Wie wird Rigips am besten gestrichen?
Gipsplatten aus Rigips sind im Innenbereich überall zu finden, was nicht zuletzt an der leichten Verarbeitbarkeit und den geringen Anforderungen des Materials liegt. Sollen entsprechende Flächen gestrichen werden, muss allerdings auf die speziellen Materialeigenschaften geachtet werden. So zeichnet sich dieser Werkstoff durch eine hohe Saugfähigkeit aus, was sowohl beim Streichen als auch beim Tapezieren problematisch werden kann.
Neben der Auswahl einer passenden Farbe sollte folglich auf einen Tiefengrund zum Grundieren geachtet werden. Zusätzlich lohnt sich ein Verputzen der Oberfläche, was für einen gleichmäßigeren Anstrich sorgen kann. Zu den guten Nachrichten gehört, dass ein Streichen des Rigips danach ganz einfach ist – auch Anfänger können sich an dieses Projekt wagen.
Produktempfehlungen
Vorbereitende Arbeiten
Die Vorbereitung beim Streichen von Rigips kann aus mehreren Schritten bestehen. Zum Verspachteln von Fugen und Schraubenlöchern sollte eine geeignete Spachtelmasse sowie ein Schleifschwamm angeschafft werden. Die Haftung wird wiederum durch eine Grundierung und einen Rollputz verbessert. Beides muss auf das gipshaltige Material der Rigipsplatten angepasst werden.
Bei dieser Spachtelmasse handelt es sich um ein streichfertiges Produkt, das sich ideal für Rigips der Qualitätsstufe Q4 eignet. Es wird auf Basis von Acryldispersion hergestellt und ist zu gleichen Teilen haftfähig und elastisch. Durch die Zusammensetzung und die neutrale Farbe kann es als Untergrund für alle Farbsorten verwendet werden.
Diese Schleifsteine kommen in einem Lieferumfang von 12 Stück, sodass jeweils zwei auf die Körnungen 60, 80, 100, 120, 180 und 200 entfallen. Sie können sowohl nass als auch trocken verwendet werden, sodass sie den idealen Partner für diverse DIY-Projekte darstellen. Hinzu kommen eine einfache Reinigung und ein mögliches Recyclen nach Gebrauch.
Dieser Tiefengrund wird in einem großzügigen Gebinde von 10 l geliefert, sodass einige Quadratmeter Fläche abgedeckt werden können. Er ist nicht nur für den Innenbereich, sondern auch für den Außenbereich geeignet. Durch die verbrauchsfertige Lieferung können Sie mit der geruchsmilden und lösungsmittelfreien Grundierung direkt beginnen.
Als Putz für Rigips kommt dieser Rollputz bestens infrage. Durch die diffusionsoffenen und strapazierfähigen Eigenschaften komplementiert er die Oberflächenanforderungen, und die schneeweiße Farbe bietet einen neutralen Untergrund für strahlende Anstriche. Die Körnung ist mit 0,5 mm besonders fein – dadurch kann der Rollputz mit einer Farbrolle aufgetragen werden.
Streichen
Für das Streichen werden zwei Dinge benötigt – eine passende Farbe und passendes Werkzeug, um diese auf die Wand zu bringen. Entscheiden Sie sich am besten für Dispersionsfarbe, die die diffusionsoffene Struktur des Rigips ergänzt. Farbroller aus Lammfell sind besonders weich und verteilen den Anstrich einfach und gleichmäßig.
Wer sich eine matte und stark deckende Farbe wünscht, findet in diesem Produkt einen sehr guten Kandidaten. Die Dispersionsfarbe ist sowohl hochdeckend als auch hochergiebig, sodass Sie mit weniger Anschaffungskosten rechnen können. Gleichzeitig ist sie atmungsaktiv und strapazierfähig – selbst für Bereiche mit hohen Ansprüchen (etwa Flure und Eingangsbereiche) kommt sie daher problemlos infrage.
Dieser Farbroller aus Lammfell sorgt für einen gleichmäßigen Farbauftrag und verhindert Streifenbildung. Der Griff kann mit einem Teleskopstab ergänzt werden, wodurch sich das Werkzeug auch für das Streichen von Decken bestens eignet. Die Florhöhe beträgt 22 mm – das verhindert ein Tropfen und Spritzen auch bei dünnflüssigen Farben.
Anleitung: Rigips in 3 Schritten streichen
- Malerkrepp
- Folie oder Malerteppich
- Spachtelmasse
- Tiefengrund
- Wandfarbe
- Bürste
- Spachtel
- Schleifschwamm
- Farbrolle
- Pinsel
1. Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Streichen der Gipskartonplatten beginnen können, müssen einige vorbereitende Arbeiten getroffen werden. Sorgen Sie in einem ersten Arbeitsschritt dafür, dass die Wand sauber und frei von Schmutz und Staub ist. Eine Bürste kann helfen, den letzten Rest des Baustellenstaubs zu entfernen. Danach sind die folgenden Vorbereitungsmaßnahmen dran:
Fußboden abdecken. Sofern bereits der finale Boden verlegt ist oder der bestehende Fußboden belassen werden soll, muss er vor der Farbe geschützt werden. Legen Sie den Boden mit einer Folie oder mit einem Malerteppich aus und denken Sie daran, diese in den Ecken zu fixieren.
Fensterbänke und Rahmen abkleben. Auch die Fensterbänke und Fenster- sowie Türrahmen sollten geschützt werden. Dafür eignet sich Malerkrepp am besten. Kleben Sie die Oberflächen ab und arbeiten Sie in den Ecken besonders präzise – das erleichtert später das eigentliche Streichen ungemein.
Fugen und Schraubenlöcher verspachteln. Rigips wird in den meisten Fällen als Gipskartonplatten verbaut, die auf eine Unterkonstruktion geschraubt werden. Dadurch entstehen Fugen und Schraubenlöcher, die vor dem Streichen verspachtelt werden müssen. Verwenden Sie dafür einen speziell geeigneten Fugenspachtel und verputzen Sie diese Bereiche mit der Spachtelmasse.
Abschleifen. Durch das Spachteln entstehen wiederum Unebenheiten auf dem Rigips, die in einem nächsten Schritt abgeschliffen werden müssen. Neben elektrischen Geräten lohnen sich für kleinere Ecken und schwer erreichbare Stellen übrigens Schleifschwämme sehr gut. Mit einem Halogenstrahler können Sie außerdem prüfen, wo sich noch Schatten durch unebene Stellen bilden.
2. Optionale Schritte: Tiefengrund und Putz
Wer ein besonders schönes Ergebnis erzeugen will, sollte noch auf zwei optionale Schritte setzen. Diese sind vor allem dann sinnvoll, wenn es sich um einen Rigips der Qualitätsstufe Q3 (statt Q4) handelt oder wenn die Oberfläche noch nicht durch Farbe, Putz und Co. vorbearbeitet wurde. Zu den optionalen Schritten zählen die Grundierung und das Verputzen:
Tiefengrund auftragen. Als Grundierung für Rigips sollte ein Tiefengrund verwendet werden. Dieser verbessert die Anhaftung, verfestigt die Oberfläche und sorgt für einen Imprägnier-Effekt. Tragen Sie den Tiefengrund wie Farbe mit einem Pinsel oder einer Farbrolle auf und achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung. Einige Farben enthalten allerdings schon eine Grundierung, sodass dieser Schritt übersprungen werden kann.
Verputzen. Darüber hinaus kann das Verputzen der Rigipsplatten sinnvoll sein, wodurch sowohl die Oberfläche gefestigt als auch Strukturierungen erzeugt werden. Tragen Sie eine kleine Menge Putz mit einer Kelle auf und verteilen Sie die Masse mit einem Farbroller aus Lammfell oder einem Quast kreuzförmig. Arbeiten Sie in einer dünnen Schicht.
3. Streichen
Sobald die Vorbereitung abgeschlossen und alle aufgetragenen Materialien getrocknet sind, kann bereits das eigentliche Streichen beginnen. Wählen Sie erneut hochwertige Pinsel oder Farbrollen und tragen Sie damit eine geeignete Farbe in zwei Schichten auf. Infrage kommt beispielsweise Dispersionssilikatfarbe. Reine Dispersionsfarbe sollte gut abgewogen werden, Silikatfarben sind hingegen ungeeignet. Lassen Sie die Oberfläche zwischen den beiden Anstrichen für etwa zwei Stunden trocknen.
Mögliche Probleme & Lösungen
Mögliche Probleme bei der Vorbereitung. Ecken und Kanten können manchmal kompliziert sein, wenn es um das Streichen und ein optimales Annehmen der Farbe geht. Bearbeiten Sie diese Stellen mit einem Schleifschwamm vor, um die Oberfläche anzurauen. Dadurch lassen sich Tiefengrund und Anstrich an den schwer zu erreichenden Stellen leichter auftragen.
Mögliche Probleme beim Streichen. Ein üblichen Problem beim Streichen von Rigips stellen eine schlechte Deckkraft der Farbe oder unschöne Farbunterschiede dar. Üblicherweise lassen sich diese Merkmale auf eine geringe Qualitätsstufe des Werkstoffes zurückführen. Probieren Sie, dieses Problem durch ein neuerliches Überstreichen zu beheben, da der Rigips die Farbe zu stark aufgesaugt haben könnte.
FAQ
Was bedeuten die Stufen Q1 bis Q4 beim Rigips?
Mit den Bezeichnungen Q1 bis Q4 werden die Qualitätsstufen des Rigips angegeben. Q1 eignet sich beispielsweise nur für Beläge, während Q3 schon für matte nichtstrukturierte Anstriche infrage kommt. Den besten Anstrich erhalten Sie auf Q4, was als höchste Güte gilt.
Wie wird Rigips im Badezimmer gestrichen?
Im Badezimmer muss darauf geachtet werden, dass die Gipskartonplatten vor Feuchtigkeit geschützt werden. Neben der Verwendung eines Tiefengrunds, einer Vorstrichfarbe einer Feuchtraumfarbe müssen auch die Fugen zwischen den Rigipsplatten mit Silikon oder Spachtelmasse verschlossen werden.
Kann direkt auf Rigips gestrichen werden oder ist eine Grundierung nötigt?
Rigipsplatten bestehen aus Gips und Kartonage, was diesen Baustoff extrem saugfähig macht. Er nimmt die Farbe stark an, sodass ohne Grundierung nicht nur die Leuchtkraft des Anstrichs verloren gehen kann, sondern auch Risse in der Farbe entstehen können. Setzen Sie daher auf jeden Fall auf einen passenden Tiefengrund.
Wie streicht man Rigips am besten?
Rigipswände und -decken lassen sich am besten streichen, indem Sie zuerst alle Fugen und Schraubenlöcher verspachteln und abschleifen. Danach sollte die Oberfläche mit Tiefengrund vorbearbeitet und angeschliffen werden. Danach kann bereits gestrichen werden.