Eigenschaften und Grad der Restfeuchte
Anhydritestrich, auch als Kalziumsulfatestrich zu bezeichnen, wird vor allem auf Fußbodenheizungen eingesetzt. Er ist weniger belastbar als Zementestrich und aufgrund fehlender Wasserfestigkeit nicht für Nassräume und im Außenbereich geeignet. Meist wird er als Fließestrich verarbeitet.
Während die Restfeuchte von Zementestrich für die Belegreife bis zu zwei Prozent betragen darf, sind es beim Anhydritestrich maximal 0,5 Prozent. Wenn Fliesen oder andere versiegelnde Bodenbeläge auf dem Estrich verlegt werden, sind 0,2 Prozent Restfeuchte die Obergrenze.
Reifungs- und Trocknungszeit
Beim Einsatz auf Fußbodenheizungen gibt es vor dem Zeitpunkt der Belegreife einen Status der sogenannten Belegreifheizen. Wenn der Estrich die Restfeuchte von 0,5 Prozent erreicht hat, darf die Heizung in Betrieb genommen werden, um die Resttrocknung zu unterstützen. Dieser Zeitpunkt ist nach sieben bis zwölf Tagen erreicht.
Zementestrich bindet hydraulisch ab, was etwa die vierfache Zeitdauer des Vorgangs der Kristallisation beansprucht, mit der Anhydritestrich abbindet. Begehbar kann der Estrich bereits nach drei Tagen sein. Folgende äußere Faktoren beeinflussen die Dauer, bis Begehbarkeit, Belegreifheizen und Belegreife erreicht sind:
- Temperatur (fünf bis 25 Grad Celsius möglich, 18 bis 21 Grad ideal)
- Sonneneinstrahlung (möglichst beschatten)
- Luftfeuchtigkeit (55 bis siebzig Prozent möglich, sechzig bis 65 Prozent ideal)
- Zugluft (möglichst vermeiden)
Messung der Restfeuchte
Es gibt nur ein zugelassenes Prüfverfahren, dass vor Ort eingesetzt werden kann. Das Messgerät für Restfeuchte nach dem Kalziumkarbid-Verfahren besteht aus einem Metallgefäß, in dem eine Estrichprobe einer chemischen Reaktion ausgesetzt wird. Über die Druckentwicklung kann auf einer Tabelle der entsprechend zugeordnete Restfeuchtewert abgelesen werden.