Was ist ein Ringanker?
Ist von einem Ringanker die Rede, so handelt es sich um U-förmige Metallteile, die in die Armierung der Bodenplatte (oder in eine Geschossdecke) integriert werden. Sie sind zumeist im Mauerwerksbau zu finden und halten die Bodenplatte zugsicher zusammen, indem sie Last-, Zug- und Schubkräfte aufnehmen und über die Bewehrung verteilen.
Sind Ringanker für jede Bodenplatte vorgeschrieben?
Ob Ringanker für die Bodenplatte benötigt werden oder nicht, können Sie nicht selbst entscheiden – stattdessen muss ein Statiker bestimmen, ob diese zusätzliche Absicherung gegen seitliche Zugkräfte notwendig ist oder nicht. Als Grundlage gilt dabei die DIN-Norm 1053-1.
Prinzipiell lässt sich sagen, dass Ringanker für Häuser mit mehr als zwei Vollgeschossen vorgeschrieben sind. Das gilt auch dann, wenn die Länge der Verwandlungen mehr als 18 Meter beträgt und wenn Wände um mehr als 60% im Bezug auf die Gesamtlänge geöffnet sind.
Wie hoch sollte ein Ringanker für die Bodenplatte sein?
Die richtige Ausführung der Ringanker ist von der Dicke der Bodenplatte und von der eingesetzten Bewehrung abhängig, sodass die Berechnung ebenfalls in die Expertise eines Statikers fallen sollten. In den meisten Fällen befinden sich Ringanker mit einer Höhe zwischen 110 und 400 mm im Stahlbeton. Der Materialdurchmesser liegt bei mindestens 10 mm.
Wie werden Ringanker für die Bodenplatte platziert?
Ringanker müssen – wie der Name es bereits verrät – ringförmig in die Bodenplatte eingebracht werden, um die Zugkräfte ohne Unterbrechung ableiten zu können. Sie werden in die Schalung der Bodenplatte gesetzt und dann in den WU-Beton eingegossen.
Um die Druckkräfte auf die Bewehrung aus Armierungsstahl verteilen zu können, müssen sie außerdem mit den Stahlmatten im Inneren der Bodenplatte verbunden werden. Für Bereiche, an denen sich später Türen im Gebäude befinden sollen, sind außerdem Längsbewehrungen vorgesehen.