Kostenbeispiel: Rettungssanitäter Ausbildung
Beispielsituation:
- Ausbildung am Wohnort
- durchschnittliche Kosten
Posten | Preis |
---|---|
Ausbildungskosten | 1.790 EUR |
Berufskleidung | 150 EUR |
Gesamtkosten | 1.940 EUR |
Kostenbestandteile
- Umfang der Ausbildung und Voraussetzungen
- Kosten der Ausbildung
Umfang der Ausbildung und Voraussetzungen
Die Ausbildung zum Rettungssanitäter / zur Rettungssanitäterin ist eine berufliche Qualifikation, führt aber nicht zu einem berufsqualifizierenden Abschluss. Sie wird an einer Rettungsdienstschule absolviert und bereitet auf die Arbeit im Rettungswagen beim Krankentransport und der Notfallrettung vor.
Dabei ist ein Unterschied zu beachten zur Ausbildung zum Rettungshelfer (geringerer Ausbildungsumfang, eine Vorstufe der Rettungssanitäter-Ausbildung) und der Ausbildung zum Notfallsanitäter /Rettungsassistent (höchste Ausbildungsstufe, meist dreijährige Ausbildung)
Ausbildungsvoraussetzungen. Gefordert wird grundsätzlich ein Mindestalter von 17 Jahren, welcher Schulabschluss gefordert wird, ist je nach Rettungsdienstschule leicht unterschiedlich (gewöhnlich Hauptschulabschluss oder abgeschlossene Berufsausbildung, manchmal auch Mittlere Reife).
Vorgelegt werden müssen: ein Zeugnis über eine abgeschlossene Erste-Hilfe-Ausbildung, ein ärztliches Gutachten über die körperliche und geistige Eignung (nicht älter als 3 Monate), ein Nachweis über eine Masernimpfung und Hepatitis-B-Impfung, ein polizeiliches Führungszeugnis und der Schulabschluss-Nachweis, falls ein Sprechfunkzeugnis erworben wurde, ist dieses ebenfalls beizulegen.
Ausbildungsinhalte. Die Ausbildung umfasst insgesamt 520 Stunden und bezieht sich auf die wichtigsten medizinischen Bereiche und relevante Bereiche für die Versorgung von Patienten in Notfallsituationen:
- Anatomie, Physiologie
- Krankheitslehre
- Hygiene und Desinfektion
- Rechtskunde
- Basisdiagnostik
- notfallmedizinische Maßnahmen, lebensrettende Maßnahmen
- Notfallrettung und Krankentransport
- Organisation, Einsatztaktik, Einsatzgerätekunde, Funktheorie und Funkeinweisung
- Kommunikation und Interaktion, Teamarbeit
Ausbildungsablauf. Die Ausbildung von 520 Stunden teilt sich auf verschiedene Ausbildungsbereiche auf:
- Fachtheorie und Fachpraxis – 240 Stunden
- Klinikpraktikum (in einer Klinik der Wahl, etwa Notaufnahme, Chirurgie/Anästhesie, etc.) – 80 Stunden
- Praktikum in einer Rettungswache (Lehrrettungswache) – 160 Stunden
- Abschlusslehrgang und Prüfungen – 40 Stunden
Nach den ersten 240 Stunden erwirbt man die Qualifikation zum Rettungshelfer. An diesem Punkt kann die Ausbildung durch Ablegen der Rettungshelferprüfung (schriftlich und mündlich-praktisch) gegebenenfalls auch unterbrochen werden und der weitere Ausbildungsteil erst später fortgesetzt werden.
Bei der Vollzeitausbildung findet der schulische Teil im Allgemeinen von Montag bis Freitag ganztags statt, auch die Praktika sind gewöhnlich ganztägig. Ein berufsbegleitendes Absolvieren der Ausbildung ist daher meist nur unter Schwierigkeiten möglich, einige Rettungsdienstschulen bieten aber entsprechende Möglichkeiten über Abendkurse an.
Wer nicht am Schulort wohnt, muss sich gegebenenfalls auch noch um eine Unterkunft bemühen, für die noch zusätzliche, selbst zu tragende Kosten anfallen.
Kosten der Ausbildung
Kosten für die Schulausbildung und die Prüfungen. Die für die Schulausbildung verlangten Kosten sind je nach Rettungsdienstschule oder Ausbildungsinstitut leicht unterschiedlich, bewegen sich zumeist aber zwischen 1.500 und 2.000 EUR.
Kosten für Lernmaterial. Bei einzelnen Schulen müssen auch noch Kosten für Lehrmaterial bezahlt werden, diese Kosten bewegen sich meist zwischen 100 und 150 EUR.
Kosten für die Berufskleidung. Für die Berufskleidung (Uniform) sind bei fast allen Schulen Kosten zwischen 100 und 250 EUR zu rechnen.
Unterkunfts- und Verpflegungskosten. Wenn der schulische Teil nicht am Wohnort absolviert werden kann, muss mit zusätzlichen Unterkunfts- und Verpflegungskosten gerechnet werden. Einige Rettungsdienstschulen bieten zwar Unterkunftsmöglichkeiten in einem eingeschränkten Rahmen an, allerdings sind diese meist auch kostenpflichtig. Verpflegung wird dabei gewöhnlich nicht angeboten.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Ausbildung am Wohnort
- höhere Kosten, weitere Kosten
Posten | Preis |
---|---|
Ausbildungskosten | 1.870 EUR |
Lehrmaterial | 120 EUR |
Berufskleidung | 220 EUR |
Gesamtkosten | 2.210 EUR |
Kosten reduzieren
Um die anfallenden Kosten zu reduzieren, bieten sich mehrere Möglichkeiten:
- Förderungen nutzen
- Steuerabsetzung
Förderungen nutzen
Je nach persönlicher Situation bestehen unterschiedliche Förderungsmöglichkeiten – das kann der Bildungsgutschein sein, gegebenenfalls kommt auch BAFöG oder ein Bildungskredit infrage. In einzelnen Fällen kann man vielleicht auch die Arbeitsagentur davon überzeugen, die Ausbildung als Maßnahme zur Umschulung zu finanzieren.
Vor Ausbildungsbeginn sollte man sich am besten umfassend informieren, um einen Überblick über die bestehenden Fördermöglichkeiten zu erhalten.
Steuerabsetzung
Wer die Ausbildung aus eigenen Mitteln finanziert, kann die Ausbildungskosten steuerlich geltend machen.
FAQ
Welche Kosten verursacht die Ausbildung zum Rettungssanitäter?
In unserem Beispiel fallen für die Rettungssanitäter-Ausbildung Kosten von 1.940 EUR an. Die Gesamtkosten können je nach Rettungsdienstschule unterschiedlich liegen, weitere Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Aus welchen Kostenbestandteilen setzen sich die Kosten zusammen?
Die grundlegenden Bestandteile sind die Kosten für die theoretische Ausbildung (Grundlehrgang und Abschlusslehrgang), gegebenenfalls auch die Kosten für Prüfungsgebühren Lehrmaterialien und Berufskleidung. Bei Vollzeit-Ausbildung können auch Kosten für die Unterkunft während der Ausbildungszeit hinzukommen. Mehr zu den einzelnen Kostenbestandteilen erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
In vielen Fällen besteht eine Möglichkeit, Förderungen zu nutzen. Wer die Ausbildung aus eigenen Mitteln finanziert, kann die Ausbildungskosten steuerlich absetzen. Mehr Tipps zum Senken der Kosten finden Sie in unserem Artikel.