Definition Reinwasser
Als Reinwasser gilt jede Art von gereinigtem Wasser, unabhängig von seinen Qualitätskriterien. Es ist kein technisch definierter Begriff, sondern ein Begriff des allgemeinen Sprachgebrauchs.
In der Wasseraufbereitung spricht man beispielsweise von „Rohwasser“ und „Reinwasser“ vor und nach dem Wasseraufbereitungsvorgang. Reinwasser ist also nur zuvor gereinigtes Wasser
Reinstwasser
Reinstwasser ist Wasser, das mit besonderen Methoden gereinigt wird, und nur noch sehr wenig bis gar keine Verschmutzungen aufweist. Schon destilliertes Wasser ist Reinstwasser.
Daneben gibt es technisch aber noch weitere Stufen der Wasserreinigung. So ist beispielsweise auch Mehrfach-Destillation möglich. Zweifach destilliertes Wasser, der sogenannte Bidestillatus, wird im Bereich der Arzneimittelherstellung verwendet.
Gerade die pharmazeutische Industrie benötigt oft sehr hoch gereinigtes Wasser. Auch Dreifach-Destillate sind gebräuchlich. Das Europäische Arzneimittelbuch definiert aber nur die Qualitätsanforderungen für das sogenannte „Aqua Valde Purificata“, also sehr intensiv gereinigtes Wasser.
Qualitätskriterien für hochreines Wasser
Ein wichtiges Maß für die Reinheit von Wasser ist die elektrische Leitfähigkeit. Je geringer sie ist, desto reiner ist das Wasser. Das kommt daher, dass mit der Entfernung der Verunreinigungen keine beweglichen Ladungsträger mehr zur Verfügung stehen und die elektrische Leitung nur noch über die sogenannte Autoprotolyse stattfindet.
Für Aqua Valde Purificata ist eine Leitfähigkeit von maximal 1,1 µS/cm bei einer Temperatur von 20 °C vorgeschrieben.
Daneben darf der Gesamtkohlenstoffgehalt des Wassers nicht über 0,5 mg/l liegen und der Nitratgehalt bei maximal 0,2 mg/l. Bakterielle Giftstoffe dürfen höchstens 25 ng/l ausmachen (sogenannte bakterielle Endotoxine). Abweichend von diesen Grundvoraussetzung gibt es noch einige weitere technische Grenzwerte die eingehalten werden müssen.