Welche Aufgabe hat der Ringbalken in der Giebelwand?
Wie an den Traufseiten muss auch an der Giebelwand eine Lastabtragung erfolgen. Sie ist häufig geringer als an den Traufseiten und kann im Einzelfall (ohne Fenster) auch ohne Ringbalken bewerkstelligt werden. Neben der Lastabtragung sind auch Schub- und Zugkräfte (Wind) zu berücksichtigen. Die stärksten Kräfte treten an den Gebäudeecken auf, so dass an der Giebelseite ein Ringbalken oder ein Ringanker in der Betondecke angeschlossen werden muss. Unterhalb der Mittelpfette bildet ein trapezförmiger Ringbalken oft gleichzeitig einen Fenstersturz.
Wie wird der Ringbalken der Giebelwand gedämmt?
Die Gefahr von Wärmebrücken am Ringbalken ist nicht unerheblich. Daher ist bei der Planung und Ausführung von Dämmmaßnahmen besondere Sorgfalt geboten. Der hohe Stahlanteil des Ringbalkens kühlt stark aus. Eine Außendämmung vermindert diese Abkühlung, die bis zum Tauwasserausfall führen kann. Der Bauherr sollte die Dämmmaßnahmen genau überwachen und die Zuständigkeiten der Gewerke (Mauerwerk, Dach) klar definieren. Nach DIN 4108 darf an der Innenwand im Bereich des Ringbalkens eine Mindesttemperatur von 12,6 Grad Celsius nicht unterschritten werden.
Wie wird ein Ringbalken nachträglich in die Giebelwand montiert?
In älteren Bestandsgebäuden sind Ringbalken nicht immer vollständig oder gar nicht vorhanden. Bei der Ertüchtigung und Sanierung spielt der Unterbau eine entscheidende Rolle. Nimmt er die Dachaussteifung auf, kann durch nachträgliche Verankerungen an den Fußpunkten eines später eingebauten Ringbalkens oder Ankers eine statisch ausreichende und zuverlässige Lastabtragung erreicht werden. Eine statische Berechnung ist immer erforderlich.
Welches Dach braucht einen Ringbalken an der Giebelwand?
Das statische System eines Sparrendaches beruht im Wesentlichen auf den Pfetten. Sie bilden die Querauflager für die Sparren und sind damit die entscheidenden statischen Tragelemente. Ein Ringbalken wird ohne Unterbrechung bis zur Firstpfette, bis zur Mittelpfette oder von Fußpfette zu Fußpfette geführt. Bei der Berechnung des Sparrendaches ist das Eigengewicht einschließlich der Eindeckung und die Belastung der Giebelseiten durch Wind und Schubkräfte zu berücksichtigen. Für alle Dachformen sind Ringbalken erforderlich.