Was sind rissüberbrückende Fassadenfarben und wie funktionieren sie?
Rissüberbrückende Fassadenfarben sind spezielle Beschichtungen, die entwickelt wurden, um Risse in Fassaden zuverlässig zu überdecken und gleichzeitig vor neuen Schäden zu schützen. Diese Farben sind besonders elastisch und können Bewegungen der Gebäudestruktur aufnehmen, wodurch sie verhindern, dass bestehende Risse sich vergrößern oder neue Risse entstehen.
Die wesentlichen Eigenschaften dieser Farben sind:
- Elastizität und Flexibilität: Rissüberbrückende Farben enthalten elastische Polymer-Bindemittel, wie Acrylat-Dispersionen, die es der Farbe ermöglichen, sich mit den Bewegungen der Fassade auszudehnen und zusammenzuziehen. Dies macht sie besonders geeignet für den Einsatz auf Untergründen, die durch Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ständigen Bewegungen ausgesetzt sind.
- Faserverstärkung: Viele dieser Farben sind mit Mikrofasern versetzt, die ihre mechanische Stabilität erhöhen. Diese Fasern agieren wie ein internes Verstärkungsnetz, das zusätzliche Spannungen aufnimmt und verteilt, wodurch die Überbrückung auch breiterer Risse erleichtert wird.
- Risssanierung gemäß BFS-Merkblatt: Diese Farben sind geeignet zur Überbrückung von Rissen der Kategorien A1, A2 und B1 und können in Kombination mit einer Gewebearmierung sogar Risse der Kategorie B2 sanieren. Dies stellt sicher, dass eine breite Palette an Rissarten effektiv behandelt werden kann.
Durch die Verwendung dieser innovativen Produkte können Sie langanhaltenden Schutz und eine ansprechende Optik Ihrer Fassade gewährleisten, selbst unter herausfordernden Witterungsbedingungen.
Welche Arten von rissüberbrückenden Fassadenfarben gibt es?
Bei rissüberbrückenden Fassadenfarben können Sie zwischen verschiedenen Typen wählen, je nach den spezifischen Anforderungen Ihrer Fassade und der Art der Risse:
- Dispersionfarben auf Acrylat-Basis: Diese Farben sind wasserverdünnbar und zeichnen sich durch eine gute Elastizität und Rissüberbrückung aus. Sie sind häufig faserverstärkt, um mechanische Stabilität zu erhöhen, und eignen sich besonders für kleinere Risse. Zusätzlich bieten sie Schutz gegen Algen und Pilze.
- Siliconharzfarben: Siliconharzfarben zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Wasserdampfdurchlässigkeit aus. Sie sind besonders geeignet für die Überbrückung breiterer Risse und bieten zudem Hochwasserschutz und eine geringere Verschmutzungsneigung.
- Elastomerfarben: Diese Fassadenfarben sind besonders elastisch und plasto-/kälteelastisch. Sie bieten eine herausragende Dehnbarkeit, um selbst bei extremen Temperaturen Bewegungen und Risse im Untergrund aufzufangen.
Die Auswahl der passenden Farbe hängt nicht nur von der Art und Breite der Risse ab, sondern auch von den individuellen Umgebungsbedingungen und Anforderungen an die Fassade. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, um die beste Lösung für Ihr Projekt zu finden.
Anwendung von rissüberbrückenden Fassadenfarben
Um Ihre Fassade optimal zu schützen und optisch aufzuwerten, ist die korrekte Anwendung der rissüberbrückenden Fassadenfarbe entscheidend. Befolgen Sie die nachstehenden Schritte und Hinweise:
- Vorbereitung der Fassade: Säubern Sie die Fassade gründlich, indem Sie Schmutz, Staub und lose Putzteile entfernen. Eine saubere Oberfläche ist essenziell für die Haftung der Farbe.
- Rissvorbehandlung: Füllen Sie vorhandene Risse, insbesondere Haar- und Schwindrisse, mit der Fassadenfarbe. Verwenden Sie hierfür einen festen Pinsel und arbeiten Sie die Farbe gut in die Risse ein. Bei Rissbreiten von weniger als 0,2 mm ist dies besonders effektiv.
- Grundierung: Tragen Sie eine passende Grundierung auf, um die Haftung der Fassadenfarbe zu verbessern. Achten Sie darauf, dass die Grundierung diffusionsoffen und spannungsarm ist, um die Bildung neuer Risse zu minimieren.
- Farbauftrag: Streichen oder rollen Sie die Fassadenfarbe großzügig und gleichmäßig auf die vorbereitete Fläche. Mischen Sie die Farbe vorab gründlich, besonders bei größeren Flächen, um Farbschwankungen zu vermeiden.
- Mehrfachanstrich: Bei Bedarf, insbesondere bei tieferen oder größeren Rissen, tragen Sie die Farbe in mehreren Schichten auf. Lassen Sie zwischen den einzelnen Anstrichen genügend Trocknungszeit (mindestens 24 Stunden), um eine optimale Deckkraft und Haftung zu gewährleisten.
- Trocknung und Nacharbeit: Nach dem letzten Anstrich sollte die Farbe vollständig durchtrocknen. Beachten Sie die Herstellerangaben zur Trocknungszeit, die je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit variieren kann. Entfernen Sie anschließend eventuelle Farbspritzer sofort mit klarem Wasser.
Durch diese schrittweise und sorgfältige Anwendung der rissüberbrückenden Fassadenfarbe erhöhen Sie die Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit Ihrer Fassade erheblich. Sie schützen effektiv vor Feuchtigkeitseintritt und beugen weiteren Rissbildungen vor, was zu einer langanhaltenden und ansprechenden Optik beiträgt.