Kostenbeispiel: Reithalle
Beispielsituation:
- Reithalle 20 x 40 m
- durchschnittliche Ausstattung
Posten | Preis |
---|---|
Baukosten | 125.400 EUR |
Planung/Genehmigung | 22.100 EUR |
Gesamtkosten | 147.500 EUR |
pro m² | 184,38 EUR pro m² |
Weiter unten im Artikel finden Sie zudem zwei weitere Preisbeispiele, mit einer teureren und einer günstigeren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.
Kostenfaktoren
- Hallenkosten
- Planung und Baugenehmigung
- Baunebenkosten
- Amortisation
Hallenkosten
Eine einfach ausgestattete Halle im Standardmaß 20 x 40 m kostet gewöhnlich zwischen 60.000 und 80.000 EUR in einfacher Ausführung und ohne zusätzliche Ausstattung (Hallenboden, Banden, Tribüne, integrierte Boxen, Lagerräume).
Inklusive Hallenboden und einer einfachen Ausstattungen liegen die Gesamtkosten auch in günstigen Fällen meist zwischen 100.000 und 150.000 EUR. Für Hallen mit größeren Maßen oder hochwertigerer Ausstattung müssen noch deutlich höhere Kosten gerechnet werden. Mit zu berücksichtigen bei der Kostenschätzung sind immer auch die örtlichen Gegebenheiten: Bodenbeschaffenheit, Windzone und Schneelastzone haben ebenfalls zusätzlich beträchtliche Auswirkungen auf die zu erwartenden Baukosten.
Die Kosten richten sich auch insgesamt stark danach, wer mit dem Bau der Reithalle beauftragt wird. Bei spezialisierten Reithallenbauern liegen die Kosten oft etwas höher (dafür verfügen sie über sehr viel Erfahrung und hohe Kompetenz im Reithallenbau). Zimmereibetriebe bieten den Hallenbau oft zu etwas günstigeren Preisen an. Vor dem Beauftragen sollte man auf jeden Fall auf beiden Seiten Angebote für die Wunschhalle einholen und miteinander vergleichen.
Planung und Baugenehmigung
Für den Bau einer Reithalle ist zwingend eine Baugenehmigung erforderlich, damit auch eine Planung vom Architekten, der als Bauvorlageberechtigter allein den Bauantrag einreichen kann.
Genehmigungskosten. Die Kosten für eine Baugenehmigung liegen in jeder Kommune geringfügig unterschiedlich. Gewöhnlich bewegen sie sich aber im Rahmen von rund 0,5 % der Gesamtbaukosten.
Architektenhonorar. Welches Honorar der Architekt für seine Arbeit verlangen darf, ist gesetzlich in der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure) festgeschrieben. Ab einer Gesamtbausumme von 25.000 EUR sind die Vorgaben der HOAI zwingend anzuwenden.
Die Berechnung des Honorars erfolgt auf Basis der anrechenbaren Baukosten (Gesamtbaukosten) und bezieht sowohl den Schwierigkeitsgrad der Planungsaufgabe (über die Honorarzone von 1 – 5), den individuellen Planungsaufwand (über Mindest-, Mittel- und Höchstsatz) und die im Einzelnen erbrachten Leistungen von der Vorplanung über die Kostenermittlung bis hin zur Baubegleitung und Dokumentation (über Leistungsphase 1 – 9) in die Honorarberechnung mit ein. Für Laien ist das Nachschlagen in der HOAI kompliziert, man kann sich das Zustandekommen des Honorars aber jederzeit vom Architekten erläutern lassen.
Bei Nutzung aller Leistungsphasen kann als grober Richtwert von 15 – 20 % der Gesamtbaukosten als Architektenhonorar ausgegangen werden.
Baunebenkosten
Wie bei allen Bauvorhaben fallen neben den eigentlichen Baukosten auch noch Baunebenkosten an (Baustelleneinrichtung, Baustrom, Bauwasser, Finanzierungskosten, etc.). Gewöhnlich werden sie mit 15 – 20 % der Gesamtbaukosten angesetzt. Die Baunebenkosten sollten in jedem Fall entsprechend mit einkalkuliert werden.
Amortisation
Der Hallenbau verursacht einen großen Kostenaufwand. Um wirtschaftlich zu sein, sollten sich die Kosten im Lauf von rund 10 Jahren durch entsprechende Einnahmen wieder amortisiert haben. Für die meisten kleineren Reitställe ist das beim Bau einer Reithalle aber nicht gegeben und in der Praxis auch kaum realistisch. Beim Reithallenbau muss man also als kleinerer Reitstall meist damit leben, dass sich der Bau erst über sehr lange Zeiträume hinweg – wenn überhaupt – realisiert. Aus rein wirtschaftlicher Sicht lohnt sich daher eher der Bau eines einfachen Reitplatzes als der Bau einer luxuriös ausgestatteten Reithalle.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Reithalle 20 x 40 m
- luxuriöse Ausführung, umfangreiche Sonderausstattung
Posten | Preis |
---|---|
Baukosten | 255.200 EUR |
Planung/Genehmigung | 33.500 EUR |
Gesamtkosten | 288.700 EUR |
pro m² | 360,88 EUR pro m² |
Kostenbeispiel einfache Ausführung
Beispielsituation:
- Reithalle 20 x 40 m
- sehr einfache Ausführung
Posten | Preis |
---|---|
Baukosten | 88.500 EUR |
Planung/Genehmigung | 16.600 EUR |
Gesamtkosten | 105.100 EUR |
pro m² | 131,38 EUR pro m² |
Kosten sparen
Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:
- Bau eines Reitplatzes in Erwägung ziehen: geringere Kosten, gegebenenfalls auch bei kleineren Reitställen Amortisation der Kosten in überschaubaren Zeiträumen möglich
- auf aufwendige Sonderausstattungen verzichten: Ausstattung für den Reitsport (turniergeeignete Halle), luxuriös ausgeführte Beregnungsanlage, nicht zwingend notwendige Zusatzausstattungen
FAQ
Was kostet eine Reithalle?
In unserem Beispiel kostet der Bau der Reithalle 147.500 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.
Welche Faktoren beeinflussen den Preis?
Die wichtigsten Faktoren sind die gewünschte Hallengröße, die Bauweise und die Ausstattung der Halle sowie die bestehenden örtlichen Gegebenheiten (Windlast, Schneelast, Bodenbeschaffenheit, etc.). Weitere Faktoren finden Sie hier.
Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?
Kosten lassen sich sparen, indem man gegebenenfalls den Bau eines Reitplatzes als Alternative in Erwägung zieht. Beim Hallenbau sollte man auf aufwendige und nicht zwingend nötige Sonderausstattungen möglichst verzichten, sie können die Gesamtkosten schnell deutlich erhöhen. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.