Schlamm manuell oder mit einem Nasssauger, um Verstopfungen zu verhindern und die Versickerungskapazität zu erhalten.
  3. Spülen des Schachtes: Nutzen Sie bei stärkerer Verschmutzung einen Hochdruckreiniger, um die Wände und den Boden des Schachts gründlich zu säubern.
  4. Filter- und Drainageschichten erneuern: Wechseln Sie die Filterschicht am Boden aus, wenn die Versickerungsleistung nachlässt.
  5. Funktionsprüfung: Führen Sie gelegentlich Tests durch, indem Sie Wasser in den Schacht leiten und die Versickerungsgeschwindigkeit beobachten.
  6. Pflege der Drosseleinrichtungen: Inspektieren und reinigen Sie Drosseleinrichtungen regelmäßig, um die optimale Funktion sicherzustellen.

Durch diese Maßnahmen bleibt Ihr Versickerungsschacht langfristig funktionstüchtig und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung.

Artikelbild: Jevtic/iStockphoto