Individuelle innenarchitektonische Lösungen
Freiliegende Leitungen und Rohre sind selten eine Zierde. Wer eine Rohrverkleidung selber bauen möchte, findet in Gipskarton einen idealen Werkstoff. Er kann eine rechtwinklige Ummantelung bilden oder als Wandteil montiert werden.
Beliebte Lösungen sind Podeste, verbreiterte Fußleisten und Vorstellwände. Unter der Decke verlaufende Rohre lassen sich durch Abhängen verbergen. Das Verkleiden wird auch als abkoffern bezeichnet. Geschickte Planung und Integration kann die Verkleidung selber kaschieren. Der „Eingriff“ wird später als Wandteil wahrgenommen.
Im Handel sind vorgefertigte l- und u-förmige Formbauteile erhältlich. Für individuelle Konstruktionen und Maße lassen sich mit ein wenig Geschick Formteile auch gut aus Platten selber bauen. Kreative Lösungen mit gleichzeitiger indirekter Beleuchtung lassen sich an einer Decke mit einem Deckefries umsetzen.
Formteile selber herstellen
Wenn Formteile entstehen sollen, wird die Technik des Faltens von Gipskarton angewendet. Bei diesem Vorgehen wird an der Knickstelle eine v-förmige Ausfräsung vorgenommen. Die Nut lässt die Kartonage auf der hinteren Seite der Gipskartonplatte stehen. Durch die beiden Nutschenkel im 45-Grad-Winkel kann der Gipskarton zu einer Ecke mit 90 Grad gefaltet werden.
Als Unterbau wird in den meisten Fällen eine Holzlattenkonstruktion gewählt. Senkrechte Verkleidungselemente lassen sich auch ohne Unterkonstruktion direkt an der Wand verschrauben.
Dämmung und Isolation
Wenn Heißwasserleitungen und Rohre verkleidet werden, bietet sich eine Wärmedämmung im Hohlraum an, um Energie zu sparen. Geräuscherzeugende Wasserrohre können schallgedämmt werden.
Schiefes Mauerwerk kaschieren
Im Zuge einer Rohrverkleidung aus Gipskarton kann gleichzeitig schiefes, schräges und unebenes Mauerwerk versteckt werden. Ein hilfreiches Werkzeug ist ein Dreiachsenlaser.
Natürlich kann mit ein wenig mehr Aufwand auch mit einem Lot und einer Wasserwaage ausgerichtet und gearbeitet werden.