Vom Dampfstrahler zum Dampfreiniger
Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich der Dampfstrahler in Handwerk und Industrie erfolgreich etabliert. Auch in anderen Bereichen wie der Wäschereinigung setzt man schon viele Jahrzehnte auf die Effizienz von Dampf, Schmutzpartikel zu lösen. Mit immer kleineren elektronischen und mechanischen Bauteilen hielt das Prinzip des Reinigens mit Dampf auch Einzug in den privaten Haushalten und bei Heimwerkern.
Realität und Werbung beim Dampfreiniger
Nicht nur verschiedene Hersteller erkannten das Potenzial, das im Dampfreiniger steckt. Vor allem die Werbebranche wird nicht müde, Dampfreiniger förmlich als wundersamen Alleskönner darzustellen. Das ist schade. Denn nicht selten wird der Dampfreiniger deshalb mit völlig überzogenen Erwartungen gekauft. Als Beispiel sei der Einsatz vom Dampfreiniger gegen Milben erwähnt.
Dafür ist der Dampfreiniger nicht geeignet
Nach wie vor wird gerne behauptet, dass der Dampfreiniger auch für solche Arbeiten oder auch nur zum Reinigen von Matratzen geeignet sei. Das stimmt allerdings nur bedingt. Folgen Sie den Links, erfahren Sie, weshalb ein Dampfreiniger dafür ungeeignet ist.
Reinigen mit dem Dampfreiniger: das Funktionsprinzip
Nicht selten landet der Dampfreiniger dann verärgert in der Ecke. Dabei ist der Dampfreiniger tatsächlich ein effizientes Hilfsmittel zum schnellen Reinigen. Dazu ist es zunächst wichtig, das Arbeitsprinzip des Dampfreinigers zu kennen:
- heißer Dampf (100 Grad Celsius und mehr) wird mit hohem Druck (bis zu 4,5 bar) und deshalb sehr schnell ausgeblasen (bis zu 180 km/h)
- Schmutzpartikel werden durch Hitze und Geschwindigkeit bzw. Druck gelöst
- das sofortige Kondensieren unterstützt die Schmutzlösung nicht nur oberflächlich
Während eine Bürste oder ein Wischmopp lediglich „von oben“ auf Schmutzpartikel einwirken kann, gelangt der Dampf teilweise in und unter den Schmutz und kondensiert hier. Dadurch löst sich der Schmutz noch besser.
Die Problematik: Schmutz wird nur thermisch-mechanisch gelöst
Anschließend muss der Schmutz mit dem Wischüberzug weggewischt werden. Hier beginnt aber auch der Teil des Reinigens mit dem Dampfreiniger, der gerne unterschlagen wird. Bestimmte Schmutzpartikel, zum Beispiel auf der Basis von Fetten, werden nicht gelöst, sondern lediglich „wischbar“. Dadurch werden solche Verschmutzungen zum Teil nur verschmiert. Das erklärt den klebrigen Belag, der nach dem Reinigen mit dem Dampfreiniger oft auf Bodenbelägen festzustellen ist. Auf Glas ist dieses Phänomen in Form von Schlieren zu sehen.
Das effiziente Reinigen mit dem Dampfreiniger
Daher ist es für viele Arbeitseinsätze mit dem Dampfreiniger empfehlenswert, beispielsweise mit einem entsprechenden Reinigungsmittel (Bodenreiniger, Glasreiniger etc.) nachzuarbeiten. Dennoch sparen Sie viel Zeit, denn der Schmutz ist ja bereits gelöst.
Nun muss er nur noch weiter gelöst werden, damit er besser abtransportiert werden kann. Vor allem können Sie so Ecken sehr gut reinigen, die nur schwer manuell erreichbar sind. Trotz des doppelten Arbeitseinsatzes ist das Reinigen nicht nur schneller, sondern auch deutlich effizienter als einzig durch das klassische Putzen.