Wer trägt die Kosten bei einer Rohrverstopfung?
Die Verantwortlichkeit für die Kosten der Beseitigung einer Rohrverstopfung hängt im Wesentlichen von der Ursache ab. Grundsätzlich ist der Vermieter verpflichtet, die Instandhaltung des Gebäudes sicherzustellen. Das bedeutet, er muss auch für die Kosten aufkommen, wenn die Verstopfung auf bauliche Mängel oder Verschleiß zurückzuführen ist. Beispiele dafür sind:
- Konstruktionsfehler oder fachkundige Installation der Rohre,
- Verschleiß durch verrostete oder verengte Rohre,
- Natürliche Ursachen wie Kalkablagerungen oder Wurzeleinwuchs.
Ist jedoch das Fehlverhalten des Mieters Ursache der Verstopfung, wie etwa die Entsorgung von Hygieneartikeln, Essensresten oder Fett im Abfluss, muss der Mieter die Kosten übernehmen. Diese Regelung gilt auch, wenn der Mieter durch fachkundige Eigenversuche bei der Behebung der Verstopfung zusätzliche Schäden verursacht. Der Vermieter trägt die Beweislast und muss nachweisen, dass der Mieter die Verstopfung verursacht hat.
In einigen Fällen können auch Versicherungen, wie die Wohngebäudeversicherung, die Kosten decken, abhängig von den individuellen Versicherungsbedingungen.
Wann ist der Mieter für die Rohrverstopfung verantwortlich?
Mieter können für die Kosten einer Rohrverstopfung haftbar gemacht werden, wenn nachweislich eine fachkundige Nutzung der Sanitäranlagen vorliegt. Häufige Ursachen sind:
- Falsche Abfallentsorgung: Hygieneartikel, Babywindeln oder Katzenstreu können die Rohrleitungen blockieren und sollten im Restmüll entsorgt werden.
- Fettablagerungen: Das Ausgießen von Speiseöl oder flüssigem Fett in den Abfluss führt zu Verstopfungen, da Fette im Rohrinneren erstarren und sich ablagern.
- Essensreste: Lebensmittelreste im Abfluss können sich ansammeln und das Rohr verstopfen.
- Übermäßige Nutzung von Toilettenpapier: Große Mengen Toilettenpapier können zu Verstopfungen führen; es ist ratsam, mehrfach zu spülen, wenn viel Papier verwendet wird.
Diese fachkundige Nutzung kann als Vertragsverletzung gewertet werden und zur vollen Kostenübernahme durch den Mieter führen. Besonders in Mehrfamilienhäusern ist der Nachweis schwierig, doch ist der Verursacher eindeutig identifizierbar, trägt dieser die Kosten. Um rechtlich abgesichert zu sein, sollten Sie Hygieneartikel und Fettreste ordnungsgemäß entsorgen sowie die Sanitäranlagen pfleglich behandeln.
Beweispflicht und Haftung bei Eigenverschulden
Bei einer Rohrverstopfung ist es entscheidend, die Verantwortlichkeiten klar zu regeln. Der Vermieter muss nachweisen, dass eine schuldhafte Verursachung durch den Mieter vorliegt, bevor diesem die Kosten auferlegt werden können.
Verursacht der Mieter weitere Schäden durch eigenmächtige Reparaturversuche, haftet er für diese Schäden. Es wird empfohlen, bei einer Verstopfung den Vermieter umgehend zu informieren und auf seine Anweisungen zu warten.
Folgende Punkte sollten beachtet werden:
- Dokumentation: Fotografieren oder filmen Sie die verstopfte Stelle und informieren Sie den Vermieter sofort.
- Fachgerechte Hilfe: Beauftragen Sie einen Notdienst nur nach Rücksprache mit dem Vermieter, außer in echten Notfällen wie drohenden Überschwemmungen.
- Vermeidung von Eigenverschulden: Versuchen Sie eine Verstopfung vorsichtig zu beheben oder beauftragen Sie nach Absprache mit dem Vermieter eine Fachkraft.
Diese Maßnahmen schützen Sie vor Missverständnissen und potenziellen zusätzlichen finanziellen Belastungen.
Was tun bei einer Rohrverstopfung?
Tritt eine Rohrverstopfung auf, können Sie zunächst selbst einige Maßnahmen ergreifen:
- Mechanische Methoden anwenden: Ein Pümpel oder eine Rohrreinigungsspirale kann hilfreich sein. Stellen Sie den Pümpel über den Abfluss und bewegen ihn mehrfach auf und ab. Alternativ führen Sie eine Spirale vorsichtig ins Rohr ein und drehen diese, bis die Blockade gelöst ist.
- Hausmittel einsetzen: Natron oder Backpulver in Kombination mit Essig kann kleinere Verstopfungen beseitigen. Geben Sie etwa drei bis vier Esslöffel Natron oder Backpulver in den Abfluss und gießen Sie etwa 200 ml Essigessenz hinzu. Lassen Sie die Mischung einwirken und spülen Sie anschließend mit kochendem Wasser nach.
- Chemische Reiniger in Erwägung ziehen: Falls mechanische und natürliche Methoden nicht ausreichen, können chemische Rohrreiniger verwendet werden. Beachten Sie dabei stets die Gebrauchsanweisungen und verwenden Sie diese Mittel sparsam, da sie umweltschädlich und aggressiv gegenüber Rohrmaterialien sein können.
- Professionelle Hilfe rufen: Führt keine der vorgenannten Methoden zum Erfolg oder ist die Verstopfung besonders hartnäckig, sollten Sie eine professionelle Fachkraft hinzuziehen. Dies kann größere Schäden an den Rohren verhindern.
Wenn Sie eine Fachkraft benötigen:
- Dokumentation: Erstellen Sie Fotos oder Videos der verstopften Stelle, um den Zustand zu dokumentieren. Dies kann nützlich sein bei Fragen zur Verantwortlichkeit oder Kostenerstattung.
- Kosten: Bedenken Sie, dass die Kosten für professionelle Hilfe je nach Schweregrad und Aufwand variieren können.
Diese Schritte können die Verstopfung schnell beseitigen und teurere Folgeschäden vermeiden. Regelmäßige Pflege und Reinigung des Abflusses kann zukünftigen Verstopfungen vorbeugen.