Kostenbeispiel: Rohbaukosten
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m² Wohnfläche
- einfache Ausführung
- durchschnittliche Baukosten
Posten | Preis |
---|---|
Gesamtbaukosten | 357.000 EUR |
Rohbaukosten | 160.650 EUR |
je m² Wohnfl. | 1.147,50 EUR |
Kostenbestimmende Faktoren
Rohbau-Definition. Unter dem Begriff „Rohbau“ wird die gesamte äußere Hülle des Gebäudes verstanden, gewöhnlich inklusive Dachstuhl. Die äußere Hülle ist damit noch nicht vollständig, es fehlen Außen- und Innenputz, die Dacheindeckung und der Trockenausbau.
In einigen Fällen wird von einem „erweiterten“ Rohbau gesprochen, wenn diese Arbeiten an der Außenhülle ebenfalls bereits abgeschlossen sind.
Der zweite große Kostenpunkt beim Hausbau sind die Innenausbau-Kosten.
Verhältnis zu den Baukosten. Die Kosten für den Rohbau machen rund 40 – 50 % der Gesamtbaukosten aus.
Bei durchschnittlichen Baukosten von 2.000 bis 4.000 EUR pro m² Wohnfläche kann damit also von durchschnittlich 800 – 2.000 EUR pro m² Wohnfläche als Rohbaukosten ausgegangen werden.
Für die Kosten sind vor allem drei Faktoren bestimmend.
- Größe des Hauses
- Individuelle Ausführung
- Eigenleistungen
Größe des Hauses
Die Größe des Hauses – entweder ausgedrückt in Quadratmetern Wohnfläche oder Bruttogeschossfläche – ist der Hauptfaktor für die Kosten. Je größer das Haus, desto höher auch die Rohbaukosten.
Individuelle Ausführung
Individuelle Ausführung. Die individuelle Ausführung des Hauses ist der zweite wichtige Kostenfaktor bei den Rohbaukosten. Komplizierte Grundrisse, aufwendig unterteilte Keller (anstatt einer einfachen Bodenplatte und Verzicht auf Unterkellerung), komplizierte Dachgeometrien und teure Dachformen wie etwa ein Walmdach können die Rohbaukosten erheblich verteuern.
Bauweise. In geringem Umfang spielt auch die Bauweise (z. B. Massivbauweise, Holzständerbauweise, Fertigbauweise) eine Rolle für die Kosten, besonders auch die Kosten für die im Einzelfall verwendeten Baumaterialien.
Eigenleistungen
Wie bei den meisten Bautätigkeiten entfallen rund 60 % der Kosten auf Arbeitsleistungen. Sind beim Bau Eigenleistungen mit eingeplant, lassen sich diese Kosten etwas senken – entsprechende Fähigkeiten und ausreichendes Zeitbudget vorausgesetzt.
Kostenbeispiel aufwändige Ausführung
Beispielsituation:
- Einfamilienhaus, 140 m² Wohnfläche
- einfache Ausführung
- durchschnittliche Baukosten
Posten | Preis |
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Gesamtbaukosten | 539.000 EUR |
Rohbaukosten | 241.000 EUR |
je m² Wohnfl. | 1.721,43 EUR pro m² |
Kosten senken
Um die Baukosten zu reduzieren und unnötige Kosten zu vermeiden, gibt es einige Möglichkeiten:
- kostengünstig planen: z. B. Budgetvorgabe für den planenden Architekten
- Eigenleistungen erbringen: bei ausreichenden Kenntnissen und ausreichendem Zeitbudget, nach Absprache mit den ausführenden Betrieben
- Muskelhypothek nutzen: bis zu 15 % der Gesamtbaukosten können als Eigenkapital gewertet werden, wenn Eigenleistungen erbracht werden – verbessert die Finanzierungssituation häufig deutlich
FAQ
Wie hoch sind die Rohbaukosten?
Die Kosten für die Errichtung des Rohbaus lassen sich nicht pauschal beziffern – sie hängen immer von der Größe des Hauses und der individuellen Ausführung ab. Hinweise zu Ausführungsarten und einige Kostenbeispiele finden Sie in unserem Artikel.
Was bestimmt besonders die Kosten für den Rohbau?
Die Kosten für den Rohbau hängen vor allem von der geplanten Hausgröße, und der geplanten Ausführung des Hauses (Bauweise, Keller, Dachform, etc.), sowie vom Ausmaß der erbrachten Eigenleistungen ab. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel.
Wie lassen sich die Kosten senken?
Die Rohbaukosten lassen sich verringern, indem von Anfang an kostenbewusst geplant wird und in möglichst großem Umfang Eigenleistungen mit eingeplant werden. Bei einem hohen Maß an Eigenleistungen lässt sich dann auch die sogenannte „Muskelhypothek“ nutzen. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel.