Restaurieren heißt nicht «neu machen»
Die Restaurierung antiker Treppen hat nicht zum Ziel, etwas Neues zu schaffen, sondern etwas Altes zu erhalten und ansprechend zu präsentieren. Dabei dürfen gern auch Gebrauchsspuren erhalten bleiben, stellen sie doch ein Zeugnis für die vielen bereits überstandenen Jahre dar.
Allerdings wird eine antike Treppe im Zuge der Restaurierung so überarbeitet, dass sie sicher und tragfähig ist – und noch dazu wieder schön aussieht. Der Fachmann geht dabei sorgfältig vor, weil er die individuelle Note des antiken Schmuckstücks erhalten möchte.
Wer die Restaurierung seiner alten Treppe selbst durchführen möchte, sollte sich genau diese Prinzipien zu Herzen nehmen: Erhalten Sie den nostalgischen Look und nehmen Sie die nötigen Veränderungen so einfühlsam wie möglich vor.
Die Statik einer antiken Treppe wiederherstellen
Wenn die Statik der alten Treppe beeinträchtig ist, sollte auf jeden Fall ein Treppenfachmann engagiert werden. Er repariert die tragenden Elemente oder tauscht sie im Zweifelsfall auch aus. Sicherheit geht natürlich vor Ästhetik, doch beides muss sich nicht widersprechen!
Neue Teile, die sichtbar bleiben, sollten aus ähnlichem Holz – oder Metal – bestehen wie der Rest der Treppe und im Zweifelsfall optisch mit Lasuren angeglichen werden. Im schlimmsten Fall muss die gesamte Treppe ab- und wieder neu aufgebaut werden.
Die Restaurierung einer antiken Holztreppe: Diese Maßnahmen gehören dazu
Holz ist bei vernünftiger Pflege ein äußerst langlebiges Material, das durch Gebrauchsspuren sogar einen ganz speziellen Charme entwickeln kann. Doch abblätternde Lacke, herausgebrochene Teile und laut knarrende Stufen sind eher nicht erwünscht.
Die folgenden Maßnahmen dienen dazu, eine alte Holztreppe in einen Zustand zu versetzen, der sich für den Wohnraum und das private Treppenhaus eignet:
- Oberflächen schleifen und neu streichen
- alte Farbschichten mit Heißluftföhn oder Abbeizer entfernen
- Fehlstellen mit gefärbtem Holzkitt ausbessern.
- Fugen mit farbigem Acryl ausspritzen.
- knarrende Stufen befestigen oder / und mit Acryl «abfedern»
- stark beschädigte Elemente austauschen, neue Teile optisch angleichen
- Schnitzereien mit Epoxidharzmasse ergänzen
- Maserung mit Entgrauer wieder auffrischen
- mit Beize die Holzfarbe ändern
- alte Wachs- oder Ölbeschichtung auffrischen
- bei stark abgewetzten Stufen eventuell Aufdopplung mit Massivholz oder Stein
Wenn gar nichts mehr hilft, muss eine alte Treppe einer neuen Konstruktion weichen: Lesen Sie hierzu den 8. und letzten Teil unserer Serie zum Thema Treppenrenovierung.