Rohrinnensanierung – Verfahren
Grundsätzlich bestehen die meisten Trinkwasserleitungen aus verzinkten Stahlrohren. Im Lauf der Zeit bilden sich im Inneren des Rohrs Ablagerungen.
Diese Ablagerungen stammen von Korrosionsprodukten des Materials. Schreitet das Ausmaß der Ablagerungen fort, kann es zu Lecks in den Rohren (Wasserrohrbruch) aber auch zu vermindertem Durchfluss kommen.
Stark geschädigte Rohre müssen getauscht werden, bei geringeren Schäden wird das Rohrinnere mit einem Beizverfahren von allen Ablagerungen gereinigt und dann mit einer Schicht aus Epoxidharz versiegelt.
Hinweise auf geschädigte Rohre
Einen deutlichen Hinweis auf geschädigte Rohre kann ein erhöhter Eisengehalt im Trinkwasser sein, daneben aber auch rot oder rotbraun gefärbtes Wasser. Diese Färbung entsteht durch Rost.
Mit der Zeit wird die schützende Zinkschicht von der Innenseite der Rohre abgetragen. Dadurch wird vermehrt Eisen an das Trinkwasser abgegeben. Der Eisengehalt ist auch mittels Teststreifen einfach messbar.
Nach einigen Jahren und Jahrzehnten kann man auch grundsätzlich davon ausgehen, dass eine Schädigung wahrscheinlich ist. Je nach Wasserzusammensetzung und pH-Wert des Wassers kann das auch schon sehr früh auftreten.
Regelwerke
Ganz wichtig ist für das Verfahren die vom Umweltbundesamt herausgegebene Beschichtungsrichtlinie. Sie regelt, welche Beschichtungen auf der Rohrinnenseite geeignet und damit zulässig sind. Andere Beschichtungen sollten nicht verwendet werden. Derzeit existiert aber keine Beschichtung, die den strengen Vorgaben des Umweltbundesamtes auch wirklich gerecht wird.
Für eine korrekte Durchführung der komplizierten Sanierung gibt es Regeln von der DVGW. Diese sind aber, weil die Nachhaltigkeit und die Verträglichkeit des Verfahrens immer noch umstritten sind, derzeit außer Kraft gesetzt.
Zwei Inhaltsstoffe von Epoxidharz, Bisphenol A und Epichlorhydrin gelten als nicht unbedenklich. Darüber gibt es aber immer noch eine wissenschaftliche Kontroverse.