Rohwasser bei der Trinkwasseraufbereitung
Bevor Wasser zu Trinkwasser aufbereitet ist, das der Trinkwasserverordnung entspricht, wird es als sogenanntes Rohwasser gefördert.
Rohwasser ist damit unverarbeitetes Wasser im Ausgangszustand. Das kann entweder gefördertes Grundwasser sein, aber auch das sogenannte Uferfiltrat. In weniger häufigen Fällen wird als Rohwasser in Deutschland auch See- oder Talsperrenwasser verwendet. Für die Trinkwassergewinnung wird in Deutschland aber vorwiegend Grundwasser verwendet.
Es ist das qualitativ beste Rohwasser, das zur Verfügung steht. Bei Flusswasser sind – auch beim Uferfiltrat – zahlreiche Verschmutzungen vorhanden, die oft noch aufwändig beseitigt werden müssen. Da Flüsse für Verschmutzungen generell sehr anfällig sind, ist die Qualität des Rohwassers oft schwankend.
Bei Seen und Talsperren ist häufig die Entnahmemenge begrenzt. Seewasser kann nur in der Menge der natürlichen Zuflüsse entnommen werden, bei Talsperren ist oft der stark schwankende Wasserspiegel ein Hindernis.
Rohwasser bei der Umkehrosmose-Anlage
Bei Umkehrosmoseanlage wird das Ausgangswasser ebenfalls als Rohwasser bezeichnet. Es wird nach dem Filtervorgang in das sogenannte Konzentrat (die hochkonzentrierte Lösung, die alle Verschmutzungen enthält) und das Permeat (das gereinigte Wasser) getrennt.
Rohwasser bei Lebensmitteln
Im Bereich der Lebensmitteltechnologie wird ebenfalls von Rohwasser gesprochen. Gemeint ist hier aber der Wassergehalt von Lebensmitteln. Jedes Lebensmittel lässt sich in einen Trockenmasse Anteil und einen Anteil Rohwasser teilen.
Bei Weichkäse wird das durch die Bezeichnung „F.i.Tr.“ deutlich: Der Fettgehalt bezieht sich hier auf die Trockenmasse, nicht auf den gesamten Käse. Das macht, gerade bei Weichkäse, rechnerisch einen hohen Unterschied. Deshalb wird immer das „Fett in der Trockenmasse“ auf der Verpackung angegeben.