Wirkungsweise von Rostumwandlern
Rostumwandler bedienen sich allesamt des gleichen Wirkstoffs: Phosphorsäure. Seine Wirkung ist immer berechenbar und vorhersehbar, da Rost immer die gleiche chemische Zusammensetzung hat: Nur Eisenmetalle rosten, und der rötliche Rost, den wir kennen ist immer FeOOH.
Daneben gibt es zwar noch andere ähnliche Verbindungen aus Eisenoxid, die fallweise auch auftreten können, wie etwa Hammerschlag. Diese Oxidverbindungen (sie sind schwarz und magnetisch) sind aber ungefährlich und brauchen nicht weiter beachtet zu werden.
Phosphorsäure wandelt das FeOOH, das eine poröse und abblätternde Oberfläche bildet über eine chemische Reaktion in stabile Eisenphosphate um. Sie haben eine dunklere Farbe, und bilden eine feste und durchgehende, nicht poröse Oberfläche. Sie sind daher auch überlackierbar.
Problem der Stoffmengen
Ein Problem beim Wundermittel Rostumwandler gibt es aber: die Reaktion läuft immer konstant mit den gleichen Mengen ab. Auf eine bestimmte Menge Rost muss eine bestimmte Menge Phosphorsäure kommen. Andernfalls bleibt entweder Rost, oder Phosphorsäure übrig.
Ersteres ist weitaus problematischer, da die Verrostung damit fortschreitet. Ein Überschuß an Phosphorsäure führt aber auch dazu, dass die Lackierung – etwa beim Auto – danach Mängel aufweisen kann.
Eine echte Lösung gibt es dafür nicht – außer immer genug Rostumwandler aufzutragen. Das ist vor allem beim Unterboden des Fahrzeugs wichtig, wo die Korrosion unbedingt völlig gestoppt werden soll.
Achtung: Nicht immer ein Schutz gegen Durchrosten
Auch wenn Sie an sichtbaren Roststellen Rostumwandler auftragen, bedeutet das nicht, dass Sie tatsächlich immer einen Schutz gegen Durchrosten haben. Gerade bei Fahrzeugen können Bleche durch die Feuchtigkeit von innen her durchrosten – vor allem dann, wenn die Hohlraumversiegelung nicht ausreichend oder nicht mehr intakt ist.
Wenn Sie außen Rost sehen, bedeutet das oft, dass das Blech von innen her schon durchgerostet ist. Überprüfen Sie das immer zuerst, bevor Sie mit Rostumwandler arbeiten. In manchen Fällen werden Sie den Rost auch zusätzlich von der Innenseite her bekämpfen müssen – vor allem bei den Radläufen.
Arbeitsanleitung beachten
Rostumwandler bestehen zwar immer aus dem selben Hauptwirkstoff, daneben kommen aber unterschiedliche Hilfsstoffe zum Einsatz, die die Reaktion verändern oder beschleunigen sollen. Halten Sie sich deshalb immer genau an die Anleitung des Herstellers und an die empfohlene Verarbeitungsweise.
Abwaschen vermeiden
Bei einigen Rostumwandlern wird verlangt, dass Sie nach dem Auftragen und Aushärten noch Reste mit Wasser abwaschen sollen. Da dies kaum hundertprozentig gelingen kann, vor allem nicht an unzugänglichen Stellen, verzichten Sie schon beim Kauf auf diese Art von Rostumwandler. Es gibt genug andere Produkte, wo Sie danach nichts mehr mit Wasser abwaschen müssen.
Je weniger Rost desto besser
Entfernen Sie vor der Anwendung des Rostumwandlers möglichst allen losen Rost. Dadurch wird die sich bildende Schicht stabiler, außerdem sinkt das Risiko, dass noch aktiver Rost verbleibt.
Am besten wäre es, wenn Sie vor dem Einsatz des Rostumwandlers ein gründliches mechanisches oder chemisches Entfernungsverfahren anwenden. Dadurch wird das Risiko neuerlicher Rostbildung deutlich gesenkt.