Mineralputz oder Kunstharzputz?
Die Wahl zwischen Mineralputz und Kunstharzputz hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den spezifischen Bedürfnissen Ihrer Fassade und Ihren persönlichen Präferenzen.
Mineralputz:
- Zusammensetzung: Hergestellt aus natürlichen Bindemitteln wie Kalk und Zement.
- Eigenschaften: Diffusionsoffen und reguliert die Feuchtigkeit, was Schimmelbildung verhindert und eine angenehme Raumluft unterstützt.
- Verwendung: Oft als Trockenmörtel erhältlich und muss vor Gebrauch mit Wasser angerührt werden.
- Anwendung: Ideal für atmungsaktive Fassaden, besonders vorteilhaft für Neubauten wegen der feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften.
- Vorteile: Hohe Atmungsaktivität, Schimmelresistenz, umweltfreundlich und kann zur Senkung der Heizkosten beitragen.
Kunstharzputz:
- Zusammensetzung: Enthält neben mineralischen Bestandteilen auch Kunstharze wie Polyester.
- Eigenschaften: Elastisch, strapazierfähig und rissüberbrückend.
- Verwendung: Gebrauchsfertig erhältlich und kann direkt verarbeitet werden.
- Anwendung: Gut für Fassaden in Mietwohnungen und stark belastete Bereiche, da einige Varianten leicht zu entfernen sind.
- Vorteile: Hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen, elastisch und weniger anfällig für Risse.
Tipp: Lassen Sie sich im Fachhandel oder von einem Malerprofi beraten, um den idealen Putz für Ihre Anforderungen zu finden. Eine passende Auswahl erhöht die Langlebigkeit und Ästhetik der Fassade.
Den Untergrund vorbereiten: So haftet der Putz optimal
Eine sorgfältige Untergrundvorbereitung ist der Schlüssel zu einem dauerhaft haftenden Reibeputz. Beachten Sie die folgenden Schritte, um die bestmögliche Grundlage zu schaffen:
- Wand reinigen: Entfernen Sie alle losen Teile, Schmutz, Staub und eventuelle Algen sorgfältig. Verwenden Sie dafür idealerweise einen Hochdruckreiniger oder Sandstrahler. Lassen Sie die Wand vollständig trocknen.
- Schäden ausbessern: Beseitigen Sie Unebenheiten und Risse im Mauerwerk, indem Sie größere Löcher und Risse mit einer geeigneten, zementbasierten Spachtelmasse füllen.
- Saugfähigkeit reduzieren: Falls der Untergrund stark saugfähig ist, tragen Sie eine entsprechende Grundierung auf. Dies vermindert die Saugfähigkeit und gewährleistet eine gleichmäßige Trocknung des Putzes.
- Unterputz anbringen: Bei Bedarf bringen Sie einen passenden Unterputz auf, der als Haftgrund und Stabilitätsverbesserung dient. Wählen Sie den Unterputz entsprechend Ihrer Fassadenstruktur.
- Tragfähigkeit prüfen: Testen Sie die Haftfähigkeit durch den Klebestreifentest. Schneiden Sie mit einem Cuttermesser ein Gittermuster in den Untergrund und drücken Sie einen Klebestreifen darüber. Zügiges Abziehen ohne Rückstände zeigt ausreichende Tragfähigkeit.
Reibeputz anrühren: So erzielen Sie die richtige Konsistenz
Das Anrühren von Reibeputz ist entscheidend für eine optimale Verarbeitung.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Vorbereitung des Arbeitsmaterials: Stellen Sie sicher, dass Eimer und Werkzeuge wie Rührquirl oder Bohrmaschine mit Rühraufsatz sauber sind.
- Anmischung des Putzmörtels: Geben Sie die erforderliche Menge Trockenmörtel in einen großen Eimer oder eine Mörtelwanne und fügen Sie langsam die empfohlene Wassermenge hinzu.
- Rührprozess: Verwenden Sie ein leistungsstarkes Rührwerk oder eine Bohrmaschine mit Rührquirl, um eine homogene, klumpenfreie und breiige Konsistenz zu erreichen. Der Putz sollte etwa wie glatt angerührter Quark sein.
- Konsistenzkontrolle: Prüfen Sie die Konsistenz, indem Sie eine kleine Menge auf einer Kelle halten. Der Putz sollte geschmeidig bleiben und nicht von der Kelle laufen.
- Optionale Färbung: Fügen Sie bei Bedarf Abtönfarbe hinzu und mischen Sie gründlich, bis eine gleichmäßige Farbverteilung erreicht ist.
Wichtige Hinweise
- Mengenbegrenzung: Rühren Sie nur so viel Putz an, wie Sie innerhalb von 30 bis 60 Minuten verarbeiten können, um ein Austrocknen im Eimer zu vermeiden.
- Probelauf: Bei wenig Erfahrung empfiehlt es sich, zunächst eine kleine Menge anzurühren und auf einer unauffälligen Fläche zu testen.
- Reinigung: Reinigen Sie den Rührquirl direkt nach dem Anmischen, um eine Verfestigung von Putzresten zu verhindern.
Reibeputz auftragen: So gelingt eine gleichmäßige Schicht
Um eine gleichmäßige Schicht Reibeputz aufzutragen, gehen Sie methodisch und präzise vor.
- Putz auftragen: Verwenden Sie eine Maurerkelle oder Glättkelle, um den Putz gleichmäßig auf die vorbereitete Fläche aufzutragen. Die Schichtdicke sollte der Kornstärke des Reibeputzes entsprechen. Arbeiten Sie zügig in kleineren Abschnitten.
- Strukturieren: Bevor der Putz zu trocknen beginnt, verwenden Sie ein Reibebrett, um die gewünschte Struktur zu erzielen. Führen Sie das Reibebrett in kreisenden oder geraden Bewegungen.
Tipp: Arbeiten Sie zu zweit, um Zeit zu sparen und ein gleichmäßigeres Endergebnis zu erzielen. Dies vermeidet Trocknungsansätze und beschleunigt den Prozess.
Die richtige Reibetechnik für Ihren Wunschlook
Um Ihrem Reibeputz die gewünschte Struktur zu verleihen, wählen Sie die passende Reibetechnik. Unterschiedliche Bewegungen und Werkzeuge ermöglichen vielfältige Oberflächenmuster.
- Runde Bewegungen: Führen Sie Ihr Reibebrett in kreisenden Bewegungen über den noch feuchten Putz, um eine wirbelartige Struktur zu erzielen.
- Gerichtete Bewegungen: Nutzen Sie waagerechte, senkrechte oder diagonale Bewegungen für lineare Muster. Arbeiten Sie je nach gewünschtem Muster horizontal oder vertikal.
- Individuelle Strukturen: Variieren Sie mit Kreativität und Übung die Bewegungen und kombinieren Sie Techniken für einzigartige Muster.
Praktische Tipps:
- Materialwahl: Ein Kunststoffreibebrett liefert eine robuste Struktur, während ein weicheres Brett körnigere Oberflächen hervorbringt.
- Testfläche nutzen: Probieren Sie die Techniken auf einer Testfläche aus, um sicherzustellen, dass das Ergebnis Ihren Vorstellungen entspricht.
Mit der richtigen Technik und etwas Geduld verleihen Sie Ihrem Reibeputz eine ansprechende, individuelle Struktur, die genau Ihren Vorstellungen entspricht.