Geeignete Sägeblätter zum Schärfen
Grundsätzlich kann man alle Sägeblätter schärfen, bei denen die Zähne nicht mit Hartmetall bestückt sind.
Diese harten Metalle sind mit herkömmlichem Schleifzubehör nicht mehr zu schleifen, da sie mindestens genauso hart sind, wie übliche Schleifwerkzeuge und Feilen. Oft sind sie sogar härter, wie bei den meisten Hartmetallsägen.
Würde man versuchen, ein solches besonders hartes Metallsägeblatt zu schärfen, würde eher Material von der Feile abgetragen als vom Sägeblatt. Gewöhnlicher Werkzeugstahl, der nicht besonders gehärtet ist, lässt sich aber problemlos schärfen.
Vorteile ungehärteter Sägeblätter
Sägeblätter aus Chrom-Vanadium-Stahl haben durchaus ihren Vorteil. Ihre Standzeiten (d.h. die Zeit, in der sie benutzt werden können) sind zwar kürzer als bei gehärteten Sägeblättern, dafür kann man sie aber leicht wieder nachschärfen.
Sie bleiben so immer scharf, die Zähne werden durch das Abstumpfen des Werkzeugs nicht beschädigt, und damit hat das Sägeblatt – bei regelmäßigem Schärfen – insgesamt eine deutlich höhere Lebensdauer als eine Säge mit besonders gehärteten Zähnen. Eine solche Säge wird im Lauf der Zeit ein wenig abstumpfen und nur sehr kurz die optimale Leistung erbringen.
Kreissägeblätter schärfen
Besonders häufig wird das Schärfen bei Kreissägeblättern angewendet. Zum Schärfen dieser Blätter gibt es allerdings auch besondere Schärfgeräte.
Ein häufig geschärftes Blatt ist gerade bei Kreissägen ein sehr deutlicher Vorteil. Spezielle Aufsätze beim Schleifgerät ermöglichen hier in manchen Fällen auch das Schleifen von gehärteten Blättern – die allerdings selten verwendet werden.
Gerade bei der Kreissäge kommen sehr oft bewusst ungehärtete Blätter zum Einsatz, da sich diese Blätter viel leichter wieder nachschärfen lassen.
Schärfen, Abrichten, Formen, Schränken
Mit dem Schärfen allein ist es nicht getan. Damit eine Säge eine gute Leistung bringen kann, muss sie auch zusätzlich noch besonders behandelt werden. Dafür sind einige besondere Arbeiten nötig.
Abrichten
Bei einem Sägeblatt müssen die Zähne alle gleich lang sein. Durch die Abnutzung der Säge und durch wiederholtes Schärfen verändert sich aber die Länge der einzelnen Zähne.
Das ist problematisch, weil die Säge so keine ausgeglichene Schneidleistung mehr bringen kann. Die zu kurzen Zähne greifen nicht mehr, und die Säge arbeitet nur noch mit den längsten Zähnen.
Richtiges Abrichten
Um das zu korrigieren, muss man Sägeblätter abrichten. Dabei werden die Zähne auf gleiche Länge gebracht. Das kann man entweder selbst mit der Feile erledigen – das ist der übliche Weg.
Ein exakteres Arbeiten ermöglichen aber sogenannte Abrichtvorrichtungen. In diese Vorrichtungen kann eine Feile eingespannt werden und die Zähne werden automatisch auf eine exakt gleiche Länge gekürzt.
Zähne formen
Durch das Abrichten – und auch durch mehrfaches Schleifen – kann sich die Form der Zähne des Sägeblatts deutlich verändern. Deshalb ist es notwendig, die Zähne wieder in Form zu bringen.
In der Regel muss man hier recht sorgfältig arbeiten, um zu großen Materialabtrag zu vermeiden. Professionell ist, für jeden einzelnen Zahn genau die gleiche Zahl von Feilenstrichen zu verwenden.
Schränken
Eine Säge muss einen Schnitt erzeugen, der deutlich breiter ist als der Rücken des Sägeblatts. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Säge im Werkstück stecken bleibt und dadurch beschädigt wird oder nicht mehr herausgezogen werden kann.
Damit ein Sägeblatt das schafft (Sägeblätter sind ja an den Zähnen meist schmäler als der Rücken) werden die Zähne des Sägeblatts abwechselnd nach links und nach rechts gebogen (jeweils ein Zahn nach links, der nächste nach rechts, dann wieder links, usw.).
Wie weit Zähne gebogen werden, ist abhängig von der jeweiligen Säge. In der Regel nimmt man bei den meisten Sägen aber eine Schrankbreite, die dem 1,5fachen der Sägeblattbreite entspricht. Bis zum 1,7fachen ist möglich, darüber hinaus sollte nicht geschränkt werden. Lediglich bei besonderen Werkstoffen muss der „Schrank“ der Säge noch etwas größer ausfallen – etwa wenn nasses Holz gesägt werden soll, wo die Gefahr des Steckenbleibens noch größer ist.
Wichtig ist beim Schränken der Säge, dass man immer in der gleichen Richtung schränkt: links geschränkte Zähne dürfen immer nur links geschränkt werden, sonst würde der Zahn brechen.
Werkzeuge zum Schränken
Ein Schränken muss nach beiden Seiten völlig gleichmäßig ausgeführt werden. Gibt es hier Unausgewogenheiten, zieht die Säge später stark nach einer Seite und erbringt keinen sauberen Schnitt – zudem würde die Säge dadurch gebremst und könnte keine optimale Leistung bringen.
Um sich das Schränken leichter zu machen, empfiehlt es sich, eine Schränkzange zu verwenden. Diese Zangen gibt es in verschiedenen Ausführungen und für verschiedene Zahnteilungen bei Sägeblättern. In der Regel bekommt man sie ab rund 25 EUR im Fachhandel. Sie ermöglichen ein sehr gleichmäßiges Schränken – das Sägeblatt muss dabei einmal gewendet werden (erst werden die linken, dann die rechten Zähne geschränkt).
Schleifgeräte für Kreissägeblätter erledigen das Schränken häufig gleich mit und sorgen automatisch für einen korrekten Schrank.
Werkzeuge zum Schärfen von Sägeblättern
Wenn man selbst schärfen möchte, verwendet man am besten Sägefeilen. Abhängig von der Zahnteilung der Säge muss man die richtige Feilengröße verwenden. Zum Abrichten verwendet man eine Flachfeile, für die Korrektur der Zahnform gibt es noch einige spezielle Feinfeilen.
Um den richtigen Feilwinkel einzuhalten gibt es Sägefeilenhalter. Sie können in einzelnen Fällen auch einen Winkelmesser beinhalten. Die Angabe dient allerdings nur zur ungefähren Orientierung – die Einstellungen sind nicht immer exakt.
Sägefeilkluppen sind vorteilhaft zum sicheren (Ein-)Spannen des Sägeblattes, damit ein genaues Arbeiten möglich wird. Die Zähne sollten dabei nur gerade über die Feilkluppe hinausragen, um Vibrationen und unangenehme Geräusche zu vermeiden. Das gilt auch für das Einspannen beispielsweise in einen Schraubstock.